Tschüss, Bundestag? FDP rutscht in Umfrage unter fünf Prozent
Zum Jahresanfang erfährt die Ampel-Regierung einen neuen Rückschlag. Eine Umfrage zeigt, dass die Parteien mit ordentlichen Einbußen rechnen müssen.
München – Es ist ein bitterer Rückschlag für Christian Lindner und seine FDP. In der ersten Umfrage des neuen Jahres schneiden die Freidemokraten schlecht ab und landen im Gegensatz zum Wahlergebnis der Bundestagswahl im Jahr 2021 hinter der AfD. Auch andere Parteien im Bundestag dürften sich über schlechte Werte ärgern.
Das erste Trendbarometer von RTL und n-tv, durchgeführt von Forsa, zeigt für die Bundesregierung ein enttäuschendes Ergebnis. Nicht nur die FDP bekommt weniger Zuspruch und würde es bei einer Wahl zum jetzigen Zeitpunkt nicht in den Bundestag schaffen, auch SPD und Bündnis 90/Die Grünen würden laut Umfrage weniger Stimmen als bei der Bundestagswahl 2021 einfahren.

Trendbarometer verdeutlicht Probleme in der Bundesregierung: FDP rutscht unter die Fünf-Prozent-Marke
Die Ampel-Koalition steht immer wieder in der Kritik. Nicht nur die Bauern zeigen ihren Frust bei Protesten, auch neue Umfragewerte zeigen die deutlichen Probleme der regierenden Parteien auf. Wenn das Parlament vergangene Woche gewählt worden wäre, hätten SPD, Grüne und FDP zusammen eine Zustimmung von 33 Prozent, drei Punkte vor der CDU/CSU. Vor allem die FDP muss zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen, denn sie rutschen in der Umfrage unter die Fünf-Prozent-Grenze und würden somit nicht in den Bundestag kommen.
Anders sieht die Auswertung bei der AfD aus. Bereits den sechsten Monat in Folge fahren sie Werte von mehr als 20 Prozent ein. Ins Jahr 2024 startet die Partei mit 22 Prozent hinter der CDU/CSU mit 30 Prozent. Die SPD fährt 15 Prozent ein und die Grünen liegen dicht dahinter mit 14 Prozent. FDP und Linke hängen mit jeweils vier Prozent hinten an.
Partei | Forsa-Umfrage |
Union | 30% |
AfD | 22% |
SPD | 15% |
Grüne | 14% |
FDP | 4% |
Die Linke | 4% |
Sonstige | 8% |
Quelle: RTL/n-tv-Trendbarometer (9. Januar) |
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Die Frage nach dem Kanzler: Merz liegt in aktueller Umfrage vorne
Auch für den Posten des Kanzlers haben die Befragten eine klare Meinung. Während Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nur auf 15 Prozent kommt, können sich 24 Prozent Friedrich Merz (CDU) auf dem Posten vorstellen. Den Spitzenkandidaten der Grünen Annalena Baerbock und Robert Habeck sprechen jeweils 15 Prozent zu. Somit ist Unionsfraktionsvorsitzender Merz auch mit dem Start ins neue Jahr weiterhin der Beliebteste unter den vermutlichen Kanzlerkandidaten.
Bei der Umfrage zur politischen Kompetenz trauen jeweils sieben Prozent der SPD, den Grünen und der AfD zu, die Probleme in Deutschland zu lösen. Die FDP kommt nur auf zwei Prozent, während den stärksten Wert aller Parteien mit 16 Prozent die CDU/CSU einfährt. Eine Bremse jedoch ist, dass 58 Prozent der Umfrage-Teilnehmer keiner Partei zutraut, politisch kompetent zu sein.
Licht ins Dunkel bringt auch die Auswertung der Interessensthemen der ersten Jahreswoche. Für Angelegenheiten zum Ukraine-Krieg interessieren sich 36 Prozent der Menschen. Dahinter landen Themen rund um das Thema Hochwasser mit 29 Prozent. Während der Nahost-Konflikt 27 Prozent der Befragten interessiert, interessieren sich 25 Prozent für die Bundesregierung. Die vor ein paar Wochen umstrittene Haushaltskrise interessierte in der ersten Woche 2024 nur noch elf Prozent. (Denise Dörries)