Nach Geheimdienst-Anfrage deutet für Trump-Putin-Treffen alles auf einen Ort hin

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In der vergangenen Woche verkündete US-Präsident Donald Trump, dass er sich am kommenden Freitag mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin treffen will. Dann soll über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine verhandelt werden.

Als Ort für den Gipfel hat Trump Alaska auserkoren. Wo genau in dem US-Bundesstaat das Treffen stattfinden wird, hat Trump bislang nicht verraten.

Trump-Putin-Gipfel: Makler aus Alaska von Geheimdienst kontaktiert

Wie die "New York Times" berichtet, gibt es aber Hinweise auf den möglichen Ort des Geschehens. Larry Disbrow, der als Makler in Anchorage arbeitet und zugleich Honorarkonsul für Deutschland ist, hat kürzlich eine auffällige Anfrage erhalten, wie er der Zeitung berichtete. "Der US-Geheimdienst hat mich heute früh kontaktiert und gefragt, ob ich eines meiner Objekte zur Verfügung stellen könnte", erzählte er.

Die Bürgermeisterin von Anchorage, Suzanne LaFrance, kann bislang nicht bestätigen, dass die größte Stadt des Bundesstaates, an der Bucht des Cook Inlet gelegen, den Gipfel ausrichten wird. Sie habe bislang keine Hinweise darauf erhalten. Jedoch sei "die Aufnahme von Staatschefs für uns hier in Alaska nichts Ungewöhnliches".

Anchorage
Die Stadt Anchorage liegt an einer großen Bucht im Golf von Alaska. IMAGO / ZUMA Press Wire

Zuletzt war Anchorage 2021 Schauplatz für hochrangige diplomatische Gespräche. Damals hatten sich Vertreter der US-Regierung von Joe Biden mit chinesischen Repräsentanten in einem Hotel getroffen. Die Stadt wurde ausgewählt, weil sie ungefähr den geografischen Mittelpunkt zwischen den jeweiligen Hauptstädten Washington und Peking darstellt.

Steigende Hotelpreise, aber Störungen in Alaskas Hochsaison

Obwohl es noch keine Bestätigung für den Gipfelort gibt, scheinen Hotelzimmer in Anchorage ungewöhnlich begehrt zu sein. Wie die regierungsnahe aserbaidschanische Plattform "Caliber" berichtet, haben sich die Preise für manche Zimmer 24 Stunden nach Ankündigung des Gipfels fast verdoppelt. Demnach koste ein Zimmer im Hilton Anchorage nun 657 Dollar (564 Euro) statt zuvor 347 Dollar (298 Euro). 

Während sich die Hotelbetreiber wahrscheinlich über zahlreiche Buchungsanfragen von Beamten, Geheimdienstlern und Journalisten freuen können, wird der Tourismus an anderer Stelle durch den Gipfel womöglich eingeschränkt, wie "Forbes" berichtet. Denn in Alaska ist gerade Hochsaison. Durch die Anreise der Staatschefs kommt es aber voraussichtlich zu zahlreichen sicherheitsbedingten Einschränkungen.

Vor allem für Kreuzfahrten ist Anchorage ein wichtiges Drehkreuz. Laut "Forbes" beginnen oder beenden mehr als ein Viertel der Kreuzfahrtgäste in den USA ihre Tour in der Stadt. Dem Bericht zufolge könnten sich Einschränkungen für die Tausenden Reisenden aber in Grenzen halten, da die beiden wichtigsten Häfen rund 96 beziehungsweise 193 Kilometer von der Stadt entfernt liegen.

Auch US-Militärbasen kommen als Schauplatz infrage

Reibungsloser für Touristen würde der Gipfel ablaufen, wenn das Treffen nicht in Anchorage, sondern auf einem US-Militärstützpunkt stattfinden würde. Laut einer Liste von "My Base Guide" gibt es davon in Alaska neun. Am nächsten an Anchorage gelegen ist die Joint Base Elmendorf-Richardson, rund 22 Kilometer vom Flughafen entfernt. 

Neben logistischen Problemen könnte Alaska als Schauplatz auch aus historischen Gründen problematisch sein: Der Bundesstaat war einst russisches Gebiet. Unter Zar Alexander II. kauften es dann die USA. Der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, äußerte jüngst Zweifel daran, ob Trump sich bewusst ist, dass Russland auf Alaska ähnlich wie auf die Ukraine aus historischen Gründen Ansprüche erheben könnte.