Die Kosten für die Grünordnungsplanung im Baugebiet Eching-West sind deutlich gestiegen. Details der Planer führten jetzt zu großen Debatten über Einsparungen.
Eching - Es war ein zähes Ringen im Echinger Bauausschuss, als die Grünordnungsplanung für das Baugebiet Eching-West auf der Tagesordnung stand. Denn das, was die Eigentümer der Grundstücke da zu berappen hätten, war aufgrund immens gestiegener Kosten nicht hinnehmbar. Es galt also, drastisch abzuspecken. Und das tat man. Auch wenn es manch einem Gemeinderat noch immer nicht genügte.
Die Grünordnungsplanung war durch den Erschließungsträger KFB an das Planungsbüro Heinhaus vergeben worden. Das musste nun seit den letzten Berechnungen eine Kostensteigerung von 600.000 Euro mitteilen – Geld, das von den Grundstückseigentümern aufgebracht werden müsste. Doch die haben sogleich in einem Schreiben Einsparungen angemahnt, Alexander Schwindel von Heinhaus stellte diese und andere Möglichkeiten nun vor.
Ganz oben auf der Streichliste stand der Bodenbelag für die Erschließungswege im künftigen Wohngebiet: Statt der ursprünglich an den Einfahrten zu dem Wohngebiet und auf den beiden Plätzen vorgesehenen Granitplatten könnten es auch Betonplatten sein, was insgesamt zu einer Einsparung von 343.000 Euro führen würde. Würde man die Flächen in Asphalt ausführen, läge man sogar bei 450.000 Euro Einsparung. Würde man auf den Kinderspielplatz auf der Ostseite verzichten, wären das nochmals 80.000 Euro Einsparung. Würde man die Calisthenics-Anlage und die Tischtennisplatte streichen, käme das nochmals um 21.500 Euro billiger. Und wenn man statt einer gänzlichen Durchwegung eine Blühwiese anlegen würde, könnte man 137.000 Euro einsparen, so die Ausführungen von Schwindel.
Maßnahmen kritisch gesehen
Die Verwaltung hatte zwar den Umstieg von Granit- auf Betonplatten befürwortet, sah alle anderen Maßnahmen allerdings sehr kritisch, würde das doch den im Bebauungsplan vorgesehenen Charakter des Baugebiets im Grundsatz verändern und das Fuß- und Radwegekonzept der Gemeinde torpedieren. Zudem seien die Lampen für die Beleuchtung der Wege bereits angeschafft.
Stoff für Diskussionen lieferte die Präsentation genug: Georg Bartl (CSU) forderte beispielsweise, die Planung zur Gänze zu überarbeiten, würden Mehrkosten von 7000 oder 8000 Euro manch einen Bauwerber doch vor „Riesenprobleme“ stellen. Deshalb sei man ja gerade dabei, Einsparungen vorzunehmen, so Bürgermeister Sebastian Thaler, der allerdings schon darauf pochte, die Grundzüge der Planung nicht zu ändern.
Bartl sah sich einerseits nicht in der Lage, angesichts „des Sammelsuriums an Summen“ im Ganzen zu beschließen, beantragte deshalb, dass man bis auf die Zugänge von der Hollerner Straße her die Wege in Asphalt ausführe und dann über weitere größere Einsparpotentiale einzeln abstimme.
FW-Stadtrat fühlt sich „erschlagen“
Während der Wegfall von Spielplätzen Siglinde Lebich (Grüne) „sehr schmerzen“ würde, appellierte auch Herbert Hahner (SPD), die Aufwertungen zu erhalten. Beton statt Granit – damit habe er freilich kein Problem. Christoph Gürtner (FW) schon: Er fühle sich wie viele Bauwerber auch „erschlagen“. Von ihm aus könne man auf Asphaltierung umsteigen, auf Calisthenics-Geräte und Tischtennisplatte verzichten. Und weil es wohl noch andere Einsparmöglichkeiten gebe, sollte man an eine Vertagung des Tagesordnungspunktes denken.
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Das wiederum widerstrebte Thaler, bekomme man jetzt im Winter doch bessere Ausschreibungsergebnisse als im Frühjahr. Oliver Schlenker (FW) brachte noch eine Variante ins Spiel: Die drei Flächen an der Maisteigstraße asphaltieren, die anderen Flächen mit Betonplatten ausführen.
Das alles führte zu drei Abstimmungen: Bartls Antrag, alles zu asphaltieren bis auf die zwei Zugänge von der Hollerner Straße, fiel knapp mit 5:5 Stimmen durch. Auch Schlenkers Vorschlag erhielt mit 4:6 keine Mehrheit. Der Verwaltungsvorschlag hingegen mit 6:4 Stimmen schon.