Putin hat Trump wohl doch zum Sieg gratuliert – über gemeinsame Freunde
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Putin gratuliert Trump nach der US-Wahl 2024 angeblich „über Bekannte“ zum Sieg. Offiziell bleibt der Kreml dem neuen US-Präsidenten über zurückhaltend.
Washington – Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl 2024, gingen Glückwünsche von Staatschefs aus aller Welt bei dem Republikaner ein. Der russische Präsident Wladimir Putin indes ließ ankündigen, dass er Trump nicht gratulieren wolle. Schließlich seien die USA ein „unfreundliches Land, das sich in einem Krieg mit Russland“ befände, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax sagte. Hinter den Kulissen soll es aber Kontakt gegeben haben, berichtete das russischsprachige Medium Verstka.
Putin gratulierte Trump offenbar „über Bekannte“ – will US-Präsident aber „an Taten messen“
Im Kreml hofft man offenbar, dass sich das Verhältnis zwischen Russland und den USA nach dem Trump-Sieg bessern könnte. Vertreter der russischen Behörden und Eliten, darunter auch Präsident Wladimir Putin, hätten Trump zum Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl gratuliert, berichtete Verstka am Mittwoch (6. November). Allerdings erfolgten die Glückwünsche nicht mittels eines offiziellen Anrufs, sondern „durch Bekannte“, wie eine nicht namentlich genannte Quelle dem Medium mitteilte. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren. Neben Putin sollen unter anderem Außenminister Sergej Lawrow sowie der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew Trump gratuliert haben.

Offiziell hieß es aus Moskau, Putin werde den neuen US-Präsidenten an seinen „konkreten Taten“ messen, wie Kremlsprecher Peskow mitteilte. Das Außenministerium in Moskau erklärte, man mache sich „keine Illusionen“ über Trump. Russland sei aber zu einem offenen Dialog mit den Vereinigten Staaten bereit, wenn eine solche Initiative von Trump aus Washington komme, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Die Probleme in den Beziehungen mit den USA bezeichnete Lawrow aber als „sehr tiefgreifend.“
Zugleich betonte Moskau auch „alle bekannten Ziele“ in der Ukraine weiter verfolgen zu wollen. Trump hatte behauptet, den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden zu können und hatte angekündigt, im Falle eines Wahlsiegs die Ukraine-Hilfen massiv kürzen zu wollen. „Trump hat eine nützliche Eigenschaft für uns“, schrieb Medwedew nach Trumps Wahlsieg in den sozialen Medien. „Als Geschäftsmann durch und durch verabscheut er es tödlich, Geld für verschiedene Mitläufer und dumme Mitläufer-Verbündete, für schlechte Wohltätigkeitsprojekte und gefräßige internationale Organisationen auszugeben.“ Letzteres dürfte als Anspielung auf das Verteidigungsbündnis Nato verstanden werden.
Geheime Gespräche zwischen Putin und Trump – und Geschenke in der Corona-Krise
Trump hatte sich in der Vergangenheit immer wieder positiv über den russischen Präsidenten geäußert. Das Vorgehen des Kremlchefs im Ukraine-Krieg etwa nannte der Republikaner in einer Radiosendung „genial“ und „schlau“. Laut dem neu erschienenen Buch „War“ des renommierten US-Journalisten Bob Woodward waren Trump und Putin auch nach dem Ausscheiden des Republikaners aus dem Amt weiterhin in persönlichem Kontakt – trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine. Bis zu siebenmal habe der 78-Jährige demnach seit dem Ende seiner Amtszeit 2021 mit dem russischen Präsidenten gesprochen.
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Während seiner Präsidentschaft habe Trump zudem Corona-Tests an den russischen Präsidenten geschickt, obwohl in den USA damals Knappheit herrschte. „Ich möchte nicht, dass Du es jemandem erzählst, denn dann werden die Leute wütend auf Dich sein, nicht auf mich“, hatte Putin dem Buch zufolge zu Trump gesagt. „Sie haben uns diese Tests geschickt“, bestätigte Kremlsprecher Peskow nach dem Bekanntwerden des Berichts. Die Gespräche zwischen Putin und Trump wies Peskow allerdings zurück: „Was die Anrufe betrifft, das stimmt nicht, das ist nicht passiert.“ Der Republikaner galt Beobachtern als der Wunschkandidat des Kreml bei der US-Wahl.