Nach langer Herbergssuche: Hallertauer Spielgruppe findet neue Heimat

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Über 30 Jahre lang war die Hallertauer Spielgruppe im Gasthaus Schapfl in Altfalterbach beheimatet. Doch die Zeiten sind vorbei – ein Neustart steht bevor. © Hellerbrand

Aufatmen bei der Hallertauer Spielgruppe: Die Theaterleute haben eine neue Spielstätte gefunden. Doch es steht noch viel Arbeit bevor.

Nandlstadt – Vier Jahre lang war es der Hallertauer Spielgruppe um Vorsitzenden Manuel Glomann nicht vergönnt, Theater zu spielen. Dreimal machte die Corona-Pandemie dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, im vergangenen Jahr stand, wie berichtet, die Spielstätte im Gasthaus Schapfl in Altfalterbach nicht mehr zur Verfügung. Kurz vor dem Start der Proben im Herbst „hat uns der Wirt gesagt, dass es gesundheitlich nicht mehr geht“, berichtet Glomann im FT-Gespräch. Also musste man sich nach über 30 Jahren, die man im „Schapfl“ gespielt hat, eine neue Spielstätte suchen.

Nun hat die Spielgruppe eine Lösung gefunden: Im Herbst wird in der Hopfenhalle Theater gespielt – das Stück „Die pfiffige Urschl“, das bereits im vergangenen Jahr ausgesucht worden war, soll im November endlich auf die Bühne gebracht werden. Bis es aber so weit ist, steht den 45 Mitgliedern noch viel Arbeit bevor.

Neue Kulissen bedeuten ein zeitaufwändiges Vorhaben

Denn der Umzug in die Hopfenhalle bedeutet eine Umstrukturierung bei der Bühne und den Kulissen. Die bisherigen Kulissen etwa waren in Ständerbauweise gefertigt und wurden am Boden und an der Wand befestigt. In der Hopfenhalle gibt es indes ein spezielles Schienensystem: „Die Bühnenteile werden aufgehängt und als Schiebekulisse reingeschoben“, berichtet Glomann. Das bedeutet, dass neue Kulissen angefertigt werden müssen – ein zeitaufwändiges und kostspieliges Vorhaben.

Manuel Glomann von der  Hallertauer Spielgruppe Nandlstadt
Manuel Glomann: „Ich bin froh, dass es weitergeht.“ © Hellerbrand

Auch der Bühnenaufsatz muss neu gebaut werden, denn die Bühne in der Hopfenhalle ist deutlich größer als die beim Schapfl-Wirt. Im ersten Schritt werden nun die einzelnen Bühnenteile bestellt. Im Mai/Juni soll es laut Glomann mit dem Bühnenbau losgehen, und bis September sollen die Kulissen bemalt sein. „Heuer ist es extrem viel Arbeit im Sommer – da sind wir auf unsere Vereinsmitglieder angewiesen“, sagt der Vorsitzende. „Aber wenn die Bühne steht, dann ist es eine langfristige Sache.“

„Gemütlichkeit eines Bauerntheaters“ soll erhalten bleiben

Im Herbst sollen die Proben für das Stück „Die pfiffige Urschl“ starten. Und die Vorfreude bei den Schauspielern ist groß. Sieben Rollen sieht das Stück vor, sagt Glomann, der dieses Jahr auch Spielleiter ist. Aber weil so viele Leute mitspielen möchten, überlegt er, ob er nicht noch drei bis vier kleine Rollen „reinschreiben“ wird.

Den Mitgliedern der Spielgruppe ist es wichtig, dass in der neuen Spielstätte „die Gemütlichkeit eines Bauerntheaters erhalten bleibt“, betont Glomann. Daher werde man die Hopfenhalle etwas abhängen und dadurch kleiner machen. Zudem will man mit Unterstützung eines Caterers warmes Essen und Getränke anbieten.

Über die neue Herberge freut sich Glomann riesig. Zum einen sei die Nandlstädter Hopfenhalle barrierefrei, zum anderen sei man im Ortszentrum, was für die Theaterbesucher zum Vorteil hätte, dass sie „zu Fuß hingehen können“.

Gemeinde unterstützt Neustart mit Zuschuss

Nicht nur Manuel Glomann ist „froh, dass es weitergeht“, sondern auch der Gemeinderat Nandlstadt. Deshalb unterstützt das Gremium den Neustart in der Hopfenhalle mit 1500 Euro – der Antrag der Hallertauer Spielgruppe ging in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ohne Diskussionen durch. Alles in allem rechnet Glomann mit Kosten von 4000 bis 5000 Euro für Bühnenbau, Umzug und Aufführungsrechte. „Ein paar Rücklagen haben wir noch“, sagt er – wissend, dass ein Großteil der Kosten eine „einmalige Sache“ ist.

Am Freitag, 8. November, soll sich für das neue Stück erstmals der Vorhang heben. Und Glomann hofft, dass man mit den neuen Kulissen einen „Wow-Effekt“ erzielen kann.

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