Planetenparade am Morgenhimmel – So entdecken Sie sechs Planeten gleichzeitig
Während Mars fehlt, präsentieren die anderen Planeten ein beeindruckendes Schauspiel vor Sonnenaufgang. Der „Morgenstern“ Venus glänzt am stärksten.
München – Während der Abendhimmel momentan wenig Planeten zu bieten hat, entfaltet sich in den frühen Morgenstunden ein beeindruckendes astronomisches Schauspiel. Eine sogenannte „Planetenparade“ mit sechs Planeten zeigt sich am Morgenhimmel – ein Phänomen, das Hobby-Astronomen und Frühaufsteher gleichermaßen begeistern dürfte. Erst im März konnte man sogar alle sieben Planeten gleichzeitig am Himmel sehen.

Wer vor Sonnenaufgang den Blick nach Osten richtet, kann dort gleich drei Planeten in relativer Nähe zueinander entdecken. Venus und Jupiter standen kürzlich noch so dicht beieinander, dass ihr Anblick sogar zu Anrufen bei der Ufo-Meldestelle geführt hat. Dazu gesellt sich der Planet Merkur, der im August gut am Morgenhimmel zu sehen ist.
Das sind die Planeten der Planetenparade im August 2025
- Venus: Als hellster Planet am Nachthimmel ist sie noch bis in den November hinein als „Morgenstern“ zu beobachten.
- Jupiter: Der zweithellste Planet des Nachthimmels ist erst kürzlich wieder aufgetaucht und wird noch einige Zeit sichtbar bleiben. Seine beste Beobachtungszeit erreicht er im November.
- Merkur: Der kleinste Planet unseres Sonnensystems zeigt sich eher scheu und steht tief über dem Horizont. Er ist in der zweiten Augusthälfte und der ersten Septemberwoche vor Sonnenaufgang im Osten zu sehen.
Bis zum 21. August gesellt sich die abnehmende Mondsichel zu diesem Trio – ein besonders reizvoller Anblick am östlichen Himmel.
Markante Sternbilder flankieren die Planetenparade
Die Planetenparade wird von markanten Sternbildern umrahmt. Jupiter und Venus befinden sich im Sternbild Zwillinge, wobei links von ihnen die hellen Sterne „Castor“ und „Pollux“ zu entdecken sind. Rechts von Jupiter und Venus erstreckt sich das markante Sternbild Orion mit dem gleichnamigen Nebel, der bereits mit bloßem Auge erkennbar ist. Mit einem Fernglas oder Teleskop entfaltet der Orionnebel seine ganze Schönheit.
Oberhalb des Orions befindet sich das Sternbild Stier mit zwei bemerkenswerten Beobachtungsobjekten: den offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Besonders die Plejaden, auch als „Siebengestirn“ bekannt, sind mit bloßem Auge als verschwommenes Fleckchen wahrnehmbar. Die Planetenparade wird durch drei weitere, schwerer zu beobachtende Planeten vervollständigt.
Zwei der sechs Planeten sind mit bloßem Auge nicht zu sehen
- Uranus: Mit bloßem Auge nicht sichtbar, benötigt man für seine Beobachtung mindestens ein Fernglas. Er befindet sich knapp unterhalb der Plejaden.
- Saturn: Der Ringplanet steht am frühen Morgen bereits im Südwesten. Mit einem Teleskop lässt sich sein charakteristisches, derzeit recht schmales Ringsystem erkennen.
- Neptun: Wie Uranus ist auch Neptun ohne optische Hilfsmittel nicht zu sehen. Mit einem Teleskop sollte man die Gegend um Saturn anvisieren, wo sich der äußerste Planet des Sonnensystems momentan aufhält.
Während im März noch alle sieben Planeten aufgereiht am Himmel zu sehen waren, fehlt in der aktuellen Parade der Mars, der sich derzeit rar macht.
„Black Moon“ stört die Beobachtung der Planeten nicht
Die schmaler werdende Mondsichel stört die Beobachtung der Planetenparade nicht. Am 23. August ist sogar Neumond – und zwar ein sogenannter „Black Moon“, traditionell der dritte von vier Neumonden innerhalb einer Jahreszeit. Trotz des ungewöhnlichen Namens ist dieser Neumond nicht zu sehen. Für Astronominnen und Astronomen ist er dennoch von Bedeutung, da er durch seine Dunkelheit die Himmelsbeobachtung nicht beeinträchtigt. (tab)