Kandidaten-Duell Keck gegen Zenner vor Bürgermeisterwahl in Kirchheim

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. München Landkreis
  4. Kirchheim

Kommentare

Das alte Rathaus von Kirchheim - das neue steht schon in weiten Teilen. © Sabina Brosch.

Bei einer Podiumsdiskussion am 8. Februar in Kirchheim kommt es zum Kandidaten-Duell vor der Bürgermeisterwahl.

Kirchheim – Im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Jugendzentrum haben die Kirchheimer am Donnerstag, 8. Februar, ab 18 Uhr die Möglichkeit, den beiden Bürgermeister-Kandidaten Stephan Keck (SPD) und Christian Zenner auf den Zahn zu fühlen. Die beiden bewerben sich um die Nachfolge von Maximilian Böltl (CSU), der als Abgeordneter in den Landtag gewählt wurde.

Max Böltl (CSU) empfiehlt nach der Wahl in den Landtag seinen Stellvertreter Keck (SPD) als Nachfolger

Zur Überraschung von vielen, auch in der CSU, hatte Böltl als seinen Nachfolger den Zweiten Bürgermeister Stephan Keck (59) von der SPD vorgeschlagen (wir berichteten). „Es hat mich auch ein bisschen überrascht, aber wir haben ja viele Jahre hervorragend zusammengearbeitet, und als Zweiter Bürgermeister bin ich natürlich voll drin in der Thematik“, sagt Keck.

Bau- und Projektleiter beim Gartenbauunternehmen May in Feldkirchen

Aktuell ist er „30 Prozent-Bürgermeister“, denn zu 70 Prozent übt er noch immer seinen Job als Bau- und Projektleiter beim Gartenbauunternehmen May in Feldkirchen aus. „Daher habe ich vor allem abends und am Wochenende Zeit für die Gemeinde und kann nicht alle Bürgeranfragen sofort beantworten.“ Er sei nach Hunderten Gesprächen mit Bürgern an der Haustüre sowie an vielen Info-Ständen aber sehr zuversichtlich, dass er am 25. Februar offiziell zum Bürgermeister gewählt werde. „Dieses Gefühl geben mir alle Bürger und auch meine eigene Fraktion, wie auch die der Kollegen der CSU“, sagt Keck. Er habe lediglich einen einzigen negativen Kommentar eines Bürgers gehört, warum er „als Sozi von den Schwarzen unterstützt würde“.

Stephan Keck (SPD) wird auch von der CSU unterstützt.
Stephan Keck (SPD) wird auch von der CSU unterstützt. © Bert Brosch

Stephan Keck setzt auf Dialog und gemeinsame Entscheidungen

Stephan Keck sagt, er werde viele Projekte im Sinne von Maximilian Böltl fortführen, aber auch viele eigene Aspekte einbringen: „Es geht nicht nur um immer neu und immer weiter, auch den Bestand müssen wir schützen. Und im Gemeinderat will ich nichts mit aller Gewalt durchsetzen, sondern setze auf Dialog und gemeinsame Entscheidungen.“

Grüne und VFW schicken Christian Zenner ins Rennen

Die Freien Wähler (VFW) wiederum sprechen sich gemeinsam mit den Grünen für Christian Zenner (36) als künftigen Bürgermeister aus. Der promovierte Tierarzt arbeitet an der TU München in Weihenstephan, engagiert sich privat seit Jahrzehnten beim alternativen Jugendzentrum „Rülps e.V.“ und kickt bei der SpVgg Heimstetten 02 – nicht zu verwechseln mit dem SV Heimstetten. „Aus meiner Sicht wurde in den vergangenen Jahren viel zu viel Wert gelegt auf die Wirtschaftsinteressen“, sagt Zenner. „Daher müssen die Bürger, von den Kindern bis zu den Senioren, wieder an erster Stelle stehen. Bürgerbeteiligungen bei der Energieversorgung – Geothermie, Wind und PV-Anlagen – stehen bei mir daher im Zentrum ebenso wie bei politischen Entscheidungen.“

Christian Zenner tritt für die Grünen an, unterstützt von der VFW.
Christian Zenner tritt für die Grünen an, unterstützt von der VFW. © Bert Brosch

Zenner gehört seit 2020 dem Gemeinderat an

Zenner gehört seit 2020 dem Gemeinderat an und ist jetzt auch Mitglied der Haushalts-Konsolidierungs-Gruppe, die sich Gedanken über Einsparungen im extrem angespannten Haushalt machen soll. „Wir müssen einen Gang runterschalten, die vielen Projekte, Neubauten und Investitionen erst mal verdauen, die vielen Neubürger integrieren, gleichzeitig neue Treffpunkte für Jugendliche und Senioren schaffen.“

Diskussion im Jugendzentrum

Die Diskussion im JuZ, Hauptstraße 30A, richtet sich an alle Bürger von Kirchheim und Heimstetten, vor allem auch an Erstwähler. Bei den Einladungen an die Jungwähler scheint die Verwaltung mehr als eifrig gewesen zu sein: Die beiden Kinder von Zenner, zwei Jahre beziehungsweise sechs Monate alt, haben ebenso Einladungen erhalten wie auch der dreijährige Enkel von SPD-Urgestein Ewald Matejka. Fragen aus dem Publikum an die Kandidaten sind ausdrücklich erwünscht.

Auch interessant

Kommentare