Keine Olympischen Spiele, keine Fußball-WM: Zum Glück ist auf den sportlichen Sommer-Höhepunkt im Nordlandkreis Verlass. Beim Dorffest am Wochenende fand mit dem Sautrogrennen wieder die legendäre Wasserschlacht von Hartpenning statt.
Großhartpenning – Weltmeister, Olympiasieger – verheißungsvoll waren die möglichen Titel, die für den sportlichen Höhepunkt des 18. Hartpenninger Dorffests gehandelt wurden. Wer würde sich in diesem Jahr beim Sautrogrennen auf dem Löschweiher den begehrten Wanderpokal holen? „Wir!“, gaben sich die „Hardy Boys“ siegessicher, als sie in blütenweißen Bademänteln mit dem hölzernen Ungetüm zur „Mission Titelverteidigung 2025“ durchs Dorf marschierten. Sie sollten Recht behalten. An diesem Renntag war keiner schneller als die beiden.
Die Tops mit Spaghettiträgern waren noch ein bisschen knapper als im Vorjahr. Vielleicht der entscheidende Vorteil, dass die stolz zur Schau getragenen Muskelpakete von Lukas Noderer und Lukas Moller in keinster Weise eingeengt waren und die beiden mit voller Kraft die Paddel durchs brackige Weiherwasser ziehen konnten. 57 Sekunden benötigten sie für ihre schnellste Runde und unterboten den Vorjahresrekord damit um fünf Sekunden.
Sautrog-Arena gut besucht
Kein Wunder, dass Moderator Mike „Bull“ Fischer gar nicht mehr aufhören konnte, die Vorzüge der 2023 gegründeten Wettkampf-Paarung zu rühmen. Gleich in der ersten Runde hatte eine der feschen kleinen Los-Feen die Titelverteidiger und die „Nogl Brothers“ Leonhard Reichelmeier und Josef Wohlschläger aus dem Topf gezogen. Die „Hardy Boys“ setzten mit ihrer Fabelzeit eine Marke, die an diesem Nachmittag in der gut besuchten Sautrog-Arena nicht mehr eingestellt werden sollte.
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Nur acht Teams hatten diesmal gemeldet, doch die lenkten ihre wackeligen Tröge allesamt mit viel Gefühl über die Strecke, sodass sich einige Kopf-an-Kopf-Rennen ergaben. Ausreißer ins Schilf oder Zickzackfahrten, wie man sie in Großhartpenning auch schon gesehen hat, gab es keine. Nur ein vollgelaufenes Renngerät, als sich im Finale die „Bierpferdchen“ mit einem beherzten Sprung in eine gute Ausgangsposition gegenüber den Favoriten bringen wollten. Doch die vom jungen Publikum ausdauernd angefeuerten Luis Greiter und Alex Burggraf im knallorangenen Renn-Outfit hatten zu viel riskiert und den Sautrog versenkt. Bis dieser geleert und beide Paddel geborgen waren, hatten die „Hardy Boys“ schon eine Streckenlänge Vorsprung und den Sieg sicher. Indes erkämpften sich die „Bierpferdchen“ den Titel als Sieger der Herzen, nachdem sie auch in aussichtsloser Position auf dem Weg zur Zielglocke noch alles gaben.
Löschweiher-La-Ola und Finisher-Schnapserl
Ins Finale waren sie gegen „Mach die Anna nass“ eingezogen. Mit bewährtem Ananas-Kopfputz waren Lisa Immle und Anna Winterhalter heuer als einzige Frauenmannschaft am Start. Zunächst hatten sie noch das von einer ganzen Junggesellenabschieds-Gesellschaft moralisch unterstützte „Team Nase“ abgehängt, doch im Halbfinale ließ im Schlussspurt die Kraft der gut trainierten Langläuferinnen-Arme dann doch nach. Mit einer Löschweiher-La-Ola und dem obligatorischen Finisher-Schnapserl wu
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Nach so viel Adrenalin angesichts der gelungenen Titelverteidigung prophezeite die Jury Lukas Noderer demnächst auch einen sportlichen Erfolg auf anderem Terrain. Mit „Mia ham a guat’s Gfui für des erste Tor in der Ersten“, endete der offizielle Teil der Meisterschaft. An diesem Wochenende sollte es nicht dazu kommen. Praktischerweise waren die Hartpenninger Fußballer spielfrei und konnten sich ausgiebig auf dem Dorffest vergnügen, das bei zunehmend schönem Wetter bis Sonntag gefeiert wurde.
Auch heuer hatten die Ortsvereine für ein vielseitiges kulinarisches Angebot und abwechslungsreiches Programm gesorgt, von Blaskonzert und Vorführungen der Plattlergruppe bis zur eifrig frequentierten Hüpfburg. Und am Ende spielte auch das Wetter mit.