„Staat ist mit Abstand größter Preistreiber“: Leser bewerten 24-Euro-Schnitzel

Ein Restaurantpreis sorgt für Empörung: Der Artikel "24 Euro: Nach Politiker-Wut über Schnitzel-Preis – jetzt schlägt Wirt zurück" über das 24,40-Euro-Schnitzel entfacht eine leidenschaftliche Leserdebatte. Besonders kontrovers diskutieren die Leser einerseits die drastischen Preissteigerungen in der Gastronomie und reagieren mit Boykott oder Selbstversorgung, während andererseits die Politik für hohe Steuern, Abgaben und wirtschaftliche Rahmenbedingungen verantwortlich gemacht wird. Zugleich gibt es Stimmen, die auf den freien Markt und die Wahlfreiheit der Gäste pochen: Der Kunde entscheide letztlich über den Preis. Insgesamt spiegeln die Kommentare ein angespanntes Klima zwischen Frust über wirtschaftliche Belastungen, Grundsatzdebatten über Gerechtigkeit und die Rolle des Staates wider.

Verteilung der Meinung zu "Leserdebatte um 24-Euro-Schnitzel: Preisschock und Politikfrust prallen aufeinander"
In den Kommentaren prallen Preisschock, Konsumverzicht und politischer Unmut aufeinander. FOCUS Online

Kritik an teuren Preisen

Mit einem Anteil von 22 Prozent lehnen viele Leser die aktuellen Restaurantpreise als überzogen ab und bevorzugen Selbstversorgung – für sie sind solch hohe Summen beim Schnitzel nicht mehr akzeptabel.

"Ein Schnitzel für 24 € schmeckt mir nicht mehr. Also gehe ich nicht essen, ich mache es mir selber."  Zum Originalkommentar

"Mir ist als Rentner ein Schnitzel 15 bis 16 Euro wert. Jenseits von 20 Euro bleibt mir das Schnitzel im Hals stecken und ich versorge mich lieber aus der Heißtheke eines Supermarkts."  Zum Originalkommentar

"Letztendlich entscheidet der Gast darüber, ob der Preis gerechtfertigt ist. Mir persönlich sind 24 € für ein simples Schweineschnitzel zu viel. Das kann ich für ein Viertel des Preises in 20 Minuten selbst braten."  Zum Originalkommentar

Abrechnung mit Steuern und Abgaben

Rund 20 Prozent geben der Politik die Hauptschuld an den steigenden Preisen und wirtschaftlichen Problemen – hohe Steuern, Abgaben und politische Fehlentscheidungen stünden für sie im Zentrum der Misere.

"Gastwirte erhöhen die Preise, weil die Politik ihnen das Geld vorne und hinten aus der Tasche zieht. Gäste können sich die Preise nicht leisten, weil die Politik ihnen das Geld vorne und hinten aus der Tasche zieht."  Zum Originalkommentar

"Der Staat ist der mit Abstand größte Preistreiber, auch in der Gastronomie. Mehr als 50 % Staatsquote hinterlassen halt ihre Spuren."  Zum Originalkommentar

"In den meisten Fällen handelt es sich bei Politikern um Schwätzer. Löhne erhöhen, Sozialabgaben, Energiekosten… Und dann wundern, dass das Schnitzel so teuer ist."  Zum Originalkommentar

Markt regelt den Preis

Einige Leser (13 Prozent) vertreten die Ansicht, dass Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen – letztlich habe jeder Gast die Wahl, den Preis zu akzeptieren oder auf einen Restaurantbesuch zu verzichten.

"Meinetwegen kann der Wirt auch 40 Euro für ein Schnitzel verlangen, ich selbst lege fest, welchen Preis ich als Kunde dafür bezahlen will."  Zum Originalkommentar

"Der Kunde entscheidet – das ganze Gerede ist doch komplett sinnlos. Die einzig relevante Frage ist: Bestellt jemand für den Preis ein Schnitzel, oder eben nicht?"  Zum Originalkommentar
"Warum darüber aufregen? Solche Lokalitäten einfach meiden (der Markt regelt das dann schon alleine) und gut ist!"  Zum Originalkommentar

Diskussion über Löhne und Arbeitsbedingungen

Jeder zehnte Leser prangert die lange Zeit niedrigen Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen in der Gastronomie an – sie sehen hierin eine Ursache für Preissteigerungen und den Personalnotstand.

"Wenn die Arbeitskosten um 34 Prozent gestiegen sind, zeigt das: Die Gastronomie hat jahrelang Sklavenlöhne gezahlt."  Zum Originalkommentar

"Sobald sich jemand über überhöhte Preise in der Gastronomie aufregt, kommt die große Jammerkeule von Dehoga und Wirtelobby. Erst Magerlöhne, dann Preise hoch und wundern sich, wenn Gäste ausbleiben."  Zum Originalkommentar

"Man hat langsam den Eindruck, als ob die Gastwirte mit einer Bestellung einen Angestellten finanzieren müssten – nein danke ..."  Zum Originalkommentar

Preiskalkulation teils nachvollziehbar, aber Zweifel bleiben

9 Prozent beschäftigen sich mit den Hintergründen der Preisgestaltung: Sie diskutieren Kalkulation, Materialkosten und Nebenkosten in der Gastronomie, äußern aber weiterhin Zweifel, ob die Preise gerechtfertigt sind.

"In der Gastronomie gibt es eine Faustformel für die Kalkulation von Preisen. Auch bei hohen Kosten wäre ein Verkaufspreis von 21 Euro denkbar."  Zum Originalkommentar

"Ich würde lieber auch weniger bezahlen, aber der Preis ist ja nicht der Gewinn. Unternehmen werden doch von aller Seite abkassiert."  Zum Originalkommentar

"Wohl hoher Preis. Aber wer kennt die Kalkulation des Wirtes? Die Alternative ist wohl – wenn die Kalkulation seriös ist – den Laden zu schließen."  Zum Originalkommentar

Qualität rechtfertigt nicht immer Preis“

Mit einem Anteil von 8 Prozent vergleichen Leser das Preis-Leistungs-Verhältnis in Restaurants und sehen häufig keine Rechtfertigung für hohe Preise – sie verweisen auf günstigere Alternativen und Qualitätsfragen.

"Bei mir in der Nähe kostet das Jägerschnitzel mit Beilagen 14,90 €. Was macht dieser Wirt besser?"  Zum Originalkommentar

"Heute gibt es bei mir wieder ein 250 g Rib Eye Steak mit Pfeffersauce medium vom Feinsten für 18 € in der Brauerei in Krasna Lipa."  Zum Originalkommentar

"Ich frage mich bei diesen Preisen nur, wie unser örtlicher Chinese Gerichte seit Jahren für um die 15 Euro anbieten kann."  Zum Originalkommentar

Ironie und sarkastische Kommentare zur Debatte“

Die Rubrik Sonstiges vereint die übrigen 18 Prozent: Hier findet sich Ironie, Sarkasmus und allgemeine Nachdenklichkeit – etwa über das mediale Debattenniveau und die gesellschaftliche Stimmung zu Preisen und Politik.

"Jeden Tag gibt's irgendeine 'Abrechnung'! Früher sagte man Kritik dazu. Heute muss es immer gleich 'katastrophal' sein."  Zum Originalkommentar

"Lasst den doch 24,40 €/Schnitzel verlangen, wer das bestellt, der hat es ja."  Zum Originalkommentar

"Die fetten Jahre sind vorbei. Jetzt kommen die mageren Jahre."  Zum Originalkommentar

"Die Rahmenbedingungen stimmen nicht – viele Selbständige haben einfach keinen Elan mehr. Kann ich verstehen."  Zum Originalkommentar

Sind die Preise in Deutschlands Restaurants wirklich noch gerechtfertigt oder gerät ein Stück Alltagskultur für viele zum Luxus? Wo sehen Sie die Verantwortung – liegt sie bei Politik, Wirtschaft oder bei den Kunden selbst? Teilen Sie Ihre Meinung und diskutieren Sie mit anderen Lesern! 

Hinweis: Die in diesem Artikel zitierten Kommentare geben ausschließlich die Meinungen unserer Leser wieder und wurden inhaltlich nicht verändert. Die Analyse, Auswertung und thematische Gruppierung der Kommentare erfolgt automatisiert mithilfe Künstlicher Intelligenz.