Comeback für den Diesel-Motor? Chinesen sorgen mit neuem Selbstzünder für Aufsehen
E-Mobilität ist ins Stocken geraten, Hersteller haben mit Elektroautos Probleme. Eine chinesische Innovation, dass der Dieselmotor nicht auf dem Abstellgleis ist.
Peking/München - Die Antriebswende hin zu Elektromobilität hat in der jüngeren Zeit einen Dämpfer bekommen. Das „grüne“ Image von Stromern leidet, in Ländern wie Deutschland wurde die Förderung reduziert und beim Absatz von E-Autos tun sich mehrere traditionelle Autobauer schwer, darunter Volkswagen und Ford.
Während in Europa hitzige Diskussionen über das geplante Verbrenner-Aus für Neuwagen stattfinden, wird in Asien mit Erfolg in die Weiterentwicklung von Verbrennertechnologie investiert.

Dieselmotor der Zukunft: Innovative Weiterentwicklung in China
Das chinesische Unternehmen Weichai hat einen neuen Dieselmotor vorgestellt, der einen bislang unerreichten Wirkungsgrad vorweisen kann. Das innovative Aggregat erreicht einen thermischen Gesamtwirkungsgrad von 53,09 Prozent, was einen neuen Weltrekord bedeutet. Bestätigt wurde dieser Wert vom TÜV SÜD North Asia sowie dem China Automobiltechnik-Forschungszentrum, einem professionellen Prüfinstitut für Verbrennungsmotoren im Reich der Mitte.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Motorenhersteller Weichai Powers den bestehenden Bestwert knackt: Schon 2020 und zweimal im Jahr 2022 wurde jeweils der Weltrekord verbessert. Für die stetige Weiterentwicklung hat man eine schlagkräftige Forschungsabteilung aufgebaut, die den Angaben zufolge aus „Hunderten von jungen Ärzten und Tausenden von Ingenieuren“ aus dem In- und Ausland besteht. Dieselmotoren gelten im Hinblick auf den Wirkungsgrad effizienter als benzinbetriebene Ottomotoren. Letztere erreichen lediglich etwa 37 Prozent, schildert Focus.de.
Kürzlich ist Toyota aufgrund angeblicher Manipulationen bei Dieselmotoren negativ in die Schlagzeilen geraten:
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Weichai Power: Neuer Selbstzünder könnte Millionen Tonnen sparen
Der innovative Dieselmotor der Zukunft konnte den Angaben zufolge durch eine Weiterentwicklung der vier Hauptsysteme Verbrennung, Luft, Kraftstoff und Reibung erreicht werden.
Gerade für China, das massive Investitionen zur Einsparung von Schadstoffemissionen vorantreibt, ist die Motorenforschung von großer Bedeutung. Dieselaggregate mit einem höheren Wirkungsgrad (im Vergleich 53 zu 45 Prozent) könnten in der Volksrepublik jährlich 31 Millionen Tonnen Treibstoff einsparen und CO2-Emissionen um 97 Millionen Tonnen gesenkt werden.
Hat der Diesel eine Zukunft? Wohl nur mit synthetischen Kraftstoffen
Das Resultat aus China bedeutet einen weniger umweltschädlichen, aber auch günstigeren Dieselmotor. In einer Mitteilung wird das Forschungsergebnis auf ein Beispiel heruntergebrochen: Ein Truck mit jährlicher Fahrleistung von rund 250.000 Kilometer könnte ca. 12.000 Liter Dieselkraftstoff sparen, das würde für Unternehmen eine Ersparnis von mehreren Tausend Euro pro Jahr bedeuten.
Doch auch wenn die Effizienz durch den weiterentwickelten Dieselmotor massiv gesteigert werden kann, bleibt ein großer Nachteil bestehen: Als Treibstoff ist weiter Mineralöl notwendig, für das dem Planeten Erdöl entnommen werden muss. Eine Lösung für dieses Problem könnten in der Zukunft synthetische Kraftstoffe wie E-Fuels sein. (PF)