Klosterdorf im Wandel: Neuer Audio-Guide präsentiert Schlehdorfer Geschichte ganz bequem

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Nichts leichter als das: Die QR-Codes werden gescannt und leiten zu Audiotexten und Videos zur Geschichte des Klosters Schlehdorf und dessen Transformation. © Sandra Gerbich

Das Klosterdorf Schlehdorf hat eine neue Attraktion für Besucher: Ein Audio-Guide informiert über eine lange Geschichte und den Wandel. Zum Start herrschte große Begeisterung.

Schlehdorf – Mit einem Festakt wurde die Fertigstellung des Audio-Guides „763 – Ein Klosterdorf im Wandel der Zeit“ in Schlehdorf gefeiert. Zahlreiche Gäste, darunter auch Missionsdominikanerinnen, waren der Einladung ins örtliche Kloster gefolgt.

In Schlehdorf wurde der neue Audio-Guide zur Geschichte von Kloster und Dorf gefeiert

„Als wir von der Idee hörten, ist bei uns fast die Sicherung durchgebrannt“, erzählte Schwester Josefa den rund 70 Gästen der Eröffnungsfeier vor dem Klostergebäude in Schlehdorf. Nach dem Umzug der Missionsdominikanerinnen in einen Neubau in der Nachbarschaft und den Verkauf der historischen Anlage 2019 an die Münchner Wohnungsbaugesellschaft sei man zersplittert gewesen. Der bis dato gute Kontakt zum Dorf schien gefährdet. Und dann sei dieses Projekt dahergekommen, das es vermochte, „als eine Art Klammer zu fungieren“, so die Ordensfrau. Eben dieses Projekt, der neue Audio-Guide „763 – Ein Klosterdorf im Wandel der Zeit“, wurde an diesem Tag offiziell eingeweiht.

Ordensschwestern sind Partner

Die Missionsdominikanerinnen gehören mit dem Cohaus, Kloster Schlehdorf, dem Klostergut Schlehdorf, der Pfarrei sowie der Gemeinde zu den Projektpartnern. Schwester Josefa erinnerte daran, dass es viele Klöster gebe, die aufgegeben werden „und zum Teil einen katastrophalen Weg gehen müssen“.

Ein Besuch im Kloster Neustift vor drei Jahren gab für Franziska Fruth, Mitglied und Initiatorin des Vereins „Zukunft Kulturraum Kloster“, den Anstoß zum Projekt: „Dort konnte man mit einem Audioguide verschiedene Stationen auf dem Gelände besuchen und sich über die jahrhundertealte Geschichte informieren“, berichtete sie. Beim sogenannten Hörspaziergang für das Kloster Schlehdorf geht es um viel mehr: „Den Schwerpunkt dieses Audio-Guides stellt dessen Transformation, wie wir sie nennen, nach dessen Verkauf vor etwas mehr als fünf Jahren an die Wogeno München dar“, erklärte Fruth bei der Eröffnung.

Bei der Einweihung des neuen Audio-Guides in Schlehdorf stehen die Gäste vor einer der Infostelen.
Begeistert vom Audio-Guide: Schwester Josefa (l.), Hellmut Fröhlich vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat (3.v.l.) sowie Franziska Fruth – Mitglied und Initiatorin des Vereins „Zukunft Kulturraum Kloster“ (4.v.l.) mit weiteren Feier-Gästen. © Sandra Gerbich

Fast 70.000 Euro vom Freistaat

68.300 Euro erhielt die Initiatorin für das Projekt vom Freistaat Bayern. Als ein „kleines, aber spannendes Projekt“ bezeichnete Hellmut Fröhlich vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat das Vorhaben. Im Ort selber wird dem Audio-Guide eine andere Bedeutung zuteil: „Die Geschichte Schlehdorfs ist die des Kloster Schlehdorfs“, argumentierte Bürgermeister Stefan Jocher (WGL). Allein deswegen freue er sich, „dass des was geworden ist“.

Beginn der Multimediatour ist am Kochelsee. Der Weg führt zum Ur-Kloster, das im Bereich des heutigen Seniorenheims verortet wird, berichtete Fruth. Weitere Stationen sind am historischen Klostergebäude, das heute die „Wogeno München“ betreibt, an der Pfarrkirche St. Tertulin, am neuen Kloster sowie am landwirtschaftlichen Klostergut.

Bilder und Videos

Den Endpunkt bildet das Kreuzkircherl am Friedhof. An jeder Station steht ab sofort eine Stele mit einen kleinen Infotext. Mit dem aufgebrachten QR-Code gelangt man per Handy auf die Website, um dann einen etwa dreiminütigen Text zu hören. Auch Fotos und zwei Videos enthält der Multimedia-Guide. „Dabei muss die Reihenfolge nicht eingehalten werden“, erklärte Fruth.

Die Begeisterung der Projektteilnehmer und Gäste war überall deutlich spürbar. Am meisten aber jedoch bei Schwester Josefa: „Wer kann denn einem QR-Code überhaupt widerstehen?“, fragte die Ordensfrau. Den könne man nicht wegwerfen wir einen Flyer, ganz im Gegenteil: „Ob auf dem Handy, PC oder Laptop: Den habe ich immer dabei.“

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