Cybertrucks bald im Ukraine-Krieg? Bizarres Video zeigt Kadyrow in Tesla-Fahrzeug – mit Maschinengewehr

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Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow steht hinter einem Maschinengewehr, das auf einem Cybertruck des US-Autoherstellers Tesla befestigt ist (Screenshot aus Video vom 17. August 2024). © Kadyrows-Telegram-Kanal @Kadyrov_95

Tschetscheniens Machthaber Kadyrow stellt stolz einen Tesla-Cybertruck zur Schau und dankt Elon Musk persönlich. Das ist vor allem eine Botschaft an den Westen.

Grosny – Es ist eine bizarre Szene: Ein auf Glanz polierter Cybertruck des US-Autoherstellers Tesla mit einem Maschinengewehr auf dem Dach dreht seine Runden in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Am Steuer sitzt Machthaber Ramsan Kadyrow. Gutgelaunt spricht der Autokrat dem Tesla-Chef Elon Musk in einem auf dem Nachrichtenkanal Telegram geteilten Video seinen Dank aus – und gibt bekannt, dass der Cybertruck bald auch im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen soll.

Kadyrow fährt Tesla: Cybertruck bald im Ukraine-Krieg im Einsatz?

Ein am Samstag (17. August) auf Kadyrows-Telegram-Kanal veröffentlichtes Video zeigt, wie der Machthaber zunächst durch Grosny fährt. Im Anschluss sieht man Kadyrow hinter einem Maschinengewehr stehen, das offenbar auf dem Dach des Autos montiert wurde. Um seinen Hals hängen Geschosspatronen zum Nachladen. „Wir haben vom geschätzten Elon Musk einen Tesla-Cybertruck erhalten. Ich hatte das Vergnügen, die neue Technologie zu testen und konnte mich davon überzeugen, dass es kein Zufall ist, dass er ‚Cyberbeast‘ heißt. Ein wirklich unverwundbares und schnelles Tier“, heißt es auf Kadyrows Telegram-Kanal.

Bald werde das Auto in den Ukraine-Krieg geschickt. „Ich bin sicher, dass dieses ‚Biest‘ für unsere Kämpfer von großem Nutzen sein wird“, schreibt Kadyrow auf Telegram weiter und ergänzt: „Ich möchte Elon Musk meinen aufrichtigen Dank aussprechen.“ Ob es sich tatsächlich um ein Geschenk des reichsten Mannes der Welt handelt, blieb zunächst offen. Musk sei „das stärkste Genie unserer Zeit und ein Spezialist. Ein großartiger Mann“, war Kadyrow voll des Lobes und lud den in den USA wohnhaften Tech-Milliardär zu einem Besuch nach Grosny ein.

Der tschetschenische Machthaber steht international wegen schwerster Menschenrechtsverstöße in der Kritik und wurde vom Westen mit Sanktionen belegt. Das Video ist nach Einschätzung der Deutschen Presse-Agentur wohl auch ein Fingerzeig an den Westen, dass die Reichen und Mächtigen in Russland trotzdem weiter an Luxusgüter kommen, die wegen der Strafmaßnahmen eigentlich gar nicht ins Land gelangen dürften. Kein Einzelfall: Immer wieder schafft es Moskau, die Sanktionen des Westens zu umgehen. Kadyrow selbst soll beste Verbindungen in die Vereinigten Arabischen Emirate haben.

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow in einem Cybertruck des US-Autoherstellers Tesla
Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow in einem Cybertruck des US-Autoherstellers Tesla (Screenshot aus Video vom 17. August 2024). © Kadyrows-Telegram-Kanal @Kadyrov_95

Elon Musk und der Ukraine-Krieg: 18.000 Starlink-Satelliten im Einsatz

Den Prototyp des Cybertrucks hatte Elon Musk im Jahr 2019 vorgestellt. Berühmt wurde eine Präsentation, bei der das Team des Autoherstellers Tesla eine Metallkugel auf das Fenster des Autos warf – eigentlich um die Stärke der Panzerglas-Fenster zu demonstrieren. Allerdings zersprang das Glas, das Unternehmen erntete viel Spott im Netz. Wie ernst gemeint Kadyrows Aussage war, den Truck ins Kriegsgebiet in der Ukraine zu senden, blieb ebenfalls zunächst unklar. Musk selbst äußerte sich zunächst nicht zu dem Video. Es wäre allerdings nicht die erste Einmischung des Milliardärs in den Ukraine-Krieg.

Zu Beginn der russischen Invasion gelang es Putins Militär zunächst, die militärische Kommunikation der Ukraine zu zerstören, wie der Vize-Minister für digitale Transformation der Ukraine, Alex Bornyakov, im November 2022 auf der Technologiekonferenz Web Summit in Lissabon bestätigte. Daraufhin stellte Musk, der auch Chef von SpaceX ist, Kiews Truppen 18.000 Starlink-Satelliten zur Verfügung – und damit die Möglichkeit, die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Musk den Zugang der Ukraine zu Starlink zeitweise absichtlich blockiert haben soll, um einen Angriff auf russische Kriegsschiffe vor der Halbinsel Krim zu verhindern.

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