Ukraine baut Sowjet-Drohnen aus Uralt-Beständen für Kamikaze-Einsätze um
Drohnenangriffe sind ein probates Mittel für die Ukraine im Kampf gegen Aggressor Russland. Alte Sowjet-Modelle werden für Kamikaze-Einsätze umgebaut.
München – Die Verteidiger im Ukraine-Krieg braucht aktuell jede Hilfe, die sie bekommen kann. Obwohl Präsident Wolodymyr Selenskyj von Besserung spricht, sind die russischen Armeen in Moskaus Angriffskrieg in der Ukraine im Vormarsch. US-amerikanische Analysten prophezeiten jüngst einen Zusammenbruch der Front im Sommer. Es fehlt Kiew an Waffen, Munition und Soldaten. Das angegriffene Land muss sich die Not zur Tugend machen – auch, was die Technik angeht.
Eine Ressource können dabei Überbleibsel aus der Zeit des Kalten Krieges sein. In sozialen Medien kursieren Fotos von Tupolew-174/447-Drohnen. Die massigen Fahrzeuge waren zuletzt vor einem Jahr in der Ukraine im Einsatz. Die Ukraine setzt im Krieg auch auf findige Scheinwerfer-Hilfe.
Alte Tupolew-Drohnen im Ukraine-Krieg: Relikt aus dem Kalten Krieg im Einsatz gegen Russland
Auch das Wrack einer Drohne vom Typ Tu-143 in der Nähe der russischen Oblast Brjansk nördlich der Ukraine ist auf Fotos zu sehen. Diese soll Teil der laufenden groß angelegten Angriffskampagne der Ukraine gegen russische Infrastruktur in der Nähe der Ukraine sein. Allerdings ist dieser Drohnen-Typ alt und lediglich eine Weiterentwicklung der Aufklärungsdrohnen der ersten Generation aus dem Vietnamkrieg. Die Tu-141/143 flog erstmals 1974. Tupolew baute 142 Exemplare der 47 Fuß (ca. 14 m) langen, rampengestarteten Tu-141 in seinem Werk in Charkiw im Osten der Ukraine. Dieser Typ diente bis 1989.
Ukrainer überholen alte Sowjet-Drohnen für Kämpfe im Ukraine-Krieg
Als Russland in die Ukraine einmarschierte, lagerten dort einige Drohnen vom Typ Tu-141 und Tu-143, die von den Ukrainern überholt wurden. Die Drohnen fliegen fast 1000 Kilometer pro Stunde schnell und dienen eher als Marschflugkörper. Und so werden sie im Ukraine-Krieg zur tödlichen Waffe: Die Drohnen können nämlich Sprengköpfe transportieren, und zwar mit einem Gewicht von bis zu 45 Kilogramm. Laut eines Berichts von Forbes werden die Drohnen auf Kamikaze-Missionen geschickt.
Im Sommer 2023 nutzte Kiew mindestens zwei Tu-143 zu Angriffen im Westen Russland – allerdings scheiterten die Flugkörper an der feindlichen Flugabwehr. Am 5. Dezember dann waren sie erfolgreich, als ein Bomberstützpunkt getroffen wurde. Im ersten Jahr soll die Ukraine insgesamt 14 Tu-141 und Tu-143 zu Einsätzen geschickt haben.
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Etliche ukrainische Drohnenangriffe auf Russland
Der Drohnenkrieg ist ein wichtiger Bestandteil der ukrainischen Strategie. Als erste Armee der Welt integriert Kiew sogar Drohnen-Staffeln. Russland hat erst am Sonntag (17. März 2024) nach eigenen Angaben erneut dutzende ukrainische Drohnen abgeschossen. Die russische Luftabwehr habe in der Nacht und am Sonntagmorgen 35 unbemannte Luftfahrzeuge in acht verschiedenen Regionen „abgefangen und zerstört“, darunter vier über der Hauptstadt Moskau, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die anderen Drohnen seien in den Regionen Belgorod, Kaluga, Oriol, Rostow, Jaroslawl, Kursk und Krasnador abgeschossen worden. (cgsc mit afp)