Auch dank überfälliger Neuerung: Nacht der Musik lässt Freising pulsieren

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Drehte die Verstärker richtig auf: Die Freisinger Band June Call rockte vor zahlreichen begeisterten Besuchern auf dem Marienplatz. © Lehmann

Tanzende und glückliche Menschen an jeder Ecke: Die Freisinger Nacht der Musik war ein großer Erfolg – auch dank einer überfälligen Neuerung.

Freising - Das Wetter war am Samstag nicht gerade das stabilste – und eine Zeitlang sah es dann sogar auch ziemlich nach Regen aus. Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb erst so gegen 21 Uhr der größte Schwung Besucher in die Freisinger Innenstadt strömte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren dann auch die heiß begehrten Plätze an der Moosach für längere Zeit ausgebucht und der Aperol-Spritz-Ausstoß ein gewaltiger.

Lisa Fitzek und Susi Salomon bei der Nacht der Musik, Freising, 3. Mai 2025
Besuchermagnet: Lisa Fitzek und Susi Salomon hatten den Laden im Handumdrehen gefüllt. © Lehmann

Was heuer neu und eigentlich längst überfällig war: Zum ersten Mal konnten Tickets auch online gebucht werden, was bis 20 Uhr schon rund 700 Musikfreunde in Anspruch genommen hatten. Äußerst zufrieden mit der hohen und zügigen Akzeptanz der digitalen Anmeldung war unter anderem Christian Richter, Vorsitzender des organisierenden Vereins Plus (Prima leben und stereo), der sich Ende 2024 personell neu aufgestellt hat. Für Richter persönlich war es heuer die 15. Nacht der Musik war. Das immer wieder Schönste für ihn? „Der Blick in die volle Innenstadt“, sagte Richter, der auch einen groben Schätzwert seiner Arbeitszeit abgab. „Ich denke, so um drei oder vier Uhr wird’s ins Bett gehen.“

June Calls rüttelt die Bierbänke durch

Nicht ganz so lang spielte das Ensemble „Rumblezumble“, das im Freisinger Augustiner Zwiefache anriss und damit für Juchzer sorgte, die bis auf die Straße zu hören waren. Dabei zeichnet gerade diese Stilvielfalt die Nacht der Musik aus: Während etwa im Wirtshaus moderne Volksmusikanten alte Klassiker auffrischten, drehte am Marienplatz die heimische Band June Calls richtig die Verstärker auf, um charmant die Bierbankseligkeit ein wenig durchzurütteln.

Nacht der Musik, Freising, 3. Mai 2025
Bei der Wandel-Bar ging richtig die Post ab – mit Kunstnebel-Fontänen, Blitzlichtgewitter und einem Bass, der tatsächlich bis zum Domberg hinauf brummte. © Lehmann

„Da schaug hi, da brennt´s doch“, meinte währenddessen ein Besucher, allerdings täuschte sich dieser gewaltig. In einer versteckten Nebengasse ging nämlich bei der Wandel-Bar richtig die Post ab, mit Kunstnebel-Fontänen, Blitzlichtgewitter und einem Bass, der tatsächlich bis zum Domberg hinauf brummte. Deutlich ruhiger ging es freilich in der neu eröffneten Goldmarie zu. Hier gastierten Lisa Fitzek und Susi Salomon und luden zu Folk-Träumen, gesungenen Gedichten und einer Atmosphäre ein, die an die großen Momente von Joan Baez erinnerte. Und so war es auch kein Wunder, dass sich viele Musikfans bei diesem Geheimtipp einen Platz ergattern wollten, und der Laden im Handumdrehen bis auf den letzte Stuhl gefüllt war. Das Resultat: Einlass-Stopp, jedenfalls bis wieder genügend Plätze frei wurden.

Diese Nacht zeigt, was in Freising möglich ist

Eng wurde es aber auch bei Midlife or Crises?, die im Bier㈠stüberl perfekten Blues durch die Ziegelgasse jagten. Das Charmante: Viele Freisinger nutzten die Nacht der Musik auch, um es sich vor der eigenen Wohnung bequem zu machen oder die Fenster zur Straßenseite aufzureißen, um diesen pulsierenden Ausnahme-Event genießen zu können. Und genau in solchen Momenten zeigt Freising immer wieder, was alles möglich wäre, und was alles in dieser Stadt steckt: der Wille, zusammenzurücken, und die große Lust, miteinander die Innenstadt tanzend zu gestalten.

Besucher bei der Nacht der Musik, Freising, 3. Mai 2025
Freisings großes Wohnzimmer: Die heiß begehrten Plätze an der Moosach waren spätestens um 21 Uhr für lange Zeit ausgebucht. © Lehmann

Erfreulicherweise war die Dombergbahn einsatzbereit: Zahlreiche Besucher nahmen sich eine Auszeit vom Trubel, um vom mons doctus aus einen herrlichen Blick auf die äußerst wache Innenstadt werfen zu können und die Nacht der Musik zu beobachten – mit viel Kunstnebel auf der einen und flackernden bunten Lichtern auf der anderen Seite, während sich am Himmel ein Wetterleuchten ankündigte. Grad so, als ginge die Party dort oben heiter weiter.

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