Was wird aus dem alten Seniorenzentrum nach dem Umzug in den Neubau?

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Wie wird das Gebäude des AWO-Seniorenzentrums (re.) nach dem Umzug der Einrichtung in den Neubau weiter genutzt? Erste Ideen gibt es bereits. Dabei spielt auch die Nähe zur benachbarten Feuerwehr und dem Bauhof (li. im Bild) eine Rolle. © Hans-Helmut Herold

Die AWO will in Peiting bekanntlich ein modernes Seniorenzentrum errichten als Ersatz für die in die Jahre gekommene Einrichtung an der Bahnhofstraße. Doch was geschieht nach dem Umzug mit dem 50 Jahre alten Bestandsgebäude?

Es war eine große Geburtstagsfeier, zu der die AWO Mitte Oktober geladen hatte. Im Seniorenzentrum feierte man mit vielen Ehrengästen das 50-jährige Bestehen der Einrichtung im ebenso alten Gebäude an der Bahnhofstraße. Es dürfte gleichzeitig das letzte große Jubiläum gewesen sein, welches hier begangen wurde. Denn seit längerem treibt die AWO bekanntlich Pläne für einen Neubau an anderer Stelle im Ort voran. Entstehen soll er unweit des jetzigen Standorts auf einem Grundstück an der Lorystraße direkt gegenüber des Jugendzentrums. Einen Entwurf gibt es schon, doch frühestens rollen werden die Bagger 2027.

Während also erste Ansichten des künftigen Seniorenzentrums bereits zeigen, wo die Reise hingehen soll, ist die Frage, wie es mit dem Bestandsgebäude nach dem Umzug weitergeht, noch völlig offen. „Wir werden sehen, was dann passiert“, sagt Einrichtungsleiter Dominik Spring. Auch beim AWO-Bezirksverband Oberbayern zeigt man sich zurückhaltend. Es gebe Überlegungen in verschiedene Richtungen, jedoch noch keine konkrete Planung, teilt Pressesprecherin Linda Quadflieg auf Anfrage der Heimatzeitung mit.

Flächen für ihre Angebote, so viel steht fest, benötigt die AWO auch über den reinen Pflegezentrum-Neubau hinaus. Etwa für die Tagespflege und den ambulanten Pflegedienst, die sich in den vergangenen Jahren zu einem Erfolgsmodell entwickelt haben. Erstere sei mit ihren bis zu 15 Plätzen mittlerweile komplett ausgelastet, der Pflegedienst versorge zwischenzeitlich rund 100 Menschen in der Region, berichtete Spring auf der Jubiläumsfeier nicht ohne Stolz. Für beide Angebote sei man auf der Suche nach einem gesonderten Modell für die Zukunft. Das unterstreicht auch Quadflieg. „Fest steht, dass Tagespflege und ambulanter Dienst fortbestehen werden im Rahmen unseres Angebots in Peiting. Wie und wo genau, das wird sich zeigen.“

Freilich: Zu den Optionen, die die AWO prüft, dürfte auch die weitere Nutzung des Bestandsgebäudes gehören. Gleiches ist für das Thema Mitarbeiterwohnungen anzunehmen, dem man sich laut der Pressesprecherin im Rahmen des Neubaus nähern will. Ein wichtiger Punkt auch für Spring: Gerade für Beschäftigte, die man von weiter her gewinne, brauche es Wohnraum.

Doch auch von anderer Seite gibt es bereits erste Gedankenspiele, was sich mit dem Gebäude so alles anfangen ließe. So sagte Bürgermeister Peter Ostenrieder in seinem Grußwort zum Jubiläum, er wünsche dem Haus, dass es auch in Zukunft ein Ort bleibe, an dem der Mensch an erster Stelle stehe. „Ideen dafür gibt es schon.“

Standort für Bücherei?

Was er damit gemeint hat, erklärt er auf Nachfrage der Heimatzeitung. So kann sich der Rathauschef vorstellen, das Gebäude in Kooperation mit der AWO für öffentliche Zwecke zu nutzen. Unterkommen könnte etwa die Bücherei, deren aktueller Standort zu klein sei, aber auch ein kleines Blaulichtzentrum für Rettungsorganisationen, so Ostenrieder. Auch Sozialräume für die in direkter Nachbarschaft befindliche Feuerwehr und den Bauhof, an denen es vor allem letzterem mangelt, bringt er ins Spiel.

Bislang seien das allerdings nur persönliche Überlegungen, macht Ostenrieder klar. Schließlich stehe noch gar nicht fest, ob die AWO das Gebäude behalte oder vielleicht sogar verkaufe. Am Ende müsse ohnehin der Gemeinderat entscheiden, ob er eine gemeindliche Nutzung für sinnvoll halte. „Mir ist nur wichtig, dass dort keine Ruine stehen bleibt und wir eine sinnvolle Nutzung hinbekommen.“ Weitere Ideen dürfte es dafür in den nächsten Jahren bis zum Umzug des Seniorenzentrums in den Neubau sicher geben.