Nigel Richards hat die diesjährige spanische Scrabble-Weltmeisterschaft gewonnen. Das Besondere: Der Neuseeländer kann überhaupt nicht Spanisch sprechen.
Neuseeländer gewinnt gegen 145 Scrabble-Spieler
Laut Berichten von CNN konnte sich Richards während des Turniers in Granada gegen 145 Gegnerinnen und Gegner durchsetzen. Fast alle Kontrahenten, unter anderem aus Argentinien, Venezuela, Spanien und Kolumbien, konnte der knapp 50-Jährige besiegen. Von den 24 Scrabble-Spielen, bei dem die Spieler aus zufällig gezogenen Buchstaben Wörter legen müssen, verlor er nur ein einziges. 22 Kämpfe konnte Richards in Folge gewinnen.
Der Zweitplatzierte, Benjamín Olaizola, sagte dem spanischen Sender „La Cadena SER“, dass Richards ein „begnadeter Mann“ mit „sehr speziellen Fähigkeiten“ sei. Olaizola kommentierte, dass Richards oft unerwartete Züge mache, um seine Gegner zu verwirren: „Er hatte eine Hand, die die offensichtlichste war, die Hand, die ein Computer einem geben würde, und er hat sie nicht benutzt“, sagte der Scrabble-Spieler.
Richards lernt Wörter der Fremdsprache auswendig
Um trotz der hohen Sprachbarriere ausreichend für den Wettbewerb vorbereitet zu sein, hatte der Neuseeländer vor einem Jahr begonnen, die spanische Scrabble-Wortliste auswendig zu lernen.
Wie „The Independent" berichtet, ist der außergewöhnliche Sieg des Neuseeländers allerdings nicht seine erste Scrabble-Errungenschaft im Ausland.
Richards, der als „Tiger Woods des Scrabble“ bezeichnet wird, hat mittlerweile fast 200 Turniere gewonnen, darunter mehrere Weltmeisterschaften, vier im englischen Wettbewerb. 2015 und 2018 gewann er den französischen Titel, obwohl er nur wenig Französisch spricht.
Scrabble-Weltmeister spielt bereits seit seiner Kindheit
Seine Freundin sagte CNN, dass Richards das französische Scrabble-Wörterbuch in neun Wochen auswendig lernte – das Buch umfasst etwa 400.000 Wörter. „Er kann eine Seite voller Wörter anschauen und sie alle aufnehmen“, erklärte sie.
1996 war er dem neuseeländischen Scrabble-Club in Christchurch beigetreten. Angefangen hatte er das Spiel mit seiner Mutter, weil sie es offenbar leid war, dass er sie dauerhaft beim Kartenspielen schlug. „Sie dachte, dass sie vielleicht gewinnen könnte, da er in der Schule nicht gut in Englisch war", sagte die Freundin. Auch im lokalen Club habe er bald alle geschlagen.