Tempo 30 in der Tegernseer Straße?

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Tegernsee
  4. Gmund

Kommentare

Interessierte Zuhörer: Dem Bericht des Bürgermeisters und den Anfragen der Bürger lauschten die Gmunder im Neureuthersaal. © Stefan Schweihofer

Bei der Bürgerversammlung im Neureuthersaal war die Verkehrssicherheit ein zentrales Thema für die Gmunder Bürger. Gefordert wurde unter anderem Tempo 30 in der Tegernseer Straße.

Gmund – Als Tor ins Tegernseer Tal kommen Ausflügler und Einheimische nicht an Gmund vorbei. Die Verkehrssituation in der Gemeinde lag deshalb vielen Bürgern bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend im Neureuthersaal auf dem Herzen. Im vergangenen Jahr konnte die Gemeinde einige Straßenbaumaßnahmen beenden, unter anderem die Erneuerung der Mangfallbrücke in Thalmühl. Seinen Bericht über fertiggestellte und aktuelle Themen verband Bürgermeister Alfons Besel (FWG) mit einigen Anfragen der Bürger, die zum Thema Verkehr eingereicht wurden.

Antrag auf Tempo 30 in der Tegernseer straße

Anja Freitag hatte im Vorfeld beantragt, dass die Gemeinde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in der Tegernseer Straße für die Strecke ab dem Gmunder Berg bis Seeglas prüfen soll. „Die Straße ist unübersichtlich und stark frequentiert“, las Besel den Antrag vor. Als Hauptargument für eine niedrigere Geschwindigkeit nennt die Antragstellerin ein erhöhtes Risiko für Unfälle. Gerade, weil hier viele Schul- und Kindergartenkinder unterwegs seien, sei Tempo 30 ratsam.

Der Antrag renne bei ihm offene Türen ein, sagte Besel, der von einem „Gewusel auf der Tegernseer Straße“ sprach. 2023 schloss sich die Gemeinde deshalb einer Initiative des Deutschen Städtetags an, die sich für mehr Entscheidungsfreiheit bei der Anordnung von Tempolimits für die Kommunen einsetzt. Eben diese Entscheidungsfreiheit sei ein Problem. „Unsere Hauptstraßen sind Bundes- und Staatsstraßen“, stellte Besel klar. Die Gemeinde habe deshalb keine eigenen Befugnisse.

Abhilfe schaffen könnte die Reform der Straßenverkehrsordnung, die die Ausnahmefälle für Tempo 30 erweiterte, und zwar in Bezug auf Vorfahrtstraßen, Spielplätze und viel genutzte Schulwege. Dazu fehlten aber noch die Verwaltungsvorschriften. Das bedeutet: „Es muss zum Beispiel erst noch definiert werden, was zum Beispiel ‚hochfrequentierte Schulwege‘ sind“, erklärte der Bürgermeister, was für Lacher bei den Bürgern sorgte. Im April werde die Reform erweitert, bis dahin versprach der Bürgermeister, am Thema dranzubleiben und Geschwindigkeitsmessungen durchführen zu lassen.

Mehr Radwege gefordert

Anträge gab es auch zum Thema Radkonzept in der fahrradfreundlichen Kommune. Eine Bürgerin vermisste auf der Hauptstraße zwischen Dürnbach und Gmund einen Fahrradschutzstreifen oder einen Radweg. Ein Schutzstreifen sei wegen des Verkehrs vonseiten des Landratsamtes und der Polizei nicht machbar, erklärte Besel. Die Gemeinde lasse deshalb prüfen, ob der bestehende Gehweg zu einem Radweg erweitert werden könne.

Der Radweg nach Hausham lasse derzeit noch auf sich warten. Die Trasse steht zwar bereits fest, die Gemeinde befinde sich dazu aber noch in Verhandlungen mit einem Grundstückseigentümer.

Anwohner fordern Entschädigung

„Es geschehen Wunder, man glaubt es kaum“, sagte Besel über die Fertigstellung der Mangfallbrücke in Thalmühl. Das Verkehrsprojekt hatte die Gemeinde wegen Verzögerungen länger begleitet, als gedacht. Wie berichtet, mussten die Bauarbeiten zwischenzeitlich abgebrochen werden, weil die vorproduzierten Fertigteilträger fehlerhaft waren.

Anwohner Heinrich Hafner wollte wissen, wer für die Verzögerungen verantwortlich ist und wer die Anwohner entschädigt. Die Gemeinde habe einen Anwalt beauftragt, der prüft, wer für den Planungsfehler verantwortlich ist und welchen Anspruch auf Schadensersatz die Anwohner haben. „Ich rechne aber nicht zeitnah mit einer Antwort“, ließ Besel wenig Raum für Hoffnung.

sf

(Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s jetzt auch in unserem regelmäßigen Tegernsee-Newsletter.)

Auch interessant

Kommentare