Trump-Vize J.D. Vance fordert sofortigen Rücktritt von Biden als US-Präsident

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Das Team von Donald Trump erhöht im Wahlkampf den Druck auf Joe Biden. Trumps Vize J.D. Vance fordert den US-Präsidenten nun sogar zum sofortigen Rücktritt auf.

Washington, D.C. – Joe Biden dürfte vor den entscheidenden Tagen seiner politischen Karriere stehen. Immer mehr hochrangige Politiker der Demokraten stellen ihre Unterstützung für den US-Präsidenten öffentlich ein und fordern Biden auf, bei der kommenden Wahl nicht erneut zu kandieren. J.D. Vance, der frisch ausgewählte „Running Mate“ von Ex-Präsident Donald Trump, nutzt die Gunst der Stunden für den Wahlkampf und geht noch einen Schritt weiter: Biden – so die Forderung von Vance – solle sofort als Präsident zurücktreten.

Trump-Vize J.D. Vance sieht Biden am Ende – „Er sollte jetzt zurücktreten“

„Jeder, der Joe Biden auffordert, seine Kandidatur aufzugeben, ohne ihn gleichzeitig zum Rücktritt von seinem Präsidentenamt aufzufordern, legt ein absurdes Maß an Zynismus an den Tag“, schrieb Vance am Samstag in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X. Wer nicht als Kandidat an einer Wahl teilnehmen kann, könne auch nicht das Amt des US-Präsidenten bekleiden, führte Vance weiter aus. „Er sollte jetzt zurücktreten.“

Trumps Running Mate J.D. Vance hat US-Präsident Joe Biden zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. © Montage: Carlos Osorio/Jacquelyn Martin/dpa

Der Senator von Ohio, der bei einem Wahlerfolg Trumps zum nächsten Vizepräsidenten der USA aufsteigen würde, erhöht mit seinen Forderungen den Druck auf Biden und bringt die demokratische Partei vor der US-Wahl in eine missliche Lage. Die Strategie des Trump-Lagers ist es wohl weiterhin, Biden wegen seiner geistigen Fitness anzugehen. Durch die jüngsten Forderungen könnte Vance bewirken, den US-Präsidenten und seine Partei weiter zu diskreditieren.

Trump-Team im Wahlkampfmodus – Vize J.D. Vance fordert sofortigen Rücktritt von Biden als Präsident

Dass die Vorgehensweise von Vance zur neuen Strategie gegen den US-Präsidenten werden könnte, zeigte auch ein weiterer Beitrag vom Sonntagnachmittag auf X. In diesem wiederholte Vance seiner Forderungen mit ähnlicher Wortwahl. „Wenn Joe Biden seinen Wiederwahlkampf beendet, wie kann er dann rechtfertigen, Präsident zu bleiben?“, fragt Trumps Running Mate seine Follower.

„Würde er nicht erneut zur Wahl antreten, käme das einem klaren Eingeständnis gleich, dass Präsident Trump mit seiner Annahme, Biden sei geistig nicht fit genug, um als Oberbefehlshaber zu dienen, von Anfang an recht hatte“, führte Vance weiter aus. Es gäbe in dieser Sache keinen Mittelweg für die Demokraten.

Trump kehrt nach gescheitertem Attentat in den Wahlkampf zurück – und nimmt Biden ins Visier

Trump selbst war nach dem gescheiterten Attentatsversuch am Samstag wieder in den Wahlkampf eingestiegen und hatte Biden erneut ins Visier genommen. Der Ex-Präsident machte sich über die Rivalen der Demokratischen Partei lustig, die derzeit über einen möglichen Verzicht von Präsident Biden auf eine weitere Kandidatur diskutieren. „Sie haben keine Ahnung, wer ihr Kandidat ist“, sagte Trump vor rund 12.000 Anhängern in Michigan. Biden habe die Vorwahlen gewonnen, „und jetzt wollen sie es ihm wegnehmen“, argumentierte Trump. Für die Republikaner sagte der Ex-Präsident einen „monumentalen Erdrutschsieg“ bei der Wahl im November voraus.

Druck auf Biden nimmt zu – über 30 hochrangige Demokraten fordern Rückzug

Derweil wächst der Druck auf Biden, auf seine Kandidatur zu verzichten. Der Amtsinhaber steht seit seinem fahrigen und wirren Auftritt im Fernsehduell mit Trump Ende Juni massiv unter Druck. Inzwischen haben mehr als 30 Mitglieder des Repräsentantenhauses und vier Senatoren der Demokraten Biden öffentlich zum Rückzug aufgerufen. Forderungen nach einem Ausstieg aus dem Rennen um das Weiße Haus erteilte der nun auch noch an Corona erkrankte Biden am Freitag erneut eine Absage. Er kündigte an, nach seiner Corona-Erkrankung in der kommenden Woche seine Wahlkampftermine wieder aufnehmen zu wollen. (fd mit Material von AFP)

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