Gute Nachricht bei Sanierung Alter Schlachthof: „Wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen“
Der Doppelhaushalt für 2024 und 2025 steht. Neben den Pflichtaufgaben und der Bauhofverlagerung nimmt sich die Stadt ein weiteres Projekt vor: die Sanierung des denkmalgeschützen Alten Schlachthofs.
Fürstenfeldbruck – Dass der Alte Schlachthof, in dem derzeit die Subkultur untergebracht wird, saniert werden soll, darüber herrscht Einigkeit. Schon vor längerer Zeit wurde ein Gutachten erstellt – und auch eine Sanierung beschlossen, mit offenem Zeitfenster. Inzwischen hat das denkmalgeschützte Ensemble die Aufmerksamkeit der Regierung von Oberbayern geweckt. Wie OB Christian Götz und Finanzreferent Klaus Wollenberg bei einem Pressegespräch berichteten, stellt die Regierung eine Förderung von bis zu 80 Prozent für die Sanierung des Kleinods in Aussicht – bei einer Summe von 13 Millionen Euro wären das neun Millionen.
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„Das wäre Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen“, meinte Wollenberg. Für die Planungen hat die Stadt für die Jahre 2024 bis 2026 je 500 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Hausaufgabe ist nun, sich ein Konzept für den Schlachthof zu überlegen.
Alter Schlachthof Fürstenfeldbruck: Noch eine Studie zur Bauhofverlagerung
Weitere Großprojekte sind die Erweiterung der Grundschule an der Philipp-Weiß-Straße (Kosten rund 17,6 Millionen Euro) und die Verlagerung des Bauhofs. Für Zweiteres tauchen zwar im Doppelhaushalt keine Kosten auf – was aber nicht bedeutet, dass nichts passiert. Denn noch läuft die Projektentwicklung. „Wir überlegen, wie wir das Raumprogramm kostengünstigst umsetzen können“, sagte Kämmerer Marcus Eckert, nachdem im Hauptausschuss Kritik aufkam. Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises wurde um eine Machbarkeitsstudie gebeten. Denn man überlegt, auf dem Verwaltergebäude Wohnungen zu errichten. Bis zur Sommerpause, hofft Eckert, sollen weitere Zahlen vorliegen.
Andere Projekte, für die derzeit kein Geld vorhanden ist oder bei dem Zeitpunkt und Kosten noch offen sind, wurden in die Prioritäten-Liste C gepackt. Dort finden sich unter anderem Hallenbad-Neubau und Eishalle – für OB Götz ist der Technikriegel gekoppelt an den Neubau der Amperoase und daher derzeit kein Thema – der Neubau von Kindergarten und Jugendzentrum Nord, der erst nach der Bauhofverlagerung realisiert werden kann, sowie die Kitas Puch und Aich, wo die Projektentwicklung läuft.
Kämmerer, OB und Finanzreferent sprechen von einem realistischen Haushalt. Die vielbeschriebene Luft wurde herausgelassen – die Kosten kalkulierbarer auf mehrere Jahre verteilt. Möglich machte es die Umstellung auf den interaktiven Haushalt. Die Kritik der Intransparenz, da Vergleichszahlen fehlen, kann Wollenberg nicht nachvollziehen. Man werde für die Verabschiedung im Stadtrat noch eine Excel-Tabelle mit Zahlen aus 2022 und 23 vorbereiten. „Richtig vergleichen geht erst ab dem übernächsten Jahr.“
Alter Schlachthof Fürstenfeldbruck: Keine Angst vor der Genehmigung
Mit ihren finanziellen Möglichkeiten liegt die Stadt im Vergleich zu anderen Kommunen im Mittelfeld. Sie bleibt von Steuereinbrüchen verschont, berichtet Eckert. Die optimistisch prognostizierten Gewebesteuererträge von 22 Millionen Euro werden wohl erreicht. Trotz Tarifsteigerungen konnte das Defizit im Ergebnishaushalt auf 1,6 Millionen Euro begrenzt werden – die Summe nimmt man aus den Überschüssen aus den vorherigen Haushaltsjahren. Im Jahr 2027, prognostiziert Eckert, sollen Ergebnis- und Finanzhaushalt wieder mit einem Plus dastehen.
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Für die nötigen Mehreinnahmen sollen eine Grundsteuererhöhung und einer Parkraumbewirtschaftung sorgen – und Grundstücksverkäufe. „Wir haben ein paar potenzielle Gewerbeflächen, die wir gerne entwickeln würden“, so Götz. Die Stadt spiele gerne Vermittler zwischen Grundbesitzer und Investor. Ein Problem: „Es ist ganz schwierig, Investoren zu finden, die größere Projekte angehen wollen.“
Der Genehmigung durch die Kommunalaufsicht sieht man gelassen entgegen. Dass diese ihm als neuem OB die Haushaltskonsolidierung auferlegt habe, findet Götz schade. „Wir müssen sehr auf Sicht fahren und können uns nur ganz wenig erlauben, was über Pflichtaufgaben hinausgeht.“
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