Putins Bluthund nicht mehr treu? Ukrainischer Abgeordneter wittert Kadyrow-Verrat

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Ramsan Kadyrow ist einer der engsten Vertrauten Wladimir Putins. Doch könnte sich das anscheinend bald ändern. Ob der Tschetschene im Ukraine-Krieg auch weiterhin loyal bleibt?

Grosny – Ramsan Kadyrow, Präsident Tschetscheniens, ist breit, den russischen Diktator Wladimir Putin zu verraten. Der Meinung ist zumindest Oleg Dunda, ukrainischer Abgeordneter. Gegenüber dem ukrainischen Nachrichtensender 24tv äußerte sich Dunda, dass Kadyrow begriffen habe, dass Putins Machtregime langfristig dem Untergang geweiht sei. Und da auch Kaydrow viele Feinde habe, würde er nach dem Ende von Putins Diktatur nicht nur um seine Macht, sondern auch um sein Leben kämpfen müssen.

Anlass für die Spekulationen um Kadyrows Treue zu Putin, kamen vor allem aufgrund der Kursk-Offensive auf. Bei dem Überraschungsangriff der Ukrainer wurden zu Beginn viele der russischen Streitkräfte überrumpelt. Die ukrainische Armee konnte so zahlreiche Gefangene machen, wie auch durch Drohnen und Satellitenaufnahmen bestätigt werden konnte. Unter den Gefangenen waren allerdings auch dutzende von Kadyrows Truppen.

Tschetschenischer Machthaber Kadyrow
Ramsan Kadyrow, Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien. © dpa

Sein Kommandeur Apti Alaudinow, der die tschetschenischen Truppen befehligt, war außerdem einer der ersten hochrangigen Militärangehörigen, der die russischen Verluste in der Kursk Region bestätigte. „Unsere Leute sterben, das ist ein Fakt. Der Feind hat einige Ortschaften betreten“, äußerte sich Alaudinow in einem Video am 8. August im russischen Sender Agentstvo.

Kadyrow reagiert in Tschetschenien mit eiserner Faust: „Er spürt, dass Putins Ende bald kommen wird“

Eigentlich ist der autoritäre Führer Kadyrow Wladimir Putins Mann in Tschetschenien und regiert die Region seit 2007 mit eiserner Faust. Seitdem Russland die Region in zwei Kriegen seit den 1990er Jahren unterworfen hatte, gilt Tschetschenien als Teilrepublik Russlands. Ein Staat im Staat gewissermaßen. In einer Sache übertraf Kadyrow Putins Regime sogar: Der Autokrat – auch Putins „Bluthund“ genannt – soll noch skrupelloser und brutaler als Putin selbst sein und etablierte in den fast 20 Jahren seiner Herrschaft ein Terrorregime.

Daher ist sich Dunda auch sicher, dass Kadyrow selbst viele Feinde habe. „Vom ersten Tag seiner Ernennung an war Kadyrow bereit, Putin zu verraten, er hat sich die ganze Zeit darauf vorbereitet. Er spürt, dass Putins Ende bald kommen wird“, äußerte sich der ukrainische Abgeordnete gegenüber 24tv. Daher soll der tschetschenische Führer gar nicht daran interessiert sein, seine eigenen Truppen im Ukraine-Krieg zu verheizen, so die Spekulation Dundas.

Kadyrow posiert mit Musks Cybertruck und will das Fahrzeug in den Ukraine-Krieg schicken

In den vergangenen Tagen geriet Kadyrow in die Schlagzeilen, als er mit einem auf Hochglanz polierten Cybertruck des US-Autoherstellers Tesla posierte. Darauf angebracht war ein großes Maschinengewehr, während der tschetschenische Führer mit dem Elektrofahrzeug durch die Hauptstadt Grosny fuhr und es zur Schau stellte.

Tesla-Chef Elon Musk dementierte unterdessen Vorwürfe, er hätte dem Terrorregime Tschetscheniens das Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Konkrete Anzeichen, ob Kadyrow Putin womöglich tatsächlich bald in den Rücken fällt, gibt es keine. Bisher war der Tschetschene dem russischen Autokraten stets treu ergeben. Doch Kadyrow selbst hat schon länger Probleme. Der 47-Jährige seit einiger Zeit mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste des Öfteren stationär im Krankenhaus behandelt werden. (sischr)

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