Bizarre Aussage: Vance vergleicht Harris mit Jeffrey Epstein – Schlechte Umfragen für Trump

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Moderatorin ignoriert bizarren Epstein-Vergleich von Vance über Harris – und kontert mit Umfrage

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Die aktuellen Umfragen sehen für die Trump-Kampagne düster aus. Auf Fox News versucht J.D. Vance, die Umfragewerte unterdessen zu verteidigen.

Washington D.C. – In einem Interview auf Fox News vergleicht J.D. Vance Vizepräsidentin Kamala Harris mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Ein bizarrer Vergleich. In der Fox News Sendung „Sunday with Shannon Bream“ sprach Bream Vance auf die aktuell schlechten Umfragewerte der Trump-Kampagne an. Eine gute Antwort hat Vance darauf nicht parat. Donald Trumps interne Umfragen hingegen sollen laut Vance zeigen, dass die Unterstützung für die Vizepräsidentin in den US-Wahlen bereits zurückgeht.

Als Grund nennt der 40-Jährige die Inflation, die die Regierung unter Präsident Joe Biden nicht in den Griff bekommt. Dann sagt er: „Kamala Harris Kontrolle über die Inflationspolitik zu geben, Shannon, ist als ob man Jeffrey Epstein den Menschenhandel überwachen lässt.“ Epstein wurde 2019 verhaftet und bezichtigt, einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen betrieben zu haben. Bevor es allerdings zu dem Prozess kam, erhängte sich Epstein in seiner eigenen Zelle.

Shannon Bream (l.) im Interview mit dem republikanischen Vizekandidaten J.D. Vance am Sonntag (18. August) über die aktuellen Umfragen
Shannon Bream (l.) im Interview mit dem republikanischen Vizekandidaten J.D. Vance am Sonntag (18. August) über die aktuellen Umfragen. © Screenshot Fox News

Shannon Bream sprang auf den Vergleich nicht an und ignorierte die Aussage des Trump-Vizes. Stattdessen hakte die Moderatorin nochmal über die Umfragewerte nach: „Wie passt das dann mit einer anderen Umfrage zusammen, die heute Morgen veröffentlicht wurde? Washington Post/ABC geben der Vizepräsidentin landesweit einen Vorsprung von vier bis fünf Punkten. Das sind neue Zahlen, wenn Sie also denken, dass das Momentum nicht schwingt … jede andere Umfrage, die veröffentlicht wurde, hat großes Momentum (für Harris, Anm. d. Red.) gezeigt.“

Harris führt die Umfragen vor Trump an: Laut Vance ist die Trump-Kampagne in einer „sehr, sehr guten Position“

Vance versuchte sich rauszureden und bezeichnete die Washington Post Umfragen als inakkurat. „ABC/Washington Post war eine äußerst ungenaue Umfrage im Sommer 2020.“ Und die eigenen Umfragen würden ein ganz anderes Stimmungsbild wiedergeben, betonte Vance. Denn bei der Washington Post-Umfrage führt Harris im direkten Zweikampf mit Trump auf nationaler Ebene deutlich. 49 Prozent der Befragten gaben an, für Harris im November zu stimmen – ein 4 Prozentpunkte Vorsprung vor Trump. Der kommt nämlich nur auf 45 Prozent in der Befragung.

Und auch im Umfrage Durchschnitt liegt Harris aktuell vorne. Laut „RealClearPolling“ liegt Harris mit 1,4 Prozentpunkten vor Trump. „538“ hingegen sieht Harris mit ganzen 2,6 Prozentpunkten im Vorsprung vor dem Ex-Präsidenten. Vance hingegen sieht die Situation anders: „Für alle, die das hier sehen: Ich sage ihnen, die Trump-Kampagne ist in einer sehr, sehr guten Position.“ Doch dass es die Trump-Kampagne mit Harris nicht mehr so einfach hat wie noch mit Biden, ist eindeutig. Nachdem Kamala den Wahlkampf von Präsident Biden übernommen hatte, konnte sie unter den Demokraten einen neuen Enthusiasmus für die US-Wahl 2024 auslösen.

Vance entpuppt sich für Trump als ein echtes Desaster in den US-Wahlen

Und auch der eigene Vizepräsidentschaftskandidat hat Donald Trump bisher mehr Kopfschmerzen bereitet, anstatt Druck aus der Kampagne zu nehmen. Denn je mehr die Öffentlichkeit über den Senator aus Ohio erfährt, desto weniger mag ihn die Wählerschaft, so scheint es. Politische Analystin Julia Azari ist der Meinung, Vance war eine denkbar schlechte Wahl für Trump. Denn der Vizekandidat soll dem Wahlzettel auf keinen Fall schaden und im besten Fall neue Stimmen für die Kampagne bringen.

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„Bisher sieht es so aus, als ob Donald Trump diesen Test mit der Wahl des Senators von Ohio, J.D. Vance, nicht bestanden hat. Berichten zufolge sind dessen Umfragewerte offiziell auf den niedrigsten Stand aller Kandidaten in der modernen Geschichte gesunken“, befindet die Expertin auf MSNBC. Doch nun ist es zu spät, einen neuen Vizekandidaten aufzustellen. Gerade während Kamala Harris neues Momentum mit ihrem Vizekandidaten Tim Walz generiert, könnte es für die Trump-Kampagne ein echtes Desaster werden, sollte sie sich von Vance so kurz vor den Wahlen verabschieden. (sischr)

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