„Wir leben von der Substanz“: Gemeinde Neufahrn muss für den Haushalt 2025 auf Rücklagen zurückgreifen

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Noch sind finanzielle Rücklagen da, aber die Gemeinde Neufahrn muss den Gürtel künftig dennoch enger schnallen. © Wolfilser/Imago

Die Gemeinde Neufahrn muss an ihre Rücklagen ran, um den Haushalt für 2025 zu finanzieren. „Wir haben kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem“, sagt Kämmerer Christoph Hirtreiter.

Neufahrn – Im Finanzausschuss haben die Neufahrner Gemeinderäte begonnen, den Haushalt 2025 zu bearbeiten. Obwohl sich die Einnahmen positiv entwickeln, befindet man sich in einer schwierigen Lage. Denn im Jahr 2025 ist an einen ausgeglichenen Verwaltungshaushalt nicht zu denken. Der Finanzausschuss fasste einstimmig den Beschluss, dem Gemeinderat die Zustimmung zu dem bestehenden Zahlenwerk zu empfehlen.

Die Basis des kommunalen Haushalts sollte es sein, im Verwaltungshaushalt einen Überschuss zu erwirtschaften, um damit Investitionen finanzieren zu können. Bei der Gemeinde Neufahrn steigt das Volumen des Verwaltungshaushalts gegenüber diesem Jahr (48,2 Millionen Euro) im Jahr 2025 auf 53,9 Millionen Euro an. Daraus ergibt sich, dass die Gemeinde 4,5 Millionen Euro vom Vermögens- zum Verwaltungshaushalt umbuchen muss. Letztlich finanziert die Gemeinde ihren Haushalt mit einer Rücklagenentnahme von 11,0 Millionen Euro.

„Wir werden das Ziel erreichen, einen genehmigungsfreien Haushalt aufzustellen“, erklärte Bürgermeister Franz Heilmeier. Er machte aber auch deutlich, dass man von den Rücklagen profitiert: „Wir leben von der Substanz und können das nicht beliebig so wiederholen.“ In der Finanzplanung der folgenden Jahre sinken die Defizite im Verwaltungshaushalt zwar, aber vom Ausgleich bleibt man entfernt.

Kämmerer Christoph Hirtreiter regte an, dass der Gemeinderat Ausgaben kürzen und alle freiwilligen Leistungen kritisch betrachten soll. Die 4,5 Millionen Euro Zuführung vom Vermögens- zum Verwaltungshaushalt 2025 sind kein einmaliges Problem. In der aktuellen Finanzplanung braucht es in den Jahren 2026 (3,0 Millionen Euro), 2027 (1,2) und 2028 (1,3) weitere Überweisungen aus dem Vermögenshaushalt, um den Verwaltungsbereich auszugleichen. „Wir haben kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem“, betonte der Kämmerer.

Erfreulich entwickeln sich hingegen die Gewerbesteuer-Einnahmen. Nach dem Rekord 2023 (16,0 Millionen Euro) liegt man dieses Jahr mit aktuell 15,8 Millionen Euro weit über dem Ansatz (13,6) und in der Rekord-Nähe. Für das kommende Jahr wählte der Kämmerer mit 13,6 Millionen Euro erneut einen eher vorsichtigen Ansatz, verbunden mit der Hoffnung, am Ende deutliche Mehreinnahmen zu haben.

Heilmeier mahnte im Finanzausschuss, „dass wir bei den freiwilligen Leistungen deutlich mehr auf die Bremse steigen müssen. Wir gehören finanziell zum oberen Viertel der bayerischen Kommunen.“ Der Finanzausschuss stimmte ohne große Einsparoptionen und mit mehr oder weniger starken Bauchschmerzen dem Haushalt zu. Nun muss noch der Gemeinderat dem großen Zahlenwerk zustimmen.

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