Ein Jahr nach Eröffnung zeigt sich der inklusiv gestaltete Spielplatz im Miesbacher Nordgraben äußerst positiv. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung fühlen sich hier wohl.
Miesbach – Als ein „landkreisübergreifendes Pilotprojekt“ lobte Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller am vergangenen Freitag den Inklusionsspielplatz im Miesbacher Nordgraben. Ein Jahr nach der Spielplatzeröffnung zog er zusammen mit der Miesbacher Behindertenbeauftragten Elisabeth Neuhäusler, Heilpädagogin Alexandra Braunmiller, Markus Mengual, Vater eines Sohnes mit Autismus, Manuela Kalac vom Haus für Kinder St. Marien, Stadtrat Erhard Pohl, Siegfried Faltlhauser vom Förderkreis sowie Jürgen Fischer von der Stadt Miesbach ein erstes Resümee.
Dieses lautet im Großen und Ganzen: Die Kinder fühlen sich auf dem neuen Spielplatz wohl. „Wir haben in einigen Gruppen unseres Kindergartens Integrationskinder, welche fast blind oder körperlich beeinträchtigt sind, aber alle fühlen sich hier richtig wohl. Es gibt keine Stolperfallen, alles ist für alle nutzbar“, freute sich Manuela
Kalac bei der Gesprächsrunde. Besonders begeistert ist sie, dass am Nordgraben ein Angebot für alle Altersgruppen herrsche. Nicht nur Spielgeräte für größere Kinder, sondern auch einige für Kleinkinder. Auch der autistische Sohn von Markus Mengual ist ein regelmäßiger Spielplatzbesucher. „Je mehr Kinder, desto besser“, erklärte Mengual.
Positive Bilanz nach einem Jahr: Inklusion auf dem Spielplatz
Ihn freue es, dass andere Kinder Interesse zeigten und auch der Austausch mit anderen Eltern von Kindern mit Behinderung gut funktioniere. „Es kommt sogar eine Familie aus Bad Tölz mit einem autistischen Kind regelmäßig auf den Spielplatz.“ Was Mengual noch fehle, ist ein Behindertenparkplatz zentral vor dem Spielplatzgelände.
Diese gebe es schon, die beiden vordersten Parkmöglichkeiten seien extra Behindertenparkplätze, teilte Elisabeth Neuhäusler mit, „nur die Markierungen fehlen noch, sind aber bereits in Auftrag.“ Alexandra Braunmiller teilte mit, dass sie von einigen Besuchern den Wunsch erfahren habe, mehr Schattenplätze zu schaffen. Dies sei ebenso in Bearbeitung, teilte der Bürgermeister mit, über dem Kleinkinderbereich soll ein großes Sonnensegel gespannt werden.
Eltern und Fachleute loben barrierefreie Ausstattung und vielfältige Angebote
Bauhofleiter Jürgen Fischer übermittelte der Gesprächsrunde noch eine freudige Botschaft: „Wir bekommen immer wieder Anrufe von anderen Bauämtern, die sich unseren Spielplatz anschauen wollen. Die Resonanz ist wirklich sehr groß.“ Die Stadt Geretsried ist aktuell in der Bauphase eines Inklusionsspielplatzes.
Als ein „Erfolgsprojekt, welches bleiben muss“, betitelte der Miesbacher Bürgermeister den Inklusionsspielplatz schlussendlich, mit dem ein „wertvoller Anfang geschaffen wurde“ und der immer wieder neue Impulse benötige. Sabrina Jäger
Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.