Die umfangreiche Sanierung des Kanalnetzes hat für Zollings Bürger Auswirkungen auf die Abwassergebühren. Diese steigen zum 1. Januar 2025 an – „fair und anständig“, wie Bürgermeister Helmut Priller erklärte.
Zolling – Nach der turnumäßigen Neukalkulation der Abwassergebühren steht fest: Die Gemeinde Zolling muss die Abwassergebühren anheben. Mit ein Grund ist, dass heuer mit der umfangreichen Sanierung des Kanalnetzes begonnen worden ist. Die Kosten für die Erneuerung von Leitungen, Schachtbauwerken, Anschlussstellen und Co. bezifferte Bürgermeister Helmut Priller bei einer ersten Vorstellung im Mai 2022 mit rund drei Millionen Euro, die man bis 2030 aufbringen wird müssen.
Bei der Neuberechnung der Abwassergebühren für die Jahre 2025 bis 2027 wurden die erforderlichen Unterhaltsmaßnahmen berücksichtigt – mit jährlich 450 000 Euro. Wichtig für die Bürger: „Der Straßenentwässerungsanteil wurde abgezogen“, betonte Priller. Will heißen: „Den Anteil, der notwendig ist, um die Straßenentwässerung sicherzustellen, muss der Bürger nicht mitbezahlen.“ Auf die Zollinger würden somit nur die Kosten umgelegt, die im Zuge der Kanalsanierung anfallen.
Unter Berücksichtigung von Überschüssen und Defiziten aus früheren Abwassergebühren, der Auflösung der Rücklagen und der Umlage der Sanierungskosten erhöhen sich die Gebühren wie folgt: Schmutzwasser bei einer geschätzten jährlichen einleitenden Abwassermenge in den Jahren 2025 bis 2027 von 211 000 Kubikmeter von bisher 2,38 Euro auf 3,93 Euro pro Kubikmeter eingeleitete Abwassermenge. Die Gebühren für Niederschlagswasser steigen von aktuell 0,31 Euro auf 0,62 Euro pro Quadratmeter reduzierte Grundstücksfläche.
Auch wenn die Bürger ab 1. Januar 2025 tiefer in die Taschen greifen müssen, ist der Bürgermeister überzeugt, dass man eine „faire und anständige neue Satzung mit einem gerechten Beitrag rausbringen“ werde. Davon ist auch der Gemeinderat überzeugt, der die Gebührenbedarfsberechnung einstimmig absegnete.
Alexander Hildebrandt (UBZ) war es wichtig, dass man „die Bürger ausführlich informiert, bevor die Bescheide rausgehen“. Für alle solle klar sein, „wofür wir das Geld ausgeben“. Das fand Priller eine „sehr tolle Anregung“. Ähnlich hätte man dies bei den Grabgebühren in Oberappersdorf gemacht: Auch hier sei den Bürgern genau erläutert worden, wie sich die Gebühren zusammensetzen und welche Investitionen nötig sind – „damit die Nutzer ein Gespür kriegen, wie das kommunale Abgabengesetz funktioniert“. Bei der Kanalsanierung und den Gebühren sei es laut Priller noch sinnvoller, die Bürger aufzuklären, denn in diesem Fall liege „das Gold einer Gemeinde unter der Erde“, sprich: Das Geld werde in Leitungssysteme investiert, die niemand sehe. Das sei aktuell beim Kanal der Fall: „Die Maßnahme ist in vollem Gang, auch wenn sie unscheinbar ist“, sagte Priller.