Jungkoch (19) aus Oberbayern ausgezeichnet - Sein nächstes Ziel hat er bereits im Blick

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Am seinem Arbeitsplatz: Jungkoch Josef Mayer aus Egling. © Arndt Pröhl

Schon als Siebtklässler lieh er sich Kochbücher aus der Bibliothek, um Rezepte nachzukochen. Nun wurde Jungkoch Josef Mayer aus Egling mit dem Staatspreis ausgezeichnet.

Egling - Kürbis-Carpaccio, Forelle im Mangoldmantel mit Safranrisotto und als Dessert Maronencreme mit Schokoladensoufflés: Dieses Drei-Gänge-Menü war das Resultat der praktischen, vierstündigen Abschlussprüfung von Josef Mayer aus Egling. Der 19-jährige Koch erhielt für seine Ausbildung kürzlich den Staatspreis.

Jungkoch aus Egling bekommt Staatspreis: Schon als Siebtklässler lieh er sich Kochbücher

„Das Interesse fürs Kochen war bei mir schon immer da“, berichtet der 19-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. Bereits als Siebtklässler lieh er sich in der Bibliothek ein Kochbuch aus. Daheim in der Küche probierte sich der Realschüler an Rezepten, die ihn ansprachen, einfach mal aus. Für den Eglinger war klar: „Unbedingt wollte ich einen praktischen Beruf lernen.“ Letztendlich fiel seine Wahl auf eine Kochlehre im Landgasthof Reindlschmiede in Bad Heilbrunn.

Den theoretischen Teil seiner zweieinhalbjährigen Ausbildung – wegen seiner guten Noten konnte er um ein halbes Jahr verkürzen – absolvierte er in der Miesbacher Berufsschule. „In meiner Klasse saßen mehr Männer“, erinnert sich der junge Mann. „Der Frauenanteil lag vielleicht bei 40 Prozent.“

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Einen möglichen Grund dafür kann er nur mutmaßen. „Nach wie vor eilt dem Beruf Koch der Ruf voraus, ein Männerjob zu sein.“ Zum Teil nicht ganz unbegründet, findet Mayer. Körperlich sei seine Arbeit durchaus anspruchsvoll. „Gerade, wenn ich schwere Töpfe hin- und herschleppe – die haben schon einiges an Gewicht. Vielleicht lassen sich einige Frauen davon abschrecken.“

Gerade das Zusammenspiel zwischen geistiger und körperlicher Arbeit, garniert mit einer Prise Hektik, schätzt Mayer an seinem Beruf jedoch mit am meisten, wie er sagt. „Diese kleinen Herausforderungen mag ich“, schwärmt der Eglinger. Beispielsweise, wenn er in der Küche steht und gleichzeitig fünf, sechs Bestellungen reinkommen. „In solchen Momenten kommt es darauf an, schnell richtig zu agieren – da wird einem niemals langweilig.“

19-jähriger Koch aus Egling: Herausforderungen in der Küche spornen ihn an

Weniger schön sind hingegen die teilweise langen Arbeitszeiten, die der Kochberuf mit sich bringt. „Gerade am Wochenende, wenn meine Freunde auf Partys sind, komm’ ich oft später nach“, erzählt der 19-Jährige. „Aber daran gewöhnt man sich.“ Dafür habe er zum Teil unter der Woche frei. Mayer: „Und das wichtigste dabei: Mir macht mein Job Spaß.“

Nach einem solch anstrengenden Tag in der Restaurant-Küche ist der junge Mann mal mehr, mal weniger motiviert, sich hinterher in Egling an den heimischen Herd zu stellen. „Bisher ist mir die Lust am Kochen aber nicht vergangen“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Was genau er daheim kredenzt, hängt von seinen Eltern ab. „Meistens orientiere ich mich daran, was sie gerne zu essen hätten.“

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Nachdem er seine Kochausbildung nun mit der Note 1,4 in der Tasche hat, hat der Eglinger bereits sein nächstes Ziel vor Augen: In Seeshaupt im Nachbarlandkreis wird er eine Ausbildung zum Metzger beginnen. Josef Mayer: „Was danach passiert, lasse ich auf mich zukommen. Je nachdem, was mir am meisten Spaß macht.“ kof

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