Kanzlerkandidat Merz wappnet sich schon für „Deals“ mit Trump – „Verstehe einiges“

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Friedrich Merz spekuliert darauf, nach dem Ampel-Aus und Neuwahlen Kanzler zu werden. Für den künftigen Umgang mit US-Präsident Trump setzt er auf Deals.

Berlin – Nach dem Ampel-Aus fordert CDU-Chef Friedrich Merz schnelle Neuwahlen – und gemäß Umfragen zur Bundestagswahl hat er Grund, sich bereits als kommender Kanzler zu fühlen. Merz denkt da auch schon darüber nach, wie er mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump umgehen will.

In einem Interview hat Merz hat klargestellt, dass er, sollte er Kanzler werden, eine stärkere Vertretung deutscher Interessen in der Außenpolitik anstrebt. Dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump will er dabei auf gleicher Augenhöhe begegnen. „Wir müssen von einer schlafenden Mittelmacht wieder zu einer führenden Mittelmacht werden“, forderte der Kanzlerkandidat der Union gegenüber dem Magazin Stern.

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) will Donald Trump als Kanzler auf Augenhöhe begegnen. © Imago (Montage)

Merz hat Pläne für Zeit nach Neuwahlen: Als Kanzler will er „Deals“ mit Trump schmieden

Merz betonte: „Wir haben in Deutschland bisher nie wirklich unsere Interessen gut genug artikuliert und durchgesetzt, und das müssen wir ändern. Die Amerikaner sind da viel offensiver. Es soll ja nicht darauf hinauslaufen, dass nur eine Seite profitiert, sondern dass wir gute Verabredungen für beide Seiten treffen. Trump würde es einen Deal nennen.“

Merz brachte für Verhandlungen mit Donald Trump die Lieferungen von US-Kampfflugzeugen als Beispiel ins Spiel. „Machen wir es einmal konkret: Wir kaufen notgedrungen bei den Amerikanern F-35 Kampfjets, aber dann sollten sie bei uns gewartet werden und wir bekommen dafür auch die nötigen Werke. Das wäre für beide Seiten ein gutes Geschäft.“

Unions-Kanzlerkandidat Merz glaubt, er würde mit Donald Trump als US-Präsident klarkommen

Insgesamt fühle er sich als möglicher Kanzler gut gewappnet für Donald Trump: „Ich beobachte Trump, spreche mit vielen Leuten, die ihn sehr gut kennen. Die sagen mir: Du musst ihm mit aufrechtem Gang und Klarheit begegnen.“

Sein Gefühl sage ihm, dass er mit Trump klarkommen würde, so Friedrich Merz im Interview weiter. „Ich habe lange berufliche Erfahrungen mit den USA, ich denke, dass ich einigermaßen verstehe, wie Amerikaner arbeiten.“ Aufgabe werde es sein die Interessen Deutschlands und die Interessen der USA möglichst gut miteinander in Einklang zu bringen.

Merz wirft Scholz mangelnde Vorbereitung auf Trump-Sieg vor

Der CDU-Chef kritisierte die Bundesregierung für ihr Verhalten im Zusammenhang mit der US-Wahl, bei der Trump als eindeutiger Gewinner hervorging. Er warf der Bundesregierung vor, sich nicht auf Trumps Wiederwahl vorbereitet zu haben und stattdessen einseitig Partei für die Demokratin Kamala Harris ergriffen zu haben. „Trump hat ein gutes Gedächtnis. Die gegenwärtige Bundesregierung wird bei der neuen Administration kein Gehör mehr finden. Scholz ist jetzt auch international eine lame duck“, so Merz.

Einen Scholz-Deal für eine rasche Vertrauensfrage hat Merz unterdessen bereits abgelehnt. CSU-Politiker Guttenberg zeigte sich entsetzt über die Rede von Scholz zur Entlassung von FDP-Chef Christian Lindner als Finanzminister. (smu)

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