Trump siegt bei der US-Wahl: Ein Schock für liberale US-Medien
Trumps Wahlsieg löst Entsetzen in liberalen US-Medien aus. Trotz Kontroversen gewann er erneut. Die Reaktionen reichen von Sorge bis Kritik.
Washington, D.C. – Donald Trumps Sieg bei der US-Wahl 2024 hat in einigen US-Medien für Entsetzung gesorgt. In den liberalen Medien, die tendenziell den Demokraten nahestehen, reichen die Reaktionen von Sorgen über Unverständnis bis hin zu Vorwürfen. Der lange anhaltende Optimismus bezüglich eines Wahlsiegs der Demokratin Kamala Harris muss nun der Realität weichen.
„Dies ist die größte rote Welle, die ich seit Ronald Reagans 49-Staaten-Sieg 1984 gesehen habe“, sagte der MSNBC-Moderator Joe Scarborough in der Sendung „Morning Joe“. Trump habe auf „eine dominierende Weise“ gewonnen, die USA seien aufgewacht zu „einer Demokratischen Partei, die heute Morgen einfach ausgelöscht wurde.“

Überraschung in US-Medien: Republikaner Donald Trump siegt trotz Kritik bei US-Wahl
Auch der Co-Moderator Jonathan Lemire zeigte sich überrascht. „Er wurde zweimal angeklagt“, sagte Lemire über Trump. „Er hat den Umgang mit der Pandemie verpfuscht. Er war mit vier Strafverfahren konfrontiert. Er inspirierte den 6. Januar. Und er hat trotzdem gewonnen. Und nun wird er in sein Amt zurückkehren, mit wenigen internen Leitplanken, Unterstützung aus Moskau und von anderen ausländischen Gegnern und einem Obersten Gerichtshof, der gesagt hat, dass seine Macht weitgehend unkontrolliert ist.“
„Ich glaube, er hat herausgefunden, dass Wut und Angst viel mächtiger sind als der Appell an die Vernunft der Menschen“, sagte die frühere demokratische Senatorin Claire McCaskill aus Missouri in der Sendung. „Es hat sich herausgestellt, dass die besseren Engel in Urlaub gegangen sind, als Donald Trump die Rolltreppe herunterkam, und sie sind nicht zurückgekehrt.“ Die Mehrheit der US-Bevölkerung glaube, Trump sei politisch und nicht strafrechtlich verfolgt worden.
Betroffenheit bei TV-Moderatorin – Harte Kritik an Trump-Sieg
Betroffen zeigte sich die Co-Moderatorin der Sendung „The View“ von ABC News, Sunny Hostin. „Ich denke, dass wir 2016 nicht wussten, was wir von einer Trump-Regierung bekommen würden. Aber jetzt wissen wir es, und wir wissen jetzt, dass er fast uneingeschränkte Macht haben wird“, sagte sie und sprach anschließend von ihren persönlichen Sorgen. Exemplarisch für das Bewusstsein ist auch der Titel eines Meinungsbeitrags der New York Times vom 6. November: „Amerika trifft eine gefährliche Wahl“.
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Hostin fügte hinzu: „Und ich denke, dass es nichts mit Politik zu tun hatte. Ich denke, dies war ein Referendum über kulturelle Ressentiments in diesem Land.“ Die Moderatorin Ana Navarro, die aktiv an der Harris-Kampagne beteiligt war, stellte den Vergleich zur Reaktion der Republikaner zum Trump-Verlust bei der US-Wahl 2020 auf: „Wir tun, was sie nicht getan haben. Wir erkennen an, dass sie gewonnen haben.“ (lismah)