Rock ’n’ Roll hat in Peiting seine Fans: Pfaffenwinkel-Cup kommt gut an — Schüler-Paar auf Platz zwei
Nach mehr als 15 Jahren hat der RRC Peiting wieder ein Turnier veranstaltet. Der Wettbewerb kam gut an, die Halle war voll. Und erfolgreich waren die RRC-Athleten auch.
Peiting – Die Peitinger waren neugierig auf Rock ’n’ Roll. Und sie wollten, dass „ihre“ Tänzer auch ganz vorn landeten. „Es wurde immer besonders laut, als wir dran waren“, berichtete Tamina Berchtold. Das „Wir“ schloss nicht nur ihren Tanzpartner Tobias Thiele ein, sondern galt freilich für alle Paare des RRC Peiting, die beim „1. Rock ’n’ Roll Pfaffenwinkel-Cup“ an der Reihe waren.
„Es ist schön, so viel Unterstützung bekommen zu haben“, sagte Berchtold und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Das ist es uns leichter gefallen, alles zu geben.“
Zahlreiche Zuschauer bei Rock n Roll in Dreifachhalle
Den Verlauf des ersten Rock ’n’ Roll-Turniers seit über 15 Jahren in der Marktgemeinde bezeichnete die RRC-Tänzerin als „vollen Erfolg“. Die Organisation klappte, weil die Aufgaben im Vorfeld schon auf viele Helfer verteilt worden waren. Die erwachsenen Tänzer, selbst im Vorstand der TSV-Abteilung engagiert, schafften so den Spagat zwischen Ausrichtung und Teilnahme. Für sie ging es bei dem Wettbewerb um wichtige Punkte im Hinblick auf die Qualifikation zur deutschen Meisterschaft.

So richtig freute sich Berchtold über die Zahl an Zuschauern, die in die Dreifachhalle gekommen waren. „Die lag deutlich höher als erwartet.“ Um die 400 Besucher, so schätzt die Sparte, waren gekommen. Schon von Beginn an sei die Tribüne gut gefüllt gewesen, berichtete Berchtold. Sie nahm dabei auch viele Zuschauer aus Peiting wahr, die nichts mit dem Sport an sich zu tun haben und aus Interesse gekommen waren. Mit dem Turnier in heimischen Gefilden wollte der RRC eben auf diese Nische des Tanzsports aufmerksam machen.
Nachwuchstänzer erstmals im Wettkampf in Aktion
Für zwei ganz junge Paare der Peitinger Rock ’n’ Roll-Abteilung bot der Pfaffenwinkel-Cup die Gelegenheit, erstmals in einem offiziellen Wettkampf sein Können zu zeigen. Die vier Youngster „haben es ganz toll gemacht und fast fehlerfreie Runden gezeigt“, so Berchtold. In der Schülerklasse 2 hatten Sarah Schweitzer und Henry Grobosch leider keine Konkurrenten. Aber die zwei sammelten schon ordentlich Wertungspunkte. In der Schülerklasse belegten Ronja Grobosch und Julian Speer den beachtlichen zweiten Platz unter fünf Paaren.

Bei den ganz jungen Athleten wird seit einigen Jahren darauf geachtet, dass sie umfassende koordinative Fähigkeiten entwickeln. So gibt es zunächst mal Wertungen für Turnen und Trampolin – dort gilt es, spezielle Übungen zu zeigen. Die Tanzwertung ist letztlich ein Teilaspekt des Gesamtergebnisses. In dieser Disziplin allerdings erzielten Grobosch/Speer den Bestwert aller Paare und verbesserten sich so vom vierten auf den zweiten Platz.
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In der Juniorenklasse und in der C-Klasse hatten die Peitinger kein Duo am Start. In diesen Kategorien spielt dann schon die Akrobatik eine Rolle. So richtig spektakulär wird es ab der B-Klasse. Dort gibt’s Rotations- und Flugelemente mit Namen wie Berliner, Käskehre, Schulterkugel, Schwan und Lift.
Fehler in Akrobatik kostet viele Punkte
Ausgerechnet eine Variante des Todessturzes wurde Berchtold und Thiele in der Finalrunde der B-Klasse zum Verhängnis. Das Element, bei dem die Frau mit dem Kopf voran am Rücken des Mannes in Richtung Boden rutscht, misslang dem Duo. Schlimmer passiert ist nichts, „ich bin ganz sanft aufgekommen“, versicherte Berchtold.
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Allerdings bekamen die beiden einen Abzug von 30 Punkten – die Akrobatikwertung war damit dahin. „Ärgerlich, im Training passiert uns so etwas nie“, sagte Berchtold. Der Punktabzug „hat uns sicher den Podestplatz gekostet“, so die RRC-Tänzerin. Die beiden beendeten den Wettkampf auf Rang vier. Zum Saisonstart, bei der Landesmeisterschaft in Baden-Württemberg in Ulm, hatten Berchtold/Thiele den dritten Rang belegt.

Ein gerüttelt Maß an Pech hatten beim Heimturnier auch Adrienn Váczie und Kilian Böck. Sie verpassten in der B-Klasse nur um 0,5 Punkte den Einzug in die Finalrunde der besten sieben. Eine Unsicherheit in der Akrobatik führte dazu, dass es knapp nicht reichte. Im Kampf um die DM-Qualifikation liegen die beiden Peitinger Paare aussichtsreich im Rennen. Berchtold/Thiele stehen in der Südcup-Wertung der B-Klasse an der dritten Position, Váczie/Böck sind auf einem Nachrücker-Rang.
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In den kommenden Wochen können die Peitinger noch fleißig punkten. Mitte April wird in Rosenheim die bayerische Landesmeisterschaft ausgetragen, eine Woche darauf steigt ein Süd-Cup-Turnier in Neuler (Ostalbkreis), danach ist die süddeutsche Meisterschaft in Ingolstadt. Berchtold und Böck haben im Mai noch ein besonderes Abenteuer vor sich: Beide wollen am Worldcup-Turnier im irischen Cork teilnehmen. Die nötige Punktzahl für einen Start haben die beiden Mitglieder des bayerischen Landeskaders. Für das Tanzpaar wäre es der erste internationale Auftritt.
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