„Bayesian“-Untergang vor Italien: Geschockte Matrosen sprechen im Video über dramatische Momente
In einem neu aufgetauchtem Video sprechen Matrosen der „Bayesian“ über das Unglück der Luxusyacht. Derweil stehen die Ermittler vor einem Rätsel.
Porticello – Bei dem Untergang der Luxusyacht „Bayesian“ vor der Küste von Porticello (19. August) sind sieben Menschen gestorben. Die Behörden ermitteln auf Hochtouren, wie es zu dem Untergang kommen konnte. Drei Personen stehen dabei besonders im Fokus. Die Anschuldigungen sind gravierend: fahrlässige Tötung und Totschlag in sieben Fällen. Ein neu aufgetauchtes Video könnte nun die Ermittlungen beschleunigen.
„Bayesian“-Matrosen sprechen im Video über Unglück
Laut der italienischen Tageszeitung Giornale di Sicilia wurde das Video unmittelbar nach dem Untergang der Luxusyacht am 19. August mit einem Handy aufgenommen. In der TV-Sendung Quarta Repubblica wurde ein Ausschnitt gezeigt, in dem zwei sichtlich geschockte Matrosen der „Bayesian“ am Kai des Hafens von Porticello über das Unglück sprachen, das sie selbst miterlebt hatten. Auch die „einzige“ Zeugin schilderte bereits den Untergang der Yacht.
Trotz der schlechten Tonqualität konnte festgehalten werden, was die Matrosen in dem Video sagten, wie die italienische Tageszeitung berichtete. Einer von ihnen erzählte der Stewardess der „Bayesian“, die ebenfalls nur knapp dem Tod entkommen war, wie er versuchte, sich zu retten. „Ich habe eine Schiebetür aufgebrochen“, schilderte er. Ein Kollege, der an Land in einen Wärmemantel gehüllt war, stimmte ihm zu: „Wir wurden hinausgeschleudert.“ Auch die Mitteilung einer Überlebenden gelang zuletzt an die Öffentlichkeit.
Video zeigt dramatischen Untergang von Yacht vor Sizilien – Ermittler stehen vor Rätsel
Ein Überwachungsvideo einer Villa am Ufer zeigte die dramatischen Momente des Untergangs. „In nur 60 Sekunden kann man sehen, dass das Schiff verschwindet“, berichtete der Besitzer der italienischen Nachrichtenagentur und fügte hinzu: „Man kann sehr gut sehen, was passiert. Es gab nichts, was man für das Boot tun konnte. Es verschwand in sehr kurzer Zeit.“ Den Passagieren blieb also nur wenig Zeit. Es ist nun bekannt, dass nicht alle es schafften, lebend von Bord zu kommen.
Die italienische Staatsanwaltschaft rätselt immer noch, was in den letzten Minuten vor dem Untergang passiert ist. Es ist fraglich, warum der Anker auf eine Tiefe von 50 Metern gesenkt wurde – was für ein Segelschiff wie die „Bayesian“ ungewöhnlich ist, so der Bericht. Zudem wollen die Ermittler herausfinden, warum einige Matrosen und Passagiere an Deck waren, während andere noch in ihren Kabinen waren.
Matrose sagt aus und schildert Untergang der Luxusyacht
Im Rahmen der Ermittlungen äußerte sich der Matrose Matthew Griffiths, der in der Nacht des „Bayesian“-Unglücks Dienst hatte. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa berichtete er, dass er in der besagten Nacht Alarm ausgelöst und den Kapitän geweckt hatte. Dieser übernahm das Kommando und befahl, die Passagiere zu wecken. Kurz darauf kippte die Luxusyacht und mehrere Menschen fielen über Bord, so Griffiths.
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Erst nach vier Tagen wurden alle Todesopfer gefunden. Am 4. September wurden im Institut für Gerichtsmedizin der Poliklinik die sterblichen Überreste des Vorsitzenden der Investmentbank Morgan Stanley, Jonathan Bloomer, und seiner Frau Anne Elizabeth Judith obduziert, berichtete Giornale di Sicilia. Es folgten die Leichen von Lynch, seiner Tochter Hannah und des Kochs. (cln)