„Einmalige Sache für alle Beteiligten“: Video dokumentiert „Baggerballet“ in Oberbayern

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„Baggerballett“: Die spektakuläre Baustelle im fließenden Wasser der Isar sorgte im vergangenen Dezember für viel Aufsehen. © Christoph Willibald

Etliche Schaulustige verfolgten im Dezember spektakuläre Bauarbeiten in der Isar in Bad Tölz. Wer nicht dabei war, kann sich die Aktion jetzt in einem Video anschauen.

Bad Tölz/Lenggries – Es war eine der ungewöhnlichsten und spektakulärsten Tölzer Baumaßnahmen der vergangenen Jahre: Großes Aufsehen erregte vergangenen Dezember die Verlegung von Fernwärmeleitungen sowie weiterer Rohre durch die Isar. Das dafür notwendige „Baggerballett“ zwischen der Arzbacher Straße im Westen und der Kohlstatt im Osten können sich Interessierte jetzt noch einmal im Film anschauen: Die Firma Willibald hat ein Video davon veröffentlicht.

Erinnerung an spektakuläre Baumaßnahme

„Das war eine einmalige Sache, die alle Beteiligten so noch nie durchgeführt haben und sicher auch nie mehr durchführen werden – immerhin sollen die Leitungen für die nächste 70 bis 100 Jahre halten“, sagt Verena Willibald von der Geschäftsführung des Lenggrieser Bauunternehmens Willibald, das bei dem Projekt federführend war. Für die Firma, alle Mitarbeiter, für die Stadtwerke als Auftraggeber sowie sämtliche weiteren Beteiligten sei das Projekt etwas so Einzigartiges gewesen, dass man die Erinnerungen daran im Film habe festhalten wollen.

„Baggerballett“: Die spektakuläre Baustelle im fließenden Wasser der Isar sorgte im vergangenen Dezember für viel Aufsehen.
Nicht nur in der Ausführung, auch in der Vorbereitung waren die Bauarbeiten im vergangenen Dezember sehr aufwendig. © Christoph Willibald

Heinz Hennig, ein Freund der Familie, habe alles mit der Kamera gefilmt, ihr Bruder Christoph Willibald machte Drohnenfotos, sie selbst habe dann zusammen mit Veronika Partenhauser, Inhaberin einer Filmproduktion in Gaißach, das Video geschnitten, berichtet Verena Willibald.

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Ein viereinhalb Minuten langer Film ist seit Kurzem auf der Unternehmens-Homepage sowie auf Youtube abrufbar. Eine Kurzversion von eineinhalb Minuten veröffentlichte Willibald zusätzlich auf Instagram.

Fernwärmeleitung durch Isar verlegt

Im Film beschreiben Unternehmer Kilian Willibald und Bauleiter Bodo Dreisbach die besonderen Herausforderungen der Baustelle. „Das Problem war: Wie kriegt man 36 Tonnen schwere Rohre mit 100 Metern Länge unbeschädigt in einen Graben – und das mehrere Meter unter Wasser?“, formuliert es Willibald.

Im Vorfeld sei dafür ein Jahr Planung nötig gewesen. Die Lösung sah schlussendlich so aus, dass sieben Bagger ein Rohr anhoben, es in einer Reihe fahrend in das fließende Gewässer transportierten und dort in den vorbereiteten, vier Meter tiefen Graben hinunterließen. An beiden Ufern der Isar hielten zudem mobile Baukräne die Rohre fest.

„Baggerballett“: Die spektakuläre Baustelle im fließenden Wasser der Isar sorgte im vergangenen Dezember für viel Aufsehen.
Die Verlegung von Fernwärmeleitungen und anderen Rohren durch die Isar war eine ungewöhnliche Baumaßnahme. © Christoph Willibald

„An dem Tag waren auf der Baustelle 50 Leute beschäftigt“, schildert Dreisbach. Nach dem Einbringen schweißten Taucher die Leitung noch unter Wasser fest. „Die Baustelle war für uns sehr interessant, fast schon spektakulär: spektakulär in der Vorbereitung, spektakulär in der Ausführung“, sagt Kilian Willibald.

„Baggerballett“: Die spektakuläre Baustelle im fließenden Wasser der Isar sorgte im vergangenen Dezember für viel Aufsehen.
Bei den Arbeiten in der Isar war die Firma Willibald aus Lenggries federführend. © Christoph Willibald

Im Vorfeld habe man die Abläufe mit maßstabsgetreuen Modellbaggern durchgespielt. Auch die Kommunikation mit zehn Funkgeräten und Headsets habe man geübt, so Dreisbach. „Für uns war es toll, dass wir da mitarbeiten durften.“

Große Resonanz auf Video im Internet

Der Film sei schon auf große Resonanz gestoßen, erklärt Verena Willibald. Bis Dienstag (29. Juli) schauten sich rund 8800 Personen das Video auf Youtube an. „Viele haben uns gratuliert“, sagt die Bauingenieurin. „Jeder hat ja zumindest am Rande etwas von der Baustelle mitbekommen, allein durch die Straßensperrung. Jetzt bedanken sich viele, dass wir noch einmal genau erklärt haben, was gemacht wurde und wie es abgelaufen ist.“ (ast)

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