Wegen Lage im Roten Meer: Tesla muss Produktion vorrübergehend stoppen
Ein Novum für Tesla: Erstmals muss das Unternehmen von Elon Musk die Produktion in Deutschland zeitweise aussetzen. Die genauen Gründe für die Lieferengpässe.
Berlin/Grünheide – Die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen im Roten Meer wirken sich auch auf die Produktion von Tesla aus. Der Elektroauto-Hersteller muss die Fertigstellung seiner Automobile in Grünheide bei Berlin für etwa zwei Wochen stoppen. Wie das Unternehmen von Elon Musk am Donnerstag (11. Januar) mitteilte, würden sich Transportwege verschieben. In der Konsequenz sei dadurch eine Lücke in den Lieferketten entstanden.
Tesla muss Produktion in Deutschland zeitweise stoppen – wegen der Lage im Roten Meer
Erstmals wird es damit in Grünheide ab Ende Januar 2024 zu einem solchen Produktionsstopp bei Tesla kommen. „Aufgrund fehlender Bauteile sind wir daher im Zeitraum zwischen dem 29. Januar und 11. Februar dazu gezwungen, die Fahrzeugfertigung in der Gigafactory Berlin-Brandenburg mit Ausnahme einiger weniger Teilbereiche ruhen zu lassen. Ab dem 12. Februar wird die Produktion wieder vollumfänglich aufgenommen“, heißt es in der entsprechenden Mitteilung von Tesla.
„Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Roten Meer und die damit verbundenen Verschiebungen der Transportrouten zwischen Europa und Asien über das Kap der Guten Hoffnung wirken sich auch auf die Produktion in Grünheide aus“, fügte das Unternehmen an. Und: „Durch die erheblich längeren Transportzeiten entsteht eine Lücke in den Lieferketten“.
Wichtige Handelsroute wird infolge vom Israel-Krieg gemieden – auch Auswirkung auf Tesla-Produktion
Zum Hintergrund: Infolge des Kriegs in Israel zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi-Rebellen im Jemen immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Daher meiden große Reedereien die wichtige Handelsroute zunehmend. Über das Rote Meer laufen etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels.
Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung ist dabei wesentlich länger.
Tesla steckt sich hohe Ziele: Elon Musks Unternehmen will in Grünheide jährliche eine Million Autos produzieren
In Grünheide stellt Tesla seit März 2022 Autos her. Hier arbeiten etwa 11.500 Beschäftigte. Die Produktion in Grünheide unweit Berlins will Tesla von angepeilten 500.000 Autos im Jahr mit dem Ausbau auf eine Million im Jahr verdoppeln. Aktuell würde das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits mehr als 250.000 Fahrzeuge jährlich produzieren.
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