Das Freibad der Schweizer Gemeinde Pruntrut ließ im Sommer keine ausländischen Besucher mehr zu – mit spürbarem Erfolg. Der Artikel dazu "'Freibad zurückerobert': Schweizer Gemeinde zieht nach Ausländer-Verbot Bilanz" sorgt für viele Leserreaktionen. Einige sehen darin ein Beispiel für klare Regeln und funktionierende Ordnungspolitik, die sie in Deutschland vermissen. Andere warnen vor Diskriminierung und fordern differenziertere Lösungen. In den Kommentaren treffen Zustimmung, moralische Bedenken und politischer Frust ungebremst aufeinander – ein Stimmungsbild zwischen Bewunderung und Unbehagen.

Breite Befürwortung strikter Maßnahmen
26 Prozent der Leser befürworten das "Ausländer"-Verbot in Schweizer Schwimmbädern oder ähnliche Regelungen. Sie sehen darin eine wirksame Reaktion auf bestehende Probleme und fordern vergleichbare Schritte auch in Deutschland. Der Ruf nach konsequentem Handeln dominiert – besonders mit Blick auf Ordnung und Sicherheit.
"Eine Vorlage nicht nur für das Freibad, sondern für die Handhabung in ganzen Ländern." Zum Originalkommentar
"Es geht doch, wenn man nur will. Ich würde das auch für Deutschland sehr begrüßen." Zum Originalkommentar
"Das sollte bei uns auch eingeführt werden." Zum Originalkommentar
"Nun haben wir es schwarz auf weiß. Diese Regelungen sollten schnellstmöglich auch für unsere Schwimmbäder in Deutschland eingeführt werden." Zum Originalkommentar
"Gutes Beispiel für Deutschlands Badesaison 2026!" Zum Originalkommentar
"Also war die Entscheidung völlig richtig! Glückwunsch!" Zum Originalkommentar
"Sollte ein Vorbild für deutsche Bäder sein, wenn ähnliche Probleme da sind oder auftreten." Zum Originalkommentar
Kritik an Deutschlands Umgang mit Problemen
20 Prozent der Leser vergleichen Deutschland mit der Schweiz – und sehen die Bundesrepublik im Nachteil. Kritisiert werden fehlende Entschlossenheit. Die Forderung nach "klarem Durchgreifen" ist ein wiederkehrendes Motiv in der Debatte. Gleichzeitig übersehen viele, dass politische Maßnahmen in Deutschland an rechtliche Rahmenbedingungen gebunden sind. Anders als in der Schweiz gelten hier europaweite Verpflichtungen, etwa zur Freizügigkeit und zum Diskriminierungsschutz.
"Hierzulande kaum zu erwarten, da man sich hier mehr Gedanken um das Ansehen in der Welt macht, als um die Sicherheit der Bürger." Zum Originalkommentar
"Wenn der politische Wille vorhanden ist, können auch wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden ... dieser politische Wille fehlt hier bei uns - zumindest bei den etablierten Parteien ..." Zum Originalkommentar
"Länder mit Selbstvertrauen wie die Schweiz können eben bessere Entscheidungen treffen. Wer immer so gebuckelt daherkommt wie Deutschland, schleicht um klare Ansagen eben nur herum." Zum Originalkommentar
"Wenn man will, geht alles! Nur Deutschland will ja nicht. In dem Land, wo man angeblich gut und gerne lebt, geht man mit geschlossenen Augen durch und will es nicht wahrhaben, dass wir Riesenprobleme haben." Zum Originalkommentar
"Und außerdem, jeder kann in seinem Zuhause bestimmen, was seine Gäste dürfen und was nicht. Und man darf die auch rauswerfen, wenn sie sich daneben benehmen. Außer in Deutschland." Zum Originalkommentar
Lob und Bewunderung für die Schweizer Eigenständigkeit
Zwölf Prozent der Leser äußern sich bewundernd über die Schweiz. Neben politischen Entscheidungen betonen sie Lebensqualität und Eigenständigkeit. Die Schweiz wird als funktionierender Gegenentwurf zu Deutschland wahrgenommen – selbstbewusst, pragmatisch, unabhängig. Hinter dieser Haltung steht nicht nur ein Lob für einzelne Maßnahmen, sondern grundsätzliche Systemkritik: Föderale Strukturen, direkte Demokratie und nationale Eigenständigkeit gelten vielen als Vorteile, besonders in sensiblen gesellschaftspolitischen Fragen. Einige Leser ordnen das "Verbot" ein.
"Die Schweiz ist nicht nur ein sehr schönes Land, sondern hat auch tolle Landsleute." Zum Originalkommentar
"Die Schweizer können es halt. Die brauchen auch keinen Euro. Wie sagte Jauch sinngemäß gestern, und wenn die Welt untergeht, gibt die Schweiz ihren Franken nicht her." Zum Originalkommentar
"Nun beruhigt Euch doch. Die Zielgruppe für diese Maßnahme waren Jugendliche, die regelmäßig aus Frankreich herüberkamen. Und es war kein "Ausländer-Verbot" (...) Betroffen war nur, wer nicht in der Region wohnt oder keinen Schweizer Pass hat oder keine Touristen-Karte. Ausländer mit Wohnsitz in der Region konnten genauso hinein wie Urlauber. Wenn die Maßnahme den gewünschten Erfolg hatte, war's ja ok. Aber es war halt kein generelles Ausländer-Verbot." Zum Originalkommentar
"Der Vorteil in der Schweiz ist, dass der Bund nicht viel zu kamellen hat und Gemeinden und Kantone die eigentliche Macht haben. Auch der Kanton konnte die Gemeinde nicht zwingen, wie bei uns." Zum Originalkommentar
"Eines der besten Beispiele, wie positiv eine richtige Entwicklung sein kann. Mein Kompliment an die Betreiber dieses Freibades, bin schon sehr neidisch." Zum Originalkommentar
"Natürlich dürfen Ausländer weiter in das Schweizer Freibad, müssen nur ihr Ticket online kaufen. Deutsche dürfen auch ins Freibad." Zum Originalkommentar
Zweifel an Umsetzbarkeit ähnlicher Regeln hierzulande
Einige Leser erkennen an, dass vergleichbare Maßnahmen in Deutschland kaum durchsetzbar wären. Sie verweisen auf rechtliche und politische Hürden.
"Alles richtig gemacht von den Schweizern. Leider in Deutschland nicht durchsetzbar. Traurig, aber wahr." Zum Originalkommentar
"Hierzulande leider undenkbar, wie so vieles mehr." Zum Originalkommentar
Erfahrungsberichte zu Sicherheitsbedenken
Sieben Prozent der Kommentare enthalten persönliche Schilderungen von Sicherheitsproblemen in Schwimmbädern. Es geht um konkrete Erlebnisse, oft in Verbindung mit migrantischen Gruppen, die Angst und Verunsicherung ausgelöst haben sollen. Solche Berichte verstärken das Bedürfnis nach Schutz und Ordnung.
"Ganz schlimm ist es im Tropical Island. Die Frauen gehen mit Ganzkörpergewändern ins Wasser, ohne vorher zu duschen. Die Männer warten an engen Schwimmstellen, um Frauen und Kinder zu berühren. Und mir persönlich ist ein Ausländer abends in die Sauna gefolgt, um mir auf die Pelle zu rücken. Ich konnte nur mit einer Flucht dem Ausländer entwischen. Habe dann ein Ehepaar angesprochen, um meine Duschtücher zu bekommen. Wir fahren dort nie wieder hin." Zum Originalkommentar
"Ach, was ein Wunder. So ein Konzept wünsche ich mir auch für unsere Bäder. Meinem Sohn wurde nach einem Freibadbesuch gedroht, ihn abzustechen, nachdem fünf Araber ihn verfolgt und 300 m vor der Tür bedroht haben. Ich habe Angst um meine Kinder, wenn sie ins Freibad gehen." Zum Originalkommentar
Rechtfertigungsversuche
Sechs Prozent der Leser lehnen den Vorwurf des Rassismus ab und sehen in den Maßnahmen der Schweiz eine legitime Reaktion auf Fehlverhalten. Oft wird betont, dass nicht alle Ausländer gemeint seien, sondern gezielt Gruppen, die gegen Regeln verstoßen. Diese Kommentare zeigen den Versuch, die Maßnahme moralisch abzusichern. Indem der Schutz der Gemeinschaft in den Vordergrund gestellt wird, soll der Vorwurf pauschaler Ausgrenzung entkräftet werden. Die juristische Bewertung bleibt davon unberührt – entscheidend ist die Verhältnismäßigkeit und konkrete Gefährdungslage.
"Es gibt also einen offensichtlichen Kausalzusammenhang ..." Zum Originalkommentar
"Es ist kein Rassismus, wenn man Gefährder ausschließt, zum Wohl der Gemeinschaft!" Zum Originalkommentar
Sarkastische Kommentare
16 Prozent der Leser äußern sich sarkastisch oder ironisch. Sie ziehen über die Maßnahme selbst her, über deren politische Bewertung oder über die Unterschiede zwischen Ländern. Die Kommentare sind zugespitzt, oft resigniert, manchmal provokant.
"Einfach von der Security wie früher vorm Zappelschuppen „Privatparty“ vorbringen und gut ist’s." Zum Originalkommentar
"Warum sind die anderen Länder alle schlauer?" Zum Originalkommentar