Schwimmbad auf Rädern kommt ab 1. September nach Straßlach - Kurse für Kinder

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Kinder sollen Schwimmen lernen oder ihre Schwimmkenntnisse verbessern mit dem Schwimm-Mobil. © Josef Wund-Stiftung (2)

Kostenlos mit dem Element Wasser in Berührung kommen, können Kinder aus Straßlach-Dingharting in den Ferien mit dem Schwimm-Mobil.

Straßlach-Dingharting - Die kleine Gemeinde Straßlach-Dingharting hat ohnehin ihr eigenes Ferienprogramm – aufgezogen vor vielen Jahren von engagierten Müttern. Heuer kommt eine weitere Attraktion hinzu, Straßlach ist die erste Gemeinde in Bayern, bei der ein Schwimmbad auf Rädern Station macht. Vom 1. bis zum 12. September können Kinder hier schwimmen üben, schwimmen im Ansatz auch lernen – allerdings muss man sich anmelden. Einfach reinspringen, solang das Bassin im Gewerbegebiet vor dem MediCenter steht, ist nicht erlaubt. Bürgermeister Hans Sienerth erzählt im Interview unter anderem, wie es dazu kam, dass das mobile Schwimmbad in der Gemeinde Halt macht und wieso er Anfangs gar nicht begeistert war.

Herr Sienerth, bei Ihnen hat sich wegen des mobilen Bads einiger Besuch angekündigt.

Es ist eine kleine Sensation, dass wir es geschafft haben, das Schwimm-Mobil zu uns zu bekommen. Es wäre zu keiner anderen Zeit zu haben gewesen, ein Glück, dass hier noch Ferien sind.

Die Josef Wund-Stiftung, die vier dieser Bassins auf Rädern unterhält, ist in Stuttgart ansässig. Wie kam es überhaupt dazu, dass die Beteiligten nun auch eine Kommune im Landkreis München anfahren?

Der Kontakt kam zustande über die Caretta-Schwimmakademie, die für die Stiftung Schwimmkurse gibt. Eine der Schwimmtrainerinnen hat der Stiftung empfohlen, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Und Sie waren gleich begeistert?

Ehrlich gesagt nicht. Ich habe erst gedacht: wieder eins der Angebote, die nach viel klingen, bei denen dann aber wenig dahinter ist. Ich habe mich vom Konzept aber überzeugen lassen.

Es geht weniger um Wasserspaß als darum, schwimmen zu lernen.

Genau. Im Becken darf nicht herumgeplanscht werden, dort findet Schwimmunterricht zu festgesetzten Zeiten statt. Man muss sich anmelden.

Kann man dann in den zwölf Tagen, in denen das mobile Schwimmbad in Straßlach ist, das Seepferdchen machen?

Nein. Es gibt Anfängerkurse und Kurse für Kinder, die schon schwimmen können, aber noch üben müssen. Aber es ist nicht das Ziel, Kinder zum Schwimmabzeichen zu bringen. Es geht mehr um erste Berührungen und Erfahrungen mit dem Element Wasser.

Aber man kann öfter kommen?

Solange es Slots gibt, die frei sind, können Eltern ihr Kind natürlich mehrfach anmelden. 20 Kinder pro Tag können kommen, je zwei Stunden vormittags und nachmittags ist Betrieb. Das Programm ist auf Vier- bis Sechsjährige ausgerichtet.

Das Becken im mobilen Schwimmbad ist sechs Meter lang.
Das Becken im mobilen Schwimmbad, das ab dem 1. September im Straßlach steht, ist sechs Meter lang. © Josef Wund-Stiftung

Duschen muss man aber vermutlich daheim.

Nein, Duschen und Umkleiden sind integriert ins mobile Schwimmbad, findet man also vor Ort.

Und abends dürfen dann die Mitarbeiter der Verwaltung reinspringen?

Das hätte ich gern gehabt, es geht aber nicht. Der gemeindliche Wassermeister wird täglich nach dem Rechten sehen – und natürlich auch die Wasserqualität im Blick haben.

Was kostet das Ganze?

Für die Eltern ist das Angebot umsonst, die Gemeinde muss den Strom zahlen – und natürlich das Wasser. 15 000 Liter passen ins Bassin. Strom und Wasser kosten etwa 200 Euro.

Das ist auf jeden Fall billiger als ein eigenes Bad. Kommt das Mobil jetzt jeden Sommer in die Gemeinde?

Früher sind die Straßlacher Kinder zum Schulschwimmen nach Grünwald oder Pullach gegangen, das ist in den letzten Jahren ausgefallen. Beide Bäder wurden in den letzten Jahren umfassend saniert. Aber in unserer Seniorenresidenz Esterholtz ist im Untergeschoss ein Wellnessbereich mit Schwimmbad vorgesehen, und es steht schon jetzt fest, dass der Bereich zeitweise auch für unsere Kinder geöffnet werden wird. Dass Kinder schwimmen lernen, ist wahnsinnig wichtig.

Dass Kinder schwimmen lernen, ist wahnsinnig wichtig. 

Das Projekt

Die „Wundine on Wheels“, wie die Stiftung ihre Schwimmbäder auf Rädern nennen, sehen aus wie lange Container – eben, mit fahrbarem Untersatz. 14 Meter lang, vier Meter hoch sind die Dinger, wovon etwa sechs Meter Länge aufs Becken selbst entfallen. Der Rest sind Umkleiden und Duschen.

Seit September 2022 sind vier Mobile in Baden-Württemberg im Einsatz, 3000 Kinder haben seither Schwimmunterricht bekommen. Angefahren werden Schulen und Kitas in Orten, die keine Schwimmbäder haben – und sich auch keine leisten werden können. Projektpartner ist die „Deutsche Kinder Sport Akademie“.

In der Gemeinde Straßlach-Dingharting ist für den Unterricht die Caretta Schwimmakademie zuständig, dort reserviert man auch eine Schwimmeinheit fürs eigene Kind: www.caretta-schwimmakademie.de.

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