Video soll russische Soldaten an Estland-Grenze zeigen, Sprecher gibt Entwarnung

Eine Gruppe bewaffneter russischer Soldaten wurde im Saatse-Stiefel im Süden Estlands gesichtet. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt russischen Territoriums, durch den eine estnische Straße führt. Die Polizei- und Grenzschutzbehörde (PPA) des Nato-Landes hatte diesen am vergangenen Freitag vorübergehend gesperrt.

An estnischer Grenze: „Schwer bewaffnete Gruppen beobachtet"

Online mehrten sich schnell panische Stimmen, die hinter der Aktion Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff Putins auf Estland vermuteten. Mehrere Quellen zitieren eine mutmaßliche Äußerung estnischer Einsatzkräfte: „Wir haben große, schwer bewaffnete Gruppen beobachtet, die verdächtige Aktivitäten ausüben. Es handelt sich dabei eindeutig nicht um Grenzsoldaten, die Situation stellt eine echte Bedrohung dar.“

Russische Soldaten auf Nato-Gebiet? Sprecher gibt Entwarnung

Nun hat sich der Vorsitzende des estnischen Auswärtigen Ausschusses, Marko Mihkelson, in einem Post auf X zu Wort gemeldet: „Bleiben Sie ruhig und gelassen. Wir haben die Situation vollständig unter Kontrolle.“

Weitere Stimmen sprechen von „Fake News“ – die Soldaten hätten russisches Territorium nicht verlassen und seien nicht feindlich aufgetreten. Fakt ist: Im Bereich des Saatse-Stiefels existiert eine Absprache zwischen Russland und Estland, wonach estnische Bürger eine Straße nutzen dürfen, die durch russisches Gebiet führt. Solange sich die russischen Soldaten auf diesem Straßenabschnitt aufhalten, verlassen sie also tatsächlich nicht ihr eigenes Land. Abschließend geklärt ist der Sachverhalt bislang nicht.