Trump macht bei Russland-Sanktionen Ernst und lässt Yacht von Putin-Vertrautem versteigern

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Bislang war die Yacht eines russischen Oligarchen nur beschlagnahmt, jetzt soll sie in den USA versteigert werden. Doch potenzielle Käufer dürften gewarnt sein.

San Diego – Schon 2022 wurde die Yacht „Amadea“ von den USA im Zuge der Sanktionen gegen russische Oligarchen beschlagnahmt. Doch während die US-Behörden davon ausgehen, dass der sanktionierte Suleiman Kerimow der Besitzer der Yacht ist, meldet ein anderer, nicht sanktionierter Erdölmanager, Ansprüche an der Superyacht an.

Eduard Chudainatow behauptet, der Besitzer der Superyacht „Amadea“ zu sein. Diese soll nun in den USA versteigert werden. © IMAGO/ZUMA Press Wire; ITAR-TASS

Der Schätzwert des Schiffs soll bei über 300 Millionen Dollar liegen, doch der Anwalt des angeblichen Besitzers Eduard Chudainatow hat potenzielle Käufer bereits gewarnt. Einem Käufer würden „jahrelange, kostspielige und ungewisse Rechtsstreitigkeiten beschert“, so der Anwalt gegenüber CBS News.

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Derzeit liegt die „Amadea“ im Hafen von San Diego, wo sie am 10. September auch versteigert werden soll. Beschlagnahmt wurde sie 2022 auf Fidschi, wo die Taskforce „Operation KleptoCapture“ des US-Justizministeriums aktiv wurde. Pikant: Die Taskforce wurde kurz nach dem erneuten Amtsantritt von Donald Trump aufgelöst.

Doch die nun anstehende Versteigerung der Yacht hat wohl weniger mit den Aushandlungsprozessen der internationalen Politik zu tun, sondern ist vielmehr auf die Kosten für US-Behörden zurückzuführen. Seit der Beschlagnahmung musste die „Amadea“ instandgehalten werden, diese Kosten wurden von den Behörden übernommen. So bringt nicht nur die Versteigerung selbst frisches Geld in die US-Kassen, sondern reduziert auch laufende Kosten.

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Aufgrund der angefochtenen Besitzverhältnisse der Yacht dürften die Einnahmen aus der Auktion aber wohl unterhalb des Schätzwertes des Schiffes liegen. Zwar wurde Chudainatow, der nicht auf der Sanktionsliste steht, schon 2022 von einem FBI-Agenten in einer Gerichtsakte als „Strohmann“ und „einen Oligarchen zweiter Klasse“ bezeichnet, einen langwierigen Gerichtsstreit könnte er nach der Versteigerung aber trotzdem vom Zaun brechen. Nicht gerade optimale Aussichten für Kaufinteressenten.

Da hilft es wohl auch wenig, dass das US-Justizministerium die Behauptungen Chudainatows und dessen Anwalts zurückweist und Suleiman Kerimow als Besitzer der Yacht ausweist. Kerimow hat einen Großteil seines Vermögens mit Investitionen in die Bergbauindustrie und den Silberabbau angehäuft und galt gerade zu Beginn des Ukraine-Krieges als enger Vertrauter Wladimir Putins. (sch)

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