Rund 250.000 Euro hat der Landkreis schon in die Planung eines Personalhauses für das Seniorenheim Schwaighof gesteckt. Doch wegen der Vorgaben zum Hochwasserschutz steht das Projekt auf der Kippe.
Rottach-Egern – Um Personalwohnungen für das Tegernseer Seniorenheim Der Schwaighof zu schaffen, will der Landkreis Miesbach an der Rottacher Wotanstraße ein Haus mit fünf Wohneinheiten bauen. Die Planung steht seit vier Jahren, die Kosten hierfür belaufen sich nach Auskunft des Landratsamts bereits auf etwa 250 000 Euro. Doch für Neubauten sind die Auflagen zum Hochwasserschutz an der Wotanstraße so schwer zu erfüllen, dass der Landkreis das Projekt auf Eis gelegt hat. In diesem Sommer, erklärt eine Sprecherin des Landratsamts, werde der Kreisausschuss jetzt entscheiden, ob das Vorhaben noch realisiert oder endgültig begraben wird.
Retentionsfläche zum Ausgleich gefordert
Der Rottacher Bauausschuss hatte die Planung bereits im April 2021 befürwortet. Damals stand auf dem Grundstück ein kleines Haus, das abgerissen wurde. Man sah kein Problem, an dieser Stelle ein Mehrfamilienhaus zu errichten. Doch weil der Bereich Wotanstraße wegen unterirdischer Ströme im Überschwemmungsgebiet liegt, sind die Auflagen zum Hochwasserschutz bei Neubauten massiv. Im Oktober 2023 sprach Gerhard de Biasio als Kreiskämmerer im Kreistag öffentlich davon, das Grundstück wieder zu verkaufen (wir berichteten). Der Grund: Der Landkreis ist aufgefordert, 200 Quadratmeter Retentionsfläche auszuweisen.
Das, so der Kämmerer damals, sei wirtschaftlich nicht darstellbar. Statt fünf könnten nur drei Wohnungen entstehen, zudem müsste das Gebäude einen Meter höher gesetzt werden. Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) wiederum wetterte gegen die nach seiner Einschätzung überzogenen Forderungen des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim.
Verkauf steht im Raum
Seit dieser Zeit ruht das Verfahren. Noch hat der Landkreis offenbar keinen Versuch unternommen, das Grundstück in Rottach-Egern zu veräußern. Auf Nachfrage erklärt die Sprecherin, man wisse nicht, ob es Kaufinteressenten gebe: „Aber wir gehen davon aus.“
Auch ohne einen Neubau an der Wotanstraße ist der Bedarf an Personalwohnungen für den Schwaighof derzeit laut Landratsamt „weitgehend“ gedeckt. „Allerdings werden wir in den nächsten Jahren zusätzliche Wohnungen benötigen“, meint die Sprecherin. Als Alternative zu dem Personalhaus an der Wotanstraße könne der Landkreis erst 2027 Wohnungen in der Wallenburger Straße 8 in Miesbach anbieten.