Erfolgreiche Teamarbeit: Maximilian Ulbrich holt EM-Gold im Mixed-Wettbewerb

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Erfolgreich Teamarbeit: Anna Janßen und Maximilian Ulbrich holten im Mixed-Wettbewerb mit dem Luftgewehr für Deutschland die Goldmedaille. Im Finale setzten sie sich gegen ein französisches Duo durch. © A. Djorovic/Imago Images

Die beiden ergänzten sich perfekt: Maximilian Ulbrich aus Wilzhofen holte mit der furios schießenden Anna Janßen EM-Gold im Mixed-Wettbewerb.

Györ – In die Stimme von Alois Ulbrich mischte sich eine Kombination von allerhöchster Hochachtung und tiefer Bewunderung. „Diese Frau ist der Hammer“, schwärmte der Schützenmeister der SG Wilzhofen von Anna Janßen. Zusammen mit seinem Sohn Maximilian hatte die Sportschützin aus Kevelaer am Rhein gemeinsam Gold bei den Europameisterschaften in Györ geholt.

Wie schon so oft mutierte das Tandem aus dem Rheinland und Oberbayern zum perfekten Paar des Deutschen Schützen-Bundes. Das Duo feierte den ersten Titelgewinn des DSB im Luftgewehr Mixed, dem Janßen noch zwei weitere Triumphe in der Einzelwertung und im Teamwettbewerb bei den Damen folgen ließ.

„Sie ist aktuell super drauf“, schwärmte Maximilian Ulbrich von seiner Partnerin. Diesem Eindruck war nicht viel hinzuzufügen außer ein paar statistischer Daten, die diese Meinung noch untermauerten. Dass die beiden Deutschen überhaupt den Weg ins „Gold Medal Match“ einschlugen, war vor allem dem scharfen Auge und der sicheren Hand von Janßen zu verdanken.

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In der Qualifikation trumpfte die spätere dreifache Europameisterin aus Freising so gewaltig auf, dass der Konkurrenz Hören und Sehen verging. In jeder Serie graste sie mehr als 106 Ringe ab. Das war einmalig in diesem Wettbewerb und die Basis für den Einzug ins Finale. Diesen musste Ulbrich mit einer soliden Leistung nur noch absichern. Das gelang mit einer 104,9 zu Beginn noch recht gut. Doch in den beiden folgenden Serien (jeweils 104,1) machte es der 23-Jährige noch einmal spannender als nötig.

Spannendes Finale gegen französisches Duo

Mit 631,5 Ringen hatte das Duo, das gemeinsam am Olympia-Stützpunkt in München-Hochbrück trainiert, sechs Zehntelringe Vorsprung auf die starken Franzosen Oceanne Muller und Lucas Bernard Denis Kryzs. Von den drittplatzierten Schweden Isabell Johansson und Marcus Madsen trennte sie ein Ring. „Das ist natürlich beruhigend für mich, wenn ich mich auf sie verlassen kann“, wusste Ulbrich, dass Janßen die Hauptlast übernommen hatte.

Siegerehrung: Anna Janßen und Maximilian Ulbrich bei der EM im ungarischen Györ.
Siegerehrung: Anna Janßen und Maximilian Ulbrich bei der EM im ungarischen Györ. © Eugen Ratner/ISSF

Im Finale ergänzte sich das Ensemble, wie man es sich besser nicht wünschen konnte. Da jeder die Schwächen des anderen ausglich, entwickelte sich mit den Franzosen ein Duell auf des Messers Schneide. Erst ab dem Stand von 12:10 konnten die Deutschen den Vorsprung erstmals auf vier Punkte ausbauen. Ihre Kontrahenten wehrten den ersten Matchball von Janßen und Ulbrich noch ab, der zweite aber saß. Dieses Mal war es Janßen, die mit einer 10,9 den Gegner gehörig unter Druck setzte. Ihr Teamkollege vollendete schließlich den Titelgewinn mit einer 10,3.

„In der Qualifikation hatte ich noch etwas Probleme, aber im Finale lief es für uns beide recht gut“, kommentierte Ulbrich sein zweites Gold bei einer EM nach dem Titelgewinn im Einzel im vergangenen Jahr in Tallinn. Dass er heuer bei den Männern im Einzel leer ausging und mit 628,5 Ringen gerade den 20. Platz belegte, lag an eben jenen Schwierigkeiten, die mit dem Mixed ihren Anfang genommen hatten.

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Der Polizeimeister hatte sich für die beiden Wettbewerbe die Freiheit genommen, ein paar Dinge mit seinem Gewehr auszuprobieren. Das war sehr mutig, wurde allgemein doch wieder auf einem hohen Niveau geschossen. Für das Finale der besten acht waren in Ungarn 629,9 Ringe nötig. Ulbrich war in den einzelnen Serien nicht weit davon entfernt, diese Marke zu kratzen. Aber es fehlten immer ein paar Zehntel, um im Schnitt auf die angestrebte 105,0 zu kommen, die ein Weiterkommen ermöglicht hätte.

Weiter im rennen um einen Olympia-Start

Immerhin war Ulbrich bester Deutscher, was ihm im Rennen um die Qualifikation für Olympia wieder einen klitzekleinen Vorteil bescherte. Sein schärfster Rivale, Maximilian Dallinger (Freising), verbuchte mit 627,9 Zählern ein nicht unwesentlich geringeres Resultat als er. Da aber die Ergebnisse der EM in Györ vom DSB mit dem Faktor zwei berechnet werden, verdoppelte sich Ulbrichs leichter Vorsprung auf seinem Freund und Trainingskollegen von 0,6 auf 1,2 Ringe.

Im Teamwettbewerb bei den Männern fand Ulbrich zu seiner gewohnten Sicherheit zurück. In der Qualifikation steuerte er mit 106,1 und 104,8 Ringen den Löwenanteil zum ersten Platz bei. Dallinger (210,2) und Max Ohlenburger (210,3), seine beiden Mitstreiter, wiesen jedoch gegenüber ihm nur einen hauchdünnen Abstand auf. Auch im Viertelfinale der besten acht Mannschaften stellte Ulbrich (105,5 und 105,2) erneut die beiden besten deutsche Serien auf. Als Dritter zog das Trio in die Vorschlussrunde ein, die es auf Rang drei wieder verließ. Der Wilzhofener hatte erneut das stärkste Resultat verbucht (105,2 und 105,0). Im „Bronze Medal Match“ gegen Ungarn unterlagen die Deutschen schließlich knapp mit 14:16, weshalb Ulbrich eine weitere Medaille versagt blieb.

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