Iranische Drohnen auf der Krim: So will Russland seine Schwarzmeer-Flotte schützen

  1. Startseite
  2. Politik

KommentareDrucken

Neue Entwicklungen auf der Krim: Kiew konnte im Ukraine-Krieg zuletzt Erfolge gegen Putins Flotte verzeichnen. Um diese zu schützen, setzt Russland auf iranische Drohnen.

Krim – Neuesten Berichten des britischen Militärgeheimdienstes zufolge rüstet Russland die Krim-Halbinsel mit iranischen Drohnen auf. Die iranische Mohajer-6, ein unbemanntes Luftfahrzeug, ist in der Lage, Aufklärungsmissionen durchzuführen und bis zu 40 Kilogramm an Last zu tragen. Bereits im August 2022, so die Angaben amerikanischer Geheimdienste, erwarb der Kreml diese iranischen Drohnen.

Iranische Drohnen als Reaktion auf ukrainische Erfolge gegen Putins Flotte

Dem britischen Bericht zufolge sind die stationierten Drohnen eine direkte Reaktion auf die Erfolge der Ukraine gegen die russische Schwarzmeerflotte. Aus der Luft sollen diese nun Gefahren erkennen und mit ihren laser-gesteuerten Gleitbomben kleinere ukrainische Ziele neutralisieren. Im Bericht des Verteidigungsministeriums heißt es: „Die Präsenz von Drohnen im Westen der Krim ist wahrscheinlich ein Beweis dafür, dass Russland nach den jüngsten Erfolgen der Ukraine versucht, Bedrohungen für russische Häfen und Schiffe zu erkennen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Drohnen auch die russischen Bemühungen um gezielte Angriffe auf die südwestliche Küste der Ukraine unterstützen.“

Moderne Drohnen aus dem Iran: Mohajer-6 zur Überwachung der Krim und Schwarzmeerflotte

Die iranischen Drohnen gehören zu den modernsten ihrer Art. In einer Höhe von bis zu drei Kilometern können die Drohnen das Gelände überwachen und Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen. Dank Infrarotkameras sind die unbemannten Luftfahrzeuge in der Lage, auch nächtliche Aufklärungsmissionen durchzuführen. Einziger Nachteil der Drohnen: Sie müssen sich in Sichtweite des Bedienenden befinden. Angetrieben werden die Drohnen von Rotax-Flugzeugmotoren.

Iranische Drohnen vom Typ Shahed-136 werden bei einer Veranstaltung in Teheran zur Schau gestellt.
Russland zahlte offenbar mehrere Milliarden Euro für den Import von iranischen Shahed-Kamikaze-Drohnen. © IMAGO/Sobhan Farajvan

Dies löste bereits zu Beginn des Konflikts eine Kontroverse aus, da BRP-Rotax eine österreichische Firma ist und scheinbar den Iran mit den Motoren belieferte. Als zu Beginn des Krieges abgeschossene Drohnen in Städten wie Charkiw und Odessa gefunden wurden, stellte sich schnell heraus, dass Motoren des österreichischen Herstellers für die iranischen Shahed-129-Kamikazedrohnen verwendet wurden.

Rotax-Kontroverse: Österreichische Motoren für Putins Drohnen

Rotax äußerte sich gegenüber dem Standard, einer österreichischen Zeitung, in einer schriftlichen Stellungnahme, in der es hieß: „BRP-Rotax liefert keine Motoren direkt an Hersteller von unbemannten Luftfahrzeugen und hat keine vertraglichen Vereinbarungen mit diesen. Wir verkaufen Rotax-Flugmotoren über ein unabhängiges, weltweites Händlernetz.“ Weiterhin versicherte das Unternehmen, dass alle Exporte nach Russland vorerst gestoppt seien. Demnach wären die Motoren nicht über direkten Weg an das iranische Regime verkauft worden, sondern gelangten über Dritte und ohne das Wissen der Firma in den Iran.

Im Allgemeinen sind Drohnen ein wichtiges Mittel im Ukraine-Krieg. Insbesondere durch See-Drohnen verzeichneten die ukrainischen Streitkräfte enorme Erfolge gegen Putins Flotte im Schwarzen Meer. Die Effektivität der iranischen Drohnen im Ukraine-Krieg bleibt jedoch unklar. Experten zufolge ist der Einsatz dieser Drohnen jedenfalls nicht kriegsentscheidend. (SiSchr)

Auch interessant

Kommentare