Trump verspricht Selenskyj Ende des Ukraine-Kriegs – „Ich werde der Welt Frieden bringen“
Einmal mehr behauptet Donald Trump, dass er den Ukraine-Krieg im Fall einer zweiten Amtszeit rasch beenden würde – diesmal gegenüber Wolodymyr Selenskyj.
Washington, D.C/Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Donald Trump per Telefon zur Nominierung als Kandidat der Republikanischen Partei bei der kommenden Präsidentenwahl in den USA gratuliert. Er habe auch den „schockierenden Attentatsversuch in Pennsylvania“ auf Trump verurteilt und ihm Kraft gewünscht, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich zuvor wiederholt kritisch über die Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert. In einem jüngsten Telefonat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versucht, eine Annäherung zu erzielen.
Trump nach Telefonat mit Selenskyj: „Ich werde den Krieg beenden“
Auch Trump äußerte sich ebenfalls zumindest lobend über das „sehr gute Telefonat“ mit Selenskyj. Als nächster US-Präsident werde er der Welt Frieden bringen und den Krieg beenden, kündigte Trump an. Details zu einer möglichen Einigung nannte er jedoch nicht.
„Ich bin Präsident Selenskyj dankbar für seine Kontaktaufnahme, denn als Ihr nächster Präsident der Vereinigten Staaten werde ich der Welt Frieden bringen und den Krieg beenden, der so viele Menschenleben gekostet und zahllose unschuldige Familien zerstört hat“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Beide Seiten werden in der Lage sein, zusammenzukommen und ein Abkommen auszuhandeln, das die Gewalt beendet und einen Weg in den Wohlstand ebnet.“
Ukraine-Krieg: Telefonat mit Trump über fortgesetzte US-Hilfe und Friedensverhandlungen
Bei dem Telefonat dürfte es Selenskyj wohl vor allem darum gegangen sein, Kiew weiterhin Hilfe der USA für den Abwehrkampf gegen die russische Invasion zu sichern – auch nach einem möglichen Wahlsieg Trumps. Selenskyj äußerte in einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X ähnliche Bemerkungen wie Trump: Er verurteilte den „schockierenden Mordversuch“ und wünschte Trump „Kraft und absolute Sicherheit für die Zukunft“. Selenskyj sagte, er habe mit Trump vereinbart, „bei einem persönlichen Treffen zu besprechen, welche Schritte einen gerechten und wirklich dauerhaften Frieden ermöglichen können“.
Ukraine fürchtet unter Trump Gebietsabtretungen: Blinken betont fortdauernde westliche Unterstützung
In Kiew wächst die Sorge, dass Donald Trump als US-Präsident die Ukraine zu erheblichen Zugeständnissen gegenüber Russland zwingen könnte. Die ukrainische Regierung befürchtet, dass Trump im Falle seiner Wiederwahl die Ukraine bei Verhandlungen möglicherweise zu weiteren Gebietsabtretungen drängen könnte, um einen Ausgleich mit Russland zu erreichen.
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US-Außenminister Antony Blinken versuchte derweil, diese Bedenken zu zerstreuen, indem er die lang andauernde Unterstützung des Westens für die Ukraine unterstrich. Nach Angaben des Nachrichtenportals Kyiv Independent erklärte er, dass die Ukraine auf dem Weg sei, „militärisch auf eigenen Füßen zu stehen“, und dass die westlichen Länder ihre Unterstützung weiter ausbauen. Blinken verwies auf den jüngsten Nato-Gipfel, bei dem über 20 Länder bilaterale Sicherheitsabkommen mit der Ukraine angekündigt hätten.
Diese Abkommen zeige das Engagement der westlichen Staaten, der Ukraine bei der Stärkung ihrer militärischen, wirtschaftlichen und demokratischen Fähigkeiten zu helfen, so Blinken. „Und das bedeutet, dass alle diese Länder, einschließlich der Vereinigten Staaten, sich verpflichtet haben, der Ukraine im nächsten Jahrzehnt dabei zu helfen, ihre Abschreckungsfähigkeit und ihre Verteidigung auszubauen.“ (jal/dpa)