Seit Monaten ruht die Kita-Baustelle: Fortsetzung im Sommer?
Seit vergangenem Sommer herrscht Stillstand auf der Baustelle für die neue Kindertagesstätte an der Nonnenwaldstraße. Nun gibt es zumindest einen Terminplan für das weitere Vorgehen. Demnach sollen im Juli die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden. Zur Fertigstellung wagt man bei der Stadt noch keine Prognose.
Penzberg – Auf der stillstehenden Baustelle zwischen der Nonnenwaldstraße und dem Sportstadion in Penzberg ist seit mehreren Monaten dasselbe Bild zu sehen. Drei Betontürme ragen empor. Es handelt sich um zwei Treppenhäuser und einen Aufzugschacht. Durch die Bodenplatte zu erahnen sind die Umrisse des künftigen Querbaus und der vier Anbauten, die wie Finger zum Stadion ausgerichtet sind. Eigentlich hätten nach den Rohbau-Arbeiten die einzelnen Geschosse in Holzbauweise errichtet werden sollen. Doch dazu kam es nicht, weil das Konstruktionsprinzip der Holzelemente offenbar Probleme bereitete. Seit Sommer 2023 ruhen die Arbeiten. Kräne und Baufahrzeuge sind schon vor einiger Zeit abgezogen worden.
Nun gibt es einen Zeitplan, wie es weitergehen soll
Nun gibt es zumindest einen Zeitplan, wie es weitergehen soll. Projektleiterin Sabine Porsch vom Sachgebiet Hochbau des Stadtbauamts teilte auf Nachfrage mit, dass die Fachplaner ihre Planung bis Februar anpassen werden. Bis kommenden März soll dann ein Tekturantrag eingereicht werden, also eine Änderung des Bauantrags. Im Anschluss folgt, wohl bis Mai, die Ausschreibung. Dabei geht es hauptsächlich um den Holzbau. Die Vergabe, schätzt Sabine Porsch, werden wohl bis Juli erfolgen.
Ab Juli restliche Betonbauarbeiten, ab Oktober Holzbau
Danach kann es auf der Baustelle an der Nonnenwaldstraße wieder losgehen. Von Juli bis September würden die restlichen Betonbauarbeiten wieder aufgenommen, so die Projektleiterin. Die vorgefertigten Holzbauteile könnten dann voraussichtlich ab Ende Oktober geliefert und aufgestellt werden. Danach beginnt der Innenausbau.
Was die Fertigstellung und Bezug der neuen Kindertagesstätte betrifft, wagt Sabine Porsch keine Prognose. Es sei aber weiterhin das Ziel, im Sommer 2025 fertig zu sein, damit die Kita im September 2025 bezogen werden kann. Das wäre dann ein Jahr später, als es vor dem Baustellen-Stillstand vorgesehen war. Dass es zu einer einjährigen Verzögerung kommt, hatte Stadtbaumeister Justus Klement, wie berichtet, bereits im Sommer vermutet.
Grund für Stillstand ist laut Stadt das Holzbau-Konstruktionsprinzip
Der Grund für den Stillstand ist die Holzkonstruktion. Das alte Konstruktionsprinzip war dem Vernehmen nach nicht umsetzbar. Beim Stadtbauamt hatte man sich bereits im vergangenen Sommer dazu sehr vorsichtig geäußert. Es sei festgestellt worden, „dass das Konstruktionsprinzip noch einmal überprüft werden muss“, und zwar „im Sinne einer wirtschaftlichen Bauweise“, hieß es damals. Die Stadt trennte sich von der Firma. Die juristische Auseinandersetzung läuft noch. Im Herbst beauftragte die Stadt zwei Büros mit den Neuplanungen. Die damalige Hoffnung, dass es bereits im Frühjahr auf der Baustelle weitergehen könnte, zerschlug sich allerdings.
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Neue Zahlen für Kosten liegen noch nicht vor
Was dies für die Kosten bedeutet, vermag Projektleiterin Porsch momentan noch nicht zu sagen. Die Planung müsse erst fertig sein, sagt sie. Im Frühjahr wird man ihr zufolge etwas zu den Kosten sagen können. Wie berichtet, war man vor dem Stillstand von 13,5 Millionen Euro ausgegangen. Bei der Stadt besteht die Hoffnung, dass es zumindest nicht teurer, vielleicht sogar günstiger wird.
Die Tagesstätte wird für drei Kindergartengruppen und vier Krippengruppen gebaut. Platz vorgesehen ist zudem für die Frühförderstelle der „Kinderhilfe Oberland“. Ursprünglich sollte das Haus im Sommer 2023 fertig sein. Wenn die Kita steht, sollen die Gruppen aus der Container-Kinderkrippe an der Birkenstraße dorthin umziehen.