Große Nato-Übung mit 90.000 Soldaten und schwerem Gefährt: Militärkonvois auf deutschen Autobahnen

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Aufgrund von Truppenbewegungen der Nato kommt es auf Deutschlands Auto- und Bundesbahnen zu erhöhtem Aufkommen von Militärfahrzeugen. Die Bundeswehr informiert.

München – Alle 32 Mitglieder sind daran beteiligt, mehr als 90.000 Soldaten, 6000 Fahrzeuge und 80 Luftfahrzeuge werden quer durch Europa verlegt. Die Rede ist von der größten Nato-Übung seit über drei Jahrzehnten, die den Namen „Steadfast Defender 24“ trägt. Ziel der Übung ist die Ostflanke des transatlantischen Verteidigungsbündnisses, also die Länder Litauen, Rumänien und der Norden von Norwegen.

Ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Fennek des Jägerbataillon 91 macht auf einem Autobahnrastplatz zusammen mit der Kolonne
Im Rahmen der größten Nato-Übung seit Jahrzehnten werden in den nächsten Wochen vermehrt Militärkonvois auf deutschen Straßen unterwegs sein. © Sven Eckelkamp/IMAGO

Riesige Nato-Übung quer durch Europa: Zahlreiche Militärkonvois auf deutschen Straßen unterwegs

Die Bundeswehr erklärt, dass die „Präsenz, Stärke und Zusammenhalt der Nato gegen potenzielle Aggressoren“ demonstriert werden soll. Im Rahmen von „Quadriga 24“ steuert sie selbst 12.000 Soldaten, fast 3000 Fahrzeuge und 30 Luftfahrzeuge bei. Von Februar bis Mai werden Material und Fahrzeuge transportiert, um sicherzustellen, dass die Übungen zu unterschiedlichen Zeiten an verschiedenen Orten durchgeführt werden können.

Die Truppen legen dabei „knapp 10.000 Kilometer auf Schiene, Straße und zur See“ zurück. Deutschland, aufgrund seiner zentralen Lage „als Drehscheibe für die Truppenbewegungen durch Europa“ genutzt, werden in den kommenden Wochen und Monaten laut Bundeswehr „viel Militär auf den Straßen“ sehen.

Bundeswehr informiert über Bewegungen der britischen Streitkräfte durch Deutschland bis 25. April

Die großen Militärverbände der Bundeswehr haben bereits Ende März hauptsächlich über Bundesautobahnen und Bundesstraßen das Land durchquert. Demnächst werden dann die britischen Streitkräfte in Deutschland unterwegs sein. Laut dem Territoriale Führungskommando der Bundeswehr werden die rund 1000 Fahrzeuge zwischen dem 14. und dem 25. April durch Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg zur deutsch-polnischen Grenze in Mecklenburg-Vorpommern fahren.

Der Abfahrtsort der britischen Konvois ist der Hafen in Emden an der niedersächsischen Nordseeküste. Weitere Konvois kommen aus den Niederlanden nach Deutschland. Es handelt sich um mehrere, zeitversetzt fahrende Gruppen, die über 1000 Kilometer zurücklegen – ebenfalls hauptsächlich auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen.

Verkehrsteilnehmer sollten Abstand zu Militärkonvois halten

Aus Sicherheitsgründen werden im Vorfeld keine Informationen zur genauen Fahrstrecke und den Zwischenhalten veröffentlicht. Es ist jedoch zu erwarten, dass es auf den Hauptverbindungsstraßen zu erhöhtem militärischem Verkehrsaufkommen kommt. Verkehrsteilnehmer werden gebeten, besonders aufmerksam zu sein. Sie sollten möglichst große Abstände zu den Fahrzeuggruppen einhalten und aus Sicherheitsgründen nicht zwischen die einzelnen Fahrzeuge der Kolonnen fahren. Diese können bis zu einem Kilometer lang sein und sind relativ langsam unterwegs.

Wie der MDR Sachsen berichtet, sind in Sachsen noch bis Sonntag, dem 14. April, „auf den Hauptverbindungsstraßen zwischen der Landesgrenze zu Bayern bis hin zum Grenzübergang nach Polen Militärkonvois unterwegs“. Es handelt sich dabei um Truppen der US-Armee, aus Deutschland, aus Spanien und aus Italien, die ebenfalls nach Litauen unterwegs sind. Diese Kolonnen können sogar bis zu drei Kilometer messen.

Führungskommando der Bundeswehr zu Nato-Übung: „Militärische Übungen sind notwendig“

Auch die A4 in der Oberlausitz ist betroffen. Da die Militärfahrzeuge den Tunnel „Königshainer Berge“ nicht durchfahren dürfen, müssen sie einen Umweg von 60 Kilometern in Kauf nehmen. Die Streitkräfte werden von Ende April bis Mitte Mai zurückverlegt, für US-Einheiten aus Polen gilt dies bereits bis zu diesem Sonntag (14. April).

Das territoriale Führungskommando der Bundeswehr erklärt zu der umfangreichen Übung: „Einsatzbereite Streitkräfte sind die Voraussetzung für eine glaubwürdige Abschreckung und wirksame Verteidigung. Militärische Übungen sind notwendig und dienen der Truppe zur Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten sowie der Herstellung und Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft. Nur so können wir die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes sicherstellen.“

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