Ampel statt Kreisel: In Penzberg wird diese Variante für ein Nadelöhr untersucht
Wird in Penzberg der Kreisverkehr an der Seeshaupter Straße beim Möbelhaus wieder abgebaut? Das Staatliche Bauamt Weilheim lässt als Alternative eine Ampelanlage plus zwei Abbiegespuren von der A95 Richtung Nonnenwald/Roche prüfen. Damit soll ein Nadelöhr entschärft werden.
Penzberg - Die Verkehrssituation an der A95-Anschlussstelle Penzberg/Iffeldorf beschäftigt Bürger, Lokalpolitik und Behörden seit Jahren. Es geht um die Sicherheit von Radfahrern und das tägliche Stauproblem, gerade im Berufsverkehr. Diverse Varianten waren im Gespräch, das Staatliche Bauamt startet jetzt in die konkrete Planungsphase.
Das Staatliche Bauamt startet in Planungen für neue A95-Anschlussstelle Penzberg/Iffeldorf und Kreisverkehr-Alternative
Ein Fachbüro hat den Auftrag, Ampelanlagen an den beiden Auf- und Abfahrten samt der Kreuzungen mit der Staatsstraße 2063 zu berechnen, erklärt Andreas Lenker, im Staatlichen Baumt zuständig für den Landkreis Weilheim-Schongau, auf Rundschau-Nachfrage. Zudem wird die Zukunft des Kreisels am Möbelhaus auf den Prüfstand gestellt: Die Experten berechnen, wie sich dort statt des Kreisverkehrs mit dem markanten stählernen Stadtwappen eine Ampelregelung samt zweier Abbiegespuren in Richtung Nonnenwald/Roche auswirken würden.
Thema im jüngsten Bauausschuss
Wie Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) im jüngsten Bauausschuss bekannt gab, erfolgt die Planung in zwei Schritten. Zuerst für die A95-Anschlussstellen. Wie berichtet, präferiert die Straßenbehörde dort eine Ampellösung, auch für Radfahrer. Inklusive einer zweiten Spur nach Penzberg bis auf Höhe des Golfplatzes. Auch soll die Abfahrt aus Richtung München verschmälert werden, um Radfahrern und Fußgängern einen kürzeren Übergang zu bieten. Eine neue Direktrampe auf Penzberger Seite auf die Autobahn in Richtung München sei derzeit nicht „absolut notwendig“, zitierte Korpan das Staatliche Baumt sowie die Autobahn GmbH und verwies auf finanzielle Grenzen.

Kreisverkehr „nicht mehr leistungsfähig“
Im zweiten Schritt geht es an den Kreisverkehr. Der Kreisel sei „nicht mehr leistungsfähig“ und ein Unfallschwerpunkt, berichtete Korpan. Auch sehe die Straßenbehörde die Verkehrssituation dort wegen neuer Gewerbeflächen und Roche-Wachstum „immer schwieriger“. Behördenvertreter Lenker bestätigt dies. „Es machen alle drei Ampeln Sinn“, sagt er und spricht von „Kapazitätsproblemen“. Was ein Aus für den Kreisel bedeuten würde. Doch konkret ist nichts. Erstmal werden die Ampelanlagen berechnet. Auch, wie viele Spuren es für eine neue Kreuzung braucht.
Meine News
Baubeginn schon im Herbst?
In den nächsten zwei Monaten soll laut Lenker die Planung für die Anschlussstelle vorliegen. Dann folgt die Ausschreibung. Im Idealfall könnten die Arbeiten im Herbst beginnen, im Frühjahr 2026 wäre Inbetriebnahme. Beim Kreisel könne es den gleichen Zeitrahmen geben, so Lenker – dies sei aber unrealistisch. Denn es geht auch um Geld. Während die Anschlussstelle der Freistaat zahlt, wird die Stadt beim Kreisel zur Kasse gebeten. Im Raum stehen ein Drittel der Kosten. Unklar sind die Förderungen.
Kritik an Radwege-Pläne
Im Bauausschuss gab es Kritik: Martin Janner (PM) sprach in Sachen Radweg-Pläne an der Anschlussstelle von einem „sehr rückständigen Denken“ – das Radfahren werden nicht „bequemer gemacht“. Er forderte, auf die Behörde einzuwirken, „dass man nicht nur an die Autofahrer denkt“.
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.