Fahrbericht Fiat Grande Panda Hybrid: Statt Elektro- Fiat bringt den neuen Panda mit Superspar-Benziner
Der Grande Panda ist das erste Fiat-Modell, das auf der Smart-Car-Plattform basiert, die bereits Modellen wie dem Citroen C3 oder dem Opel Frontera eine Heimat bietet. Bis Ende des Jahres ein reiner Verbrenner mit Handschaltung zum Einsatz kommt, sollen es ein 113 PS starkes Elektromodell oder nunmehr die 110 PS starke Hybridversion richten. In diesem Fall bedeutet "Grande" nicht unbedingt groß; weist aber darauf hin, dass der Cityflitzer 34 Zentimeter länger ist als der städtische Panda (3,99 gegenüber 3,65 Meter), der inzwischen in Pandina umbenannt wurde und speziell in Italien großen Erfolg hat.
Der Grande Panda wurde im Designzentrum in Turin entworfen; interessanterweise von François Leboine, der auch die Linien des neuen Renault R5 entwarf, bevor er zu Fiat wechselte. So gefällt der Fiat Grande Panda mit kantigen Außenformen, die an den Citroen C3 erinnern. Zusammen mit den Pixel-Scheinwerfern eine Verbeugung vor der Vergangenheit der 1980er Jahre mit den so charakteristischen Videospielen.
Der Innenraum des neuen Panda ist ein wahres Platzwunder
Der Panda-Innenraum bietet Platz für maximal fünf, besser vier Personen, viel Kopf- und noch mehr Beinfreiheit. Trotz überschaubarer Dimensionen bietet in dieser Klasse kaum ein Fahrzeug mehr Platz auf kleinem Raum. Der Verzicht auf das große Akkupaket im Unterboden bedeutet zudem 2,2 Zentimeter mehr Bodenfreiheit und auch im Innern erhöht der Wegfall das Komfortniveau. Das 412 Liter große Laderaum (50 Liter mehr als die Elektroversion) lässt sich durch Umklappen der Rücksitze auf bis zu 1.366 Liter – leider nicht ebenerdig – erweitern.
Dabei haben die Designer darauf geachtet, den Innenraum mit farbigen Details an den Lüftungsdüsen und den Sitznähten so fröhlich wie möglich zu gestalten. Zudem informiert der Grande Panda über zwei zehn Zoll große Displays für Instrumente und Navigation/Bedienung, die gemeinsam die ovale Form der alten Lingotto-Teststrecke nachbilden. Praktisch: die Klimafunktionen lassen sich über haptische Schalter bedienen.
Unter der Motorhaube der Hybridversion stecken 110 PS
Die mindestens 18.600 Euro teure Mild-Hybridversion ergänzt das bisherige Elektromodell des Grande Panda und kombiniert den bekannten 1,2-Liter-Dreizylinder mit einem 21 kW / 29 PS / 55 Nm starken Elektromotor, der im Doppelkupplungsgetriebe verbaut ist. Gemeinsam stehen für den Vortrieb so jene 81 kW / 110 PS und immerhin 205 Nm zur Verfügung, die auch Citroen C3, Jeep Avenger und Opel Frontera antreiben.
Während die elektrische Version bei wenig praxisgerechten 132 km/h abgeregelt wird und kaum auf die Autobahn gehört, schafft die Hybridversion immerhin 160 km/h und beschleunigt aus dem Stand in 11,2 Sekunden auf Tempo 100. Die winzige 0,9-kWh-Batterie ermöglicht jedoch nur kurze rein elektrische Passagen in der Innenstadt oder bei Parkmanövern. Der Elektromotor wird von einer 48-V-Lithium-Ionen-Batterie gespeist, die auch Komfort- und Sicherheitssysteme mit Energie versorgt. Zudem verzichtet der teilelektrische Fiat auf verschiedene Fahrmodi – in dieser Klasse entbehrlicher denn je. Der Normverbrauch: 5,1 Liter Super auf 100 Kilometern.

Fazit: Der neue Grande Panda wird nicht nur in Italien Fans finden
Der Abrollkomfort ist im Alltagsbetrieb nicht so ausgeprägt wie beim Citroen e-C3, weil der Grande Panda keine hydraulischen Stoßdämpfer verwendet. Aber der Kompromiss zwischen Stabilität und Komfort ist für ein Fahrzeug dieser Klasse generell gelungen, da der Turiner – 213 Kilogramm leichter als das Elektromodell – sich weder in Kurven noch Kreisverkehren allzu stark neigt oder bockig abrollt, wenn er über schlechte Straßen fährt. So dürfte er nicht allein in seinem Heimatland Italien vielen gefallen.
Technische Daten Fiat Grande Panda Hybrid
- Motor: Dreizylinder-Benziner mit Turbo und Elektromotor (21 kW / 29 PS)
- Hubraum: 1.199 ccm
- Leistung: 81 kW / 110 PS
- Max. Drehmoment: 205 Nm
- Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
- Beschleunigung 0 – 100 km/h: 11,2 Sekunden
- Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplung
- Akkugröße: 0,88 kWh
- Leergewicht: 1.360 kg
- Normverbrauch: 5,1 Liter / 100 km / 117 g CO2
- Preis: 20.100 Euro