Nach Kritik - „Halt die Klappe! Du bist gefeuert!“: Schulleiter entlässt Lehrer auf Elternabend

Ein Aushilfslehrer wurde während eines Elternabends entlassen, weil er die Unterrichtsbedingungen an einer Schule in Schlieren im Kanton Zürich kritisiert hatte. Der „Tagesanzeiger“ berichtete, der Schulleiter habe ihn mit den Worten „Heb de Latz! (deutsch: "Halt die Klappe!") unterbrochen habe. 

Schulbehörde räumt ein, dass es disziplinarische Probleme gibt

Der Pädagoge hatte sich über fehlendes Lehrmaterial und schlechte Zustände in den Klassenzimmern beklagt. Er machte deutlich, dass unter den aktuellen Umständen keine Zeugnisnoten erstellt werden könnten und dass zwischen den Aushilfslehrkräften keine Übergaben stattfänden. Woraufhin er von dem Schulleiter gefeuert wurde.

Schulpräsidentin Bea Krebs bestätigte dem „Tagesanzeiger“, dass es eine Klasse gibt, die dieses Schuljahr bereits acht verschiedene Lehrpersonen hatte. Also ein ständiger Wechsel von Bezugspersonen für die Kinder. 

Einige Lehrer blieben nur wenige Tage

20 Minuten“ sammelte dazu Stimmen von Schülern aus Schlieren ein: „Wir hatten seit dem Sommer 13 oder 14 Aushilfslehrer.“ Manche seien nur wenige Tage geblieben. Ein Problem auch an deutschen Schulen. Denn: Selbst Lehrer, die ihren Beruf lieben, denken daran, ihn aufzugeben.

Unterstützung des Lehrers durch Eltern und Schüler

Schüler und Eltern stehen hinter dem 56-Jährigen und loben ihn sogar. So schreiben die Kinder seiner Klasse: „Sie waren ein guter Lehrer, der mit Leidenschaft unterrichtet hat.“ Laut „20 Minuten“ sei es während des Elternabends nach dem Rauswurf des engagierten Aushilfslehrers „beinahe handgreiflich“ geworden. 

Einige Eltern buhten den Schulleiter aus. Die Schulbehörde bestreitet allerdings Teile der Vorwürfe laut „Tagesanzeiger“. Es sei auch nicht so eskaliert, wie der entlassene Lehrer den Abend darstelle. Andere Lehrer kündigen von selbst, weil die Schüler nicht mehr vom Handy aufblicken können.

„20 Minuten“ konnte mit dem entlassenen Lehrer nach dem Eklat sprechen: „Ich habe gedacht, dass die am Elternabend ausgesprochene Kündigung nicht gültig sei und sich der Schulleiter wieder beruhige.“ Doch als er am Montag im Unterrichtsraum erschien, wurde Wimmer eines Besseren belehrt. 

Eine Assistentin der Schulleitung kam ins Klassenzimmer und schickte ihn nach Hause. „Als ich des Zimmers verwiesen wurde, haben die Schüler einen Aufstand gemacht“, so Wimmer zu „20 Minuten“.

Lehrerin entlassen: Sie gab Schülern Hundeleckerli

Erst vor wenigen Wochen schlug eine andere Kündigung einer Lehrerin Wellen. Sie wurde entlassen, nachdem sie während einer Party Hundeleckerlis an Schüler verteilt hatte. 

Der Vorfall ereignete sich, als sie die Hundeleckerlis mit Beef Jerky verwechselte und acht Schüler davon probierten. Ein Schüler musste danach mit Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert werden.