Bei einem Rundgang mit Architekt Jochen Handke, Mitarbeitern der Stadt und Bürgermeistern des Schulverbands, konnte sich der Schongauer Stadtrat ein Bild vom Sanierungs-Stand an der Mittelschule machen. Dabei gab es auch gute Nachrichten.
Schongau – Aus den Decken baumeln Kabel, die Fensterscheiben sind mit Folien verhangen, und wenn man in der Aula auf die rohen Betonstufen steigt, muss man gut aufpassen, weil die Tritte nicht ganz eben sind. Die Mittelschule Schongau steckt noch mitten in der Baustelle. Ein Bild vom Stand der Millionen-Euro-teuren Generalsanierung haben sich jetzt die Schongauer Stadträte mit Bürgermeister Falk Sluyterman, Geschäftsleiterin Bettina Schade und den Rathauschefs der Schulverbands-Gemeinden gemacht.
Mit weißen Helmen auf den Köpfen folgt die Gruppe, der auch Schulleiter Frank Pfaffenberger, Stadtbaumeister Sebastian Dietrich und Stadtbauamtsmitarbeiter Till Penski angehören, Jochen Handke durch das Baustellen-Schulhaus. Der Architekt vom Planungsbüro Balda Architekten scheint längst jeden Winkel des Gebäudes zu kennen. Während er seine Begleiter vom Seiteneingang erst in die Aula, dann durch den neuen Verwaltungsanbau und schließlich ins Obergeschoss lotst, erklärt Handke, was sich seit Baustellenbeginn vor zwei Jahren getan hat – und was es noch zu erledigen gibt.
So entstand im Erdgeschoss bislang nicht nur ein Anbau für Büros und Lehrerzimmer, auch die Räume des Bestandsgebäudes hat man teils ganz neu strukturiert. Das Obergeschoss, wo die Klassenzimmer liegen, wurde beispielsweise so geöffnet, dass man zu den Toiletten nicht mehr durch einen schmalen Gang muss. Außerdem gibt es neben den Klassenzimmern jetzt auch eine „offene Lernzone“ am Ende des Flurs. „Das entspricht der modernen Schulhaus-Architektur“, erklärt Handke.
Die Oberlichtfenster, die die Klassenzimmer schon vor dem Umbau mit dem Flur verbunden haben, bleiben derweil erhalten. Generell habe man geschaut, dass man dort, wo es sinnvoll ist, an Architekturelementen von 1972 festhält, sagt Handke. Neu aufstellen muss sich die Schule hingegen in Sachen Barrierefreiheit. Damit sich alle Personen problemlos im Schulhaus bewegen können, sollen unter anderem Fahrstühle eingebaut werden, auch im Aulabereich.
Bei den ausstehenden Arbeiten gilt es nun mehr denn je, zügig voranzukommen. Denn bekanntlich liegt man ohnehin schon weit hinter dem Zeitplan zurück. „Eigentlich wollten wir diesen Sommer fertig sein“, erinnert Stadtbaumeister Sebastian Dietrich an den ursprünglichen Plan, das Haus zum kommenden Schuljahr zu beziehen. Die Sanierung hatte sich aber erst im Zuge der Corona-Pandemie verzögert und zuletzt wegen großen Problemen mit der Firma, die mit dem Fassadenbau beauftragt war (wir berichteten).
Fassade im Winter abgedeckt
Weitere Verzögerungen konnten jedoch verhindert werden, indem man die Fassade im Winter mit Folien einkleidete – wobei auch der Bauhof und die Feuerwehr mithalfen. Dadurch ließ sich beim Innenausbau weitermachen, während man auf die Fassade wartete, erklärt der Architekt.
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Und Dietrich und Handke können eine gute Nachricht vermelden: „Aktuell liegen wir komplett im Zeitplan.“ Das bedeutet, dass man weiterhin von einer Fertigstellung der Mittelschule an Ostern 2026 ausgeht. Angedacht sei, so Dietrich, dass das generalsanierte Schulhaus während der Osterferien bezogen wird. „Dann können die Schüler nach den Ferien in die neuen Klassenzimmer.“
Auch mit Blick auf die enormen Kosten der Schulsanierung hofft man, dass dem Zeitplan nun nichts mehr in die Quere kommt. Laut Dietrich rechnet man weiter mit Gesamtkosten in Höhe von 24 Millionen Euro.