Die Freisinger Mitte hat lieber die Sachthemen im Fokus
Einen Ausflug durch die vergangenen zwei Jahre Stadtpolitik unternahm die Freisinger Mitte (FSM) am Donnerstagabend bei ihrer Jahreshauptversammlung.
Es ist die Gruppierung, die den Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Freising stellt. Und Tobias Eschenbacher war am Donnerstag freilich auch gekommen und blickte zurück auf zwei nicht ganz einfache Jahre. Aber auch auf Jahre, in denen Freising große Schritte nach vorne gemacht habe.
Wer sich Details rund um die Debatte um Freisings Kulturreferentin Susanne Günther und deren geplante Absetzung erhofft hatte, der wurde enttäuscht: Sein Eindruck sei, dass er noch als einziger „nicht an einer Eskalation des Sachverhalts interessiert“ sei, so Eschenbacher. Der OB nahm Sachthemen in den Fokus, sprach von Zeiten, die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg schwieriger geworden sind. Auch die immensen Baukosten und das hohe Zinsniveau wurden thematisiert. „Die finanzielle Lage ist nach wie vor ein Thema, auch wenn die Gewerbesteuer wieder wächst und man deutlich merkt, dass es wieder aufwärts geht.“
Hohe Schulden, hohes Anlagevermögen
In den vergangenen zwölf Jahren, seit die FSM in einer stark verantwortlichen Position für die Stadt Freising stehe, habe man ein erhebliches Investitionsvolumen gestemmt: Westtangente, die neue Steinparkschule, das frisch und aufwändig sanierte Asamgebäude, die Innenstadt: Zwar laufe man mittlerweile auf eine Verschuldung in Höhe von 100 Millionen Euro zu. Dem gegenüber stehe jedoch ein Anlagevermögen in Höhe von 890 Millionen Euro. „Was nicht heißt, dass wir nicht aufpassen müssen.“ Einsparungen werden sicher auch noch in den Haushaltsberatungen der kommenden Jahre ein Thema sein. Doch Freising habe einen Großteil des Geldes sehr klug investiert.
Und dann seien da noch Probleme, mit denen Freising zwar nicht allein sei – Stichwort Personalmangel –, die aber dennoch nicht weniger schmerzen. „Die Lösung geht nicht so schnell, wie manche sich das wünschen“, sagte Eschenbacher. Aber die Stadtverwaltung sei dran. So habe man etwa die Zahl der Ausbildungsstellen in städtischen Einrichtungen auf 25 erhöht.
Ein Transformationsprozess, der durchaus schmerzhaft sein kann
Ein ebenfalls emotional diskutiertes Thema seien die Veränderungen im Straßenraum, aktuell die Fahrradschutzstreifen an der Erdinger Straße, wie sie auch an der Mainburger Straße geplant seien. „Das ist wichtig. Das ist unser Mobilitätskonzept, das sukzessive umgesetzt wird.“ Aktuell stecke man mitten im Transformationsprozess, der durchaus schmerzhaft sei.
Vorsitzender Michael Glaser, sein Stellvertreter Christian Klein und seine Stellvertreterin, FSM-Stadträtin Philomena Böhme, nahmen die Anwesenden ebenfalls mit durch die vergangenen zwei Jahre, in denen neben der einen oder anderen Feier auch eine ganze Reihe von Klausurtagungen standen. Philomena Böhme berichtet kurz über das neue Format „FSM im Fokus“, im Rahmen dessen man über aktuelle Themen informiert und diskutiert. Eckdaten zur FSM lieferte Michael Glaser: 193 Mitglieder zähle die FSM aktuell, das Durchschnittsalter liege bei 50,3 Jahren.
Finanziell schaut‘s bei der Freisinger Mitte gut aus, wie Kassier Daniel Münster in seinem Bericht darlegte. Für den Wahlkampf 2026 sei also ein gutes Polster vorhanden, unterstrich auch Michael Glaser.
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Veränderungen bei den Neuwahlen
Bei den Neuwahlen stellte sich Stellvertreter Christian Klein nicht mehr zur Wahl. Das neu gewählte und dennoch bereits bewährte Führungsteam: Michael Glaser (Vorsitzender), Philomena Böhme, Leonie Arzberg, Agnes Röder (Stellvertreterinnen), Britta Tschernich (Schriftführerin), Daniel Münster (Kassier), Robert Siwy, Jürgen Reinhart (Kassenprüfer), Roland Stock, Christa Stümmel, Sascha Reth, Niko Böhme, Melanie Arzberger und Lukas Voith (Beisitzerinnen und Beisitzer).