Schweiz leidet unter Schneemassen - Skifahrer wird von Lawine überrollt
Update vom 18.4. Ein britischer Skifahrer ist in Val Thorens durch eine Lawine ums Leben gekommen. Nach einem starken Schneesturm wurde er unter Schnee gefunden und später im Krankenhaus für tot erklärt.
Laut „Daily Mail“ ereignete sich die Lawine am Freitagmorgen in der Nähe des Eingangs zum Skiresort. „Eine britischer Mann, der an der Straßenseite lag, wurde begraben und etwa fünfzehn Meter weiter geschoben,“ teilte die Staatsanwaltschaft Albertville mit. Die Rettungsdienste transportierten ihn trotz widriger Wetterbedingungen ins Krankenhaus, wo er in kardiorespiratorischer Notlage eintraf.
Schweiz leidet unter Schneemassen - Skiort von der Außenwelt abgeschnitten
Ursprungsmeldung: Starke Schneefälle haben den bekannten Schweizer Skiort Zermatt von der Außenwelt abgeschnitten. Bahn- und Straßenverbindungen seien betroffen, sagte eine Vertreterin des Tourismusbüros. Auch Strom und Mobilfunk seien ausgefallen, hieß es. In der südwestlichen Schweiz waren vor allem der Kanton Wallis und Teile des Kantons Bern von starken Schnee- und Regenfällen betroffen.
Rekord-Schneemenge gemessen
Die auf etwa 1400 Metern gelegene Messstation Montana im Wallis verzeichnete 58 Zentimeter Neuschnee. Das sei der höchste April-Wert, der dort seit Beginn der Aufzeichnungen vor fast 100 Jahren gemessen wurde, teilte die Wetterbehörde MeteoSwiss mit. In noch höheren Lagen, wie etwa auf dem Gebirgspass Großer St. Bernhard, fielen 100 Zentimeter Schnee.
Die Regierung des Kantons Wallis rief angesichts des Unwetters eine "besondere Lage" aus, um die Koordination der Einsätze zu erleichtern. Zahlreiche Straßen und Bahnstrecken wurden gesperrt.
Bevölkerung soll nicht ins Freie
Der Bevölkerung wurde empfohlen, zu Hause zu bleiben. Die Kantonshauptstadt Sitten wurde aus Sicherheitsgründen für den gesamten Auto- und Fußgängerverkehr gesperrt. Schulen blieben geschlossen. Schnee- und Regenfälle behinderten auch in Teilen des Kantons Bern den Bahnverkehr, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
In den betroffenen Bergregionen galt am Donnerstag große Lawinengefahr - die zweithöchste Warnstufe. MeteoSchweiz herrschte an Gewässern wie dem Lago Maggiore "mäßige" Hochwassergefahr. Am Donnerstagmittag nahmen die Niederschläge im Wallis jedoch wieder stark ab.

Laut "naturgefahren.ch" gibt es für Lawinen fünf Gefahrenstufen:
- Gefahrenstufe 1: Geringe Gefahr
- Gefahrenstufe 2: Mäßige Gefahr
- Gefahrenstufe 3: Erhebliche Gefahr
- Gefahrenstufe 4: Große Gefahr
- Gefahrenstufe 5: Sehr große Gefahr
"Bei Gefahr trockener Lawinen unterteilt das SLF (Anm.: WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF ) ab Stufe 2 (mäßig) die Europäischen Gefahrenstufen mit Zwischenstufen. Diese geben an, ob die Gefahr eher im unteren Bereich (-), etwa in der Mitte (=) oder im oberen Bereich der Gefahrenstufe (+) eingeschätzt wird", heißt es weiter.
Klimawandel als Faktor
Der Klimawandel führe im langfristigen Trend zu häufigeren und intensiveren Starkniederschlägen, sagte MeteoSwiss-Experte Stephan Bader der Deutschen Presse-Agentur. Das gelte nachweislich auch für die Schweiz. Wärmere Luft könne mehr Wasser aufnehmen und auch wieder abgeben, erklärte Bader.