Auf Nato-Mission: Britische Marine verfolgt russisches U-Boot

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Nato-Patrouille im Ärmelkanal: Das britische Patrouillenschiff HMS Tyne verfolgt ein russisches U-Boot auf seinem Rückweg aus dem Mittelmeer.

Portsmouth – Getreu dem Motto der britischen Royal Navy „Si vis pacem, para bellum“, zu Deutsch: „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“, stach das Kriegsschiff HMS Tyne in dieser Woche auf eine wichtige Mission zur See: Das Patrouillenschiff überwachte im Auftrag der Verteidigungsallianz Nato ein russisches U-Boot der Kilo-Klasse.

Royal Navy beschattet russisches U-Boot im Ärmelkanal: „Wir beobachten jeden Schritt“

Die Nato hatte das im englischen Portsmouth stationierte Schiff HMS Tyne auf die Mission entsendet, wie die Royal Navy in einer Mitteilung am Mittwoch (9. Mai) bekanntgab. Demnach lautete der Auftrag, das russische U-Boot „Krasnodar“ von seinem Weg vom östlichen Mittelmeer zurück nach Russland zu beschatten. „Die Royal Navy hat erneut ihre Bereitschaft unter Beweis gestellt, britische Gewässer zu sichern und die Bevölkerung zu schützen“, kommentierte der britische Minister für die Streitkräfte Luke Pollard die Mission. „Unsere Matrosen reagierten schnell und entschlossen auf eine potenzielle russische Bedrohung […]“, so der Politiker weiter.

Einsätze wie dieser seien das tägliche Brot der Marine, betonte indes Operationsoffizier der HMS Tyne, Lieutenant Bailey Denyer und ergänzte: „Die Verteidigung der Souveränität Großbritanniens und unserer NATO-Verbündeten steht im Mittelpunkt der Arbeit der Royal Navy.“ Die Marine teilte ein Video der Überwachung auf der Plattform X. „Every move you make, we‘ll be watching you“, zitierte die Royal Navy dazu frei einen Liedtext der Band The Police. Zu Deutsch: „Wir beobachten jeden Schritt, den du machst.“ Man habe das russische U-Boot im Ärmelkanal abgefangen, hieß es auf X weiter. Der zwischen England und Frankreich gelegene Ärmelkanal gilt als einer der am meisten befahrenen und anspruchsvollsten Wasserwege der Welt.

Zwei Wochen, drei Schiffe: Royal Navy intensiviert Beobachtung russischer Marine

Die Überwachung der „Krasnodar“ im Ärmelkanal erfolgte im Rahmen einer NATO-Mission zur Sicherung der Seewege und zur Überwachung russischer Marineaktivitäten. Es war kein isolierter Vorfall: Bereits in der Vergangenheit hatte es immer wieder Zwischenfälle mit russischen Schiffen gegeben. Zwei Wochen zuvor hatten die britischen Schiffe HMS St. Albans und HMS Mersey unabhängig voneinander russische Schiffe durch den Kanal verfolgt, wie es von der Royal Navy hieß. Die Operation ist auch vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen zwischen Russland und der Nato zu sehen.

Ein britisches Kriegsschiff verfolgte im Rahmen einer Nato-Mission ein russisches U-Boot durch den Ärmelkanal
Ein britisches Kriegsschiff verfolgte im Rahmen einer Nato-Mission ein russisches U-Boot durch den Ärmelkanal (Screenshot aus dem Video von royalnavy.mod.uk) © Screenshot eines auf X geteilten Videos der Royal Navy @RoyalNavy

In jüngster Zeit hatte es immer wieder Sabotage-Akte in Europa gegeben, unter anderem in der Ostsee. Die Nato hatte deshalb den Schutz der kritischen Infrastruktur und die Abschreckung möglicher Bedrohungen verstärkt. Mutwillige Schäden, beispielsweise an Unterseekabeln und Pipelines, zählen laut Experten zu hybriden Bedrohungen. „Das Besondere an der hybriden Kriegsführung ist die Verschleierungstaktik. Die Täter operieren entweder anonym oder bestreiten Beteiligungen an Vorfällen und Konflikten. Sie gehen dabei äußerst kreativ und koordiniert vor, ohne die Schwelle zu einem offiziellen Krieg zu überschreiten“, heißt es dazu von der Bundeswehr.

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