Putins Staats-TV stellt Melania Trump mit pikanten alten Fotos bloß – Tiefschlag nach US-Wahl

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Der Kreml will Melania Trump diskreditieren. Dabei steht die Ehefrau von Donald Trump selbst zu den Fotos und ist „stolz“ auf sie.

Moskau/Washington, D.C. – Vor einer Woche gewann Donald Trump die US-Wahl gegen seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris. Natürlich blieb das auch in der medialen Berichterstattung im entfernten Russland nicht umkommentiert. Eine der beliebtesten Nachrichtensendungen des Landes widmete sich nun gesondert der Wahl, die Trump den Weg zu seiner zweiten Amtszeit ebnete.

Um dem Ansehen des künftigen Präsidenten zu schaden, ging der verantwortliche Moderator im Beitrag auch tiefer auf eine Aktfoto-Strecke der künftigen Präsidentengattin Melania Trump ein, die im Jahr 2000 vom international renommierten GQ Magazine kreiert und publiziert worden war.

Im Jahr 2000 hatte GQ eine laszive Fotostrecke mit Melania in Trumps privater Boeing publiziert

Als es in der Sendung „60 Minuten“ des staatlichen russischen Senders Rossija 1 neben dem designierten US-Präsidenten auch um die künftige US-First-Lady Melania Trump ging, kam der Moderator Jewgeni Popow auch auf die inzwischen 24 Jahre alten Aktfotos der geborenen Slowenin zu sprechen. Sie sind Teil einer Foto-Serie, die das GQ Magazine im Januar 2000 von der damaligen Melania Knauss in Trumps maßgeschneiderter privater Boeing 727 machte. 

Bevor sie Donald Trump heiratete, war Melania Trump (ehemals Knauss) ein international erfolgreiches Fotomodel. Im Jahr 2000 posierte sie in einem Privatjet Trumps für eine GQ-Aktfotoserie
Die künftige US-First Lady, Melania Trump © IMAGO / UPI Photo

Auf dem wohl bekanntesten Foto der Reihe posiert sie völlig unbekleidet auf einem Fell, wobei sie bloß High Heels und Edelstein-Armbänder und eine -Halskette trägt. Neben ihr und dem Fell auf dem Bett in Trumps Privatjet ein flacher schwarzer Lederkoffer, mit dem Blick fokussiert Melania lasziv die Kamera. Auf einem anderen schreitet sie mit einem silberfarbenem Fell und Body bekleidet in High Heels aus dem Privatjet ihres späteren Ehegatten, auf einem wiederum anderen posiert sie mit einem goldenen Magnum-Colt in der Hand auf einem Seitenflügel des Jets. 

Mit einem wiederum anderen Foto der Strecke wird dann auch der zuvor ästhetisch angedeutete Inhalt des Lederkoffers klar: In ihm befinden sich weitere Diamant-Armbänder und -Ketten der damals 26-jährigen Knauss, die auf diesem Bild neben dem goldenen Colt auch einen goldglänzenden Body trägt. Ob die über zweieinhalb Jahrzehnte alten Fotos angesichts Trumps vielfach zur Schau gestellten megalomanisch anmutenden Selbstinszenierung noch schocken, dürfte doch wohl bezweifelt werden.

Russisches Staatsfernsen will Trump mittels GQ-Aktofotos seiner Ehefrau Melania diskreditieren

Dem russischen Staatsfernsehen scheinen die Aktfotos jedoch aufreizend genug, um den Republikaner Trump nach seiner Wahl damit öffentlich in ein schlechtes Licht in Russland zu rücken. „Jetzt, wo Melania Trumps Mann endlich gewonnen hat, bereitet sie sich darauf vor, ein zweites Mal ins Weiße Haus zu kommen“, sagte Popow, während Co-Moderatorin Olga Skabejewa in die Kamera grinste. „Hier sieht man, wie Melania im Jahr 2000 aussah. Das ist das Cover der Zeitschrift GQ“, fuhr Popow fort, während die Bilder der GQ-Fotostrecke gezeigt wurden. 

„Auf einer der Aufnahmen trägt das Model nur Unterwäsche und liegt auf einem blauen Teppich mit dem Siegel der Vereinigten Staaten, als ob die Redakteure des Männermagazins schon im Voraus etwas über die Zukunft ihres Models wüssten“, fügt er schmunzelnd hinzu. Co-Moderatorin Skabejewa konnte sich ein Lachen indes auch kaum verkneifen und blickte weiter verschmitzt in die Kamera. Die Sendung „60 Minuten“ auf Rossija 1 zählt zu den meist gesehenen Sendungen im russischen TV-Abendprogramm.

Die ukrainische Online-Zeitung The Kyiv Post kommentierte den Inhalt der Sendung, der von Wladimir Putin initiiert sein dürfte oder zumindest von ihm abgesegnet ist, als „Beginn russischer Machtspiele“ gegenüber den USA. Ein wichtiger Fingerzeig dürfte dem ukrainischen Medium zufolge auch sein, dass mit der öffentlichen Herabwürdigung Trumps und ihrer im Staatsfernsehen zur Schau gestellten Aktfotos kaum mehr ein Tabu auf dem offiziellen russischen TV-Sender existiert.

GQ-Fotostrecke wurde bei der US-Wahl 2016 erneut präsent – Melania ist „stolz“ auf die Bilder

Für die 54-Jährige, die sich im jüngsten Wahlkampf ihres Ehemanns eher bedeckt hielt, ist das Thema inzwischen ein alter Hut. Mediale Aufmerksamkeit und der Versuch, schlechte Presse mit ihr und ihrer GQ-Fotostrecke zu machen, war Trump bereits im Zuge der ersten US-Wahlen ihres Ehegatten 2016 widerfahren. Daneben publizierte auch GQ die Fotoserie erneut, da sie im Zuge Trumps damaliger Präsidentschaftskandidatur „lesenswert“ schien, wie die GQ-Verantwortlichen im Artikel auch schrieben. 

Zur Entstehung der Fotostrecke schrieb GQ dabei: „Da sie (Melania Trump, Anm. d. Redaktion) offensichtlich sehr daran interessiert war, in der GQ abgebildet zu werden, haben wir uns eine schräge und etwas kitschige Geschichte für sie ausgedacht. Donald Trump bat auch darum, dass die Fotos in sein Büro geliefert werden. Wir rahmten das Cover und eine Auswahl von Abzügen ein und schickten sie so schnell wie möglich.“

2016 wie auch heute geht Trump jedoch sehr gelassen mit ihrer Aktfotostrecke um, auch wenn hin und wieder öffentlich Trubel um sie inszeniert wird. Auf der Website des Weißen Hauses war das GQ-Titelbild im Jahr 2016 als eine ihrer größten Leistungen aufgeführt, wie Die Presse hinweist. Vor wenigen Wochen (18. September) wandte sie sich mit einem Statement auf dem Kurznachrichtendienst X betreffend des Themas an die Öffentlichkeit. Darin beteuerte Melania, die inzwischen ihre Biografie, „Ich, Melania“ veröffentlicht hat, „stolz“ auf die Fotos zu sein. Sie schrieb: „Die dringendere Frage ist: Warum haben die Medien beschlossen, meine Zelebrierung der menschlichen Form in einem Mode-Fotoshooting unter die Lupe zu nehmen?“ (fh)

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