Nahe deutscher Küste: Konvoi mit Putins Kriegsschiffen gesichtet – Nato-Land reagiert

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Eine ganze Gruppe russischer Kriegsschiffe fährt unweit von Deutschland an der niederländischen Küste vorbei. Das Nato-Land greift zu einer Maßnahme.

Den Haag - Das Militärbündnis Nato hat einen weiteren Vorfall mit den Streitkräften aus Russland in der Nordsee gemeldet. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums der Niederlande hat die niederländische Marine am vergangenen Wochenende eine russische Flottille durch die Nordsee begleitet.

Russische Kriegsschiffe in der Nordsee: Niederlande eskortieren Putins Konvoi

Konkret: Demnach wurden insgesamt sechs russische Schiffe durch die sogenannte niederländische ausschließliche Wirtschaftszone geleitet. Mit diesem Begriff wird ein Meeresgebiet seewärts des Küstenmeeres bis maximal zur 200-Seemeilen-Grenze bezeichnet. Der angrenzende Küstenstaat kann dort in begrenztem Umfang souveräne Rechte und Hoheitsbefugnisse wahrnehmen - was die Niederländer in diesem Fall auch getan haben.

Bei den Schiffen des Moskau-Regimes handelte es sich laut Website der Koninklijke Marine um die Landungsschiffe Alexandr Otrakovsky (Ropucha-Klasse) und Ivan Gren (Ivan Gren-Klasse), das Versorgungsschiff Yelnya (Altay-Klasse), der Öltanker General Skobelev sowie die Transportschiffe Sparta und Sparta II.

Wladimir Putins Schiffskonvoi: Briten übernehmen Eskorte von den Niederländern

Die niederländische ausschließliche Wirtschaftszone endet direkt an der deutschen Grenze bei Bremerhaven. Nach der Durchfahrt hätten andere Nato-Partner die Eskorte übernommen, hieß es von der königlich-niederländischen Marine weiter. Gemeint war damit die Royal Navy Großbritanniens, die auf ihrer Website wiederum von einer (überwachenden) militärischen Begleitung desselben russischen Schiffsverbandes im Ärmelkanal berichtete.

Den Angaben aus London zufolge hätten die britischen Kriegsschiffe HMS Iron Duke und HMS Tyne, ein Wildcat-Marine-Hubschrauber der Royal Navy und der britische Versorgungstanker RFA Tideforce „über jede Bewegung“ der russischen Schiffe berichtet. Der russische Verband sei aus dem Mittelmeer gekommen und in Richtung der russischen Ostseehäfen unterwegs gewesen.

Ein russisches Landungsschiff und sein Verband wurden von der königlich-niederländischen Marine durch die Nordsee eskortiert.
Ein russisches Landungsschiff und sein Verband wurden von der königlich-niederländischen Marine durch die Nordsee eskortiert. © Screenshot X@kon_marine

Russische Schiffe vor den Nato-Küsten: Sabotage-Verdacht in der Ostsee

Kommandant David Armstrong, Kommandant der HMS Iron Duke, wurde in einer Aussendung der Royal Navy mit den Worten zitiert: „Obwohl diese spezielle russische Einsatzgruppe nicht als besondere Bedrohung für das Vereinigte Königreich eingestuft wurde, zeigt diese eng koordinierte Operation unsere unerschütterliche Entschlossenheit, die Küstenmeere und die kritische nationale Infrastruktur unseres Landes zu schützen, von der unser wirtschaftlicher Wohlstand abhängt.“

Es reiche nicht zu hoffen, erklärte der britische Kommandant weiter, „dass vorbeifahrende nicht alliierte Kriegsschiffe unsere maritime Sicherheit nicht gefährden – wir werden da sein, um sicherzustellen, dass dies nicht der Fall ist.“ Zuletzt wurden Schiffsbesatzungen aus der sogenannten Schattenflotte von Kreml-Autokrat Wladimir Putin beschuldigt, mutmaßliche Sabotage-Aktionen gegen kritische Infrastruktur – konkret Unterwasserkabel – in der Ostsee begangen zu haben. Seither patrouillieren die Nato-Verbündeten verstärkt. Wegen der russischen Bedrohung hat mit CDU-Mann Roderich Kiesewetter ein deutscher Verteidigungsexperte im Gespräch mit IPPEN.MEDIA erneut entschieden zu größeren Investitionen in der Bundeswehr, inklusive der deutschen Marine, geraten. (pm)

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